POV. Z E L D R I S.
Ich hätte mir selbst nie zugetraut, dass ehrlich durch zu ziehen, aber es war einzig und allein zu ihrem Besten. Vielleicht würde sie das jetzt noch nicht verstehen, aber irgendwann würde sie mir dankbar dafür sein. Ich konnte sie nicht in meine Welt mit rein ziehen, das konnte ich ihr nicht an tun.
Wenn sie mich verstehen würde, wäre alles einfacher. Aber ich konnte es ihr doch genauso wenig sagen.
Warum musste das alles so schwer sein? Ich konnte es einfach nicht verstehen, wahrscheinlich würde ich es auch nie verstehen, da das Leben schwer und unfair bleiben würde, egal bei wem. Auch wenn es bei manchen so leicht aussah, wusste man nicht, was sie manchmal für schweres durchmachen mussten. Und wenn es erst später im Alter kam.
Leise seufzend trat ich den Rückweg an, wollte heute auch keinen mehr sehen - mit Ausnahme von Lou, versteht sich. Wobei ich es für besser hielt, ihr heute nicht mehr unter die Augen zu treten, nachdem was gerade zwischen uns geschehen war. Wohlmöglich würde es sich aber sicherlich als schwer erweisen ihr aus dem Weg zu gehen wo wir doch im selben Apartment wohnten zusammen mit Melodias.
Es tat irgendwie weh, sie so verletzt zurück zu lassen, doch was hätte ich machen sollen?
»Ey Zel!« Mehr als genervt seufzte ich nur leise, trat meinen Weg einfach weiter an und tat so als würde ich ihn nicht gehört haben. Ihn wollte ich gerade wirklich am wenigsten sehen. Wegen ihm war doch erst überhaupt alles so gekommen. Es gab so viele Menschen auf dieser Welt und in meiner Stadt lebten auch echt nicht wenig Menschen, wieso musste er also jetzt auftauchen und mich anquatschen?
»Ich weiß, dass du mich gehört hast! Also lass den Scheiß und hör auf mich zu ignorieren!« Noch immer ging ich auf seine Versuche meine Aufmerksamkeit zu bekommen nicht ein, da ich es nicht für nötig hielt. Dass ihn das sauer stimmte, war mir sowas von egal.
Obwohl ich damit gerechnet hatte, drehte ich mich überrascht zu ihm um, als er mich am Arm packte und mich geradewegs umdrehen wollte.
Leise gähnend und genervt starrte ich ihn an, entriss ihm auch kurzerhand meinen Arm. »Was ist?« Ein Grinsen huschte über sein Gesicht, was mich lediglich nur noch mehr provozierte als ohnehin schon und ich war mir ganz sicher, dass er sich im Klaren darüber war.
Er kannte mich schließlich. Leider sehr gut. Er wusste wie ich tickte und welchen Schalter er bei mir umlegen müsste, um das zu bekommen, was er wollte. Er schreckte auch nicht davor zurück sein Wissen diesbezüglich anzuwenden, nutzte es auch nur ausschließlich für seine eigene Vorteile.
Wie ich diesen Typen hasste.
Als er mir noch immer keine Antwort schickte, wollte ich gerade ausholen, als er schon auswich und leise auflachte.
»Du bist so durchschaubar, weißt du das eigentich?« Er war recht amüsiert darüber, mich so angefressen zu sehen. Früher war er da in gewisser weise zumindest noch anders aber im Gegensatz zu heute hatte er sich mit der Zeit wirklich sehr geändert; aber nur zum schlechten hin.
»Ich hab deine kleine Freundin vorhin gesehen, sie sah sehr verletzt aus. Du hast doch aber nicht das arme Ding gekorbt, oder?«, erkundigte er sich unschuldig und mit falschen Mitleid leise kichernd und wartete auf eine Antwort, wobei er diese bereits schon wusste.
»Das geht dich doch überhaupt nichts an! Und wer sagt, dass ich das überhaupt war?« Mit so fester Stimme wie möglich kam ich ihm gegenüber, versuchte die Panik so gut wie möglich zu verstecken und hoffte für mein und ihr (vor allem ihr) Wohlergehen, dass sie nicht gleich um die Ecke getapst kam auf dem Weg nach Hause.
»Du hast nicht es nicht verneint, als ich sie als deine Freundin betitelt habe!« Breit und triumphierend grinsend wartete er auf meine nächste Reaktion, hatte mich aber schon vollkommen durchschaut.
»Man Zel, gibt's doch einfach auf. Ich weiß, dass du auf sie stehst. Offensichtlicher geht's gar nicht, also bitte! Es ist doch nur noch eine Frage der Zeit bis du ihr komplett verfallen bist und dann, mein Lieber, wird sie ihr wahres Gesicht offenbaren und dir einen Dolch durch das Herz rammen, das eigentlich nur für sie schlägt. Und weißt du noch was? Sie wird sich daran erfreuen! Denkst du den ernsthaft, es interessiert sie, wie es dir geht? Denkst du ernsthaft, sie liebt dich? Nein, das tut sie nicht. Sie will lediglich ihre eigenen Vorteile aus der ganzen Sache ziehen«, wollte er mir eintrichtern, wollte nicht mal ihren Namen aussprechen als wäre es ein Schimpfwort der ganz üblen Sorte.
»Ich sag dir noch was, Zel. Frauen sind alle gleich. Die werden dir nie echte Liebe schenken, sie täuschen das alles nur vor. Sie ernähren sich an den Schmerzen, die sie verursachen, sobald sie dir das Herz brechen. In ihren Augen bist du nichts und wirst es auch nie sein. Frauen sind einfach nur abstoßende Kreaturen, die es leider geschafft haben, die Macht an sich zu reißen. Und wenn du ihnen deine Macht gewährst, nutzen sie es als deine Schwäche aus. Ich meins nur gut mit dir, deswegen sag ich dir das«, schloss er seine Rede, kam dabei meinem Ohr immer näher und flüsterte mir die Sachen zu, wuschelte mir anschließend über den Kopf, ehe er mich auflachend nachdenklich zurück ließ.
Was war, wenn er mit all dem ganzen wirklich Recht hatte? Wenn Lou auch so vor?
Ich wusste es vielleicht nicht, doch eins konnte ich noch immer behaupten: Ich hasste Estarosssa.
- author's note.guess who's back 👍🏻
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✧ 𝐋𝐈𝐄𝐁𝐄𝐒 𝐂𝐇𝐀𝐎𝐒; zeldris ( √ )
ФанфикNie hätte Lou auch nur ansatzweise damit gerechnet, dass der Heiligschein, den diese Stadt zu Anfang trägt, eigentlich ganz unpassend war, wenn man heraus findet, was hier so für Spielchen gespielt wurden. In weitere halsbrecherische Angelegenheite...