《51》

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"Du hast das jetzt nicht wirklich gemacht, oder?",fragte ich Julian entsetzt, welcher mir gegenüber stand, während die beiden Polizeibeamten gerade wieder die Wohnung verließen,  nachdem sie mit Julian gesprochen hatten. "Doch...ich hab mich mit ihm gekloppt...ohne Grund....einfach so",antwortete Julian und ich schüttelte den Kopf.
"Was ist bitte los mit dir?! Ist es wirklich nur der Alkohol, der dich so abdrehen lässt oder hast du noch was anderes genommen nachdem ich weg war?",fragte ich sauer und er sah zu Boden.
"Ja...ja ich hab wieder Koks genommen nachdem du weg warst und dann kommt meine Bausamanie nun mal durch....die Jungs wollten mich sogar noch zurück halten, aber irgendwas hat mir bei diesem Typen nicht gepasst und dann hab ich halt zugeschlagen...einfach so...",gestand er und setzte sich neben mich.
"Mann Julian...du weißt, dass sowas nicht mehr passieren darf sobald der Kleine da ist....und es macht mir irgendwie Angst...um dich wenn du alleine mit deinen Jungs unterwegs gehst. Das mit den Drogen müssen wir auch noch los werden...auch wenn es jetzt nur noch alle halbe Jahre passiert, aber das Koks, Gras und alles andere muss nur noch in unseren Songtexten zu finden sein, aber nicht mehr in unserem realen Leben. Ich will nicht nachgesagt bekommen, dass unser Kind bei Drogenabhängigen aufwächst, deswegen darf auch keiner außer uns die wahre Geschichte erfahren, in was für einer Nacht und bei welchen Umständen unser Baby entstanden ist...es wäre mir unangenehm, auch wenn ich nichts von alle dem bereue was ich getan und gewagt habe seitdem ich an deiner Seite bin. Du sorgst nämlich dafür, dass mein wahres Ich zum Vorschein kommt und sich nicht mehr verstecken muss. Liwi ist die Personifikation von genau dem was ich an Roberts Seite niemals gezeigt hätte ,außer für Videos, denn zu so einem lieben netten YouTube-Koch kann ja nur ein nettes unschuldiges Mädchen passen und nicht so jemand wie...ich...",sagte ich zu ihm und verschränkte unsere Finger währenddessen miteinander, da er seine Hand wieder auf meinem Bauch liegen hatte. Julian sagte daraufhin nichts , sondern gab mir einen ganz zärtlichen Kuss auf die Lippen. Ich erwiderte und dann löste er sich von mir und flüsterte:"Danke Bambi, dass es dich gibt. Andere Frauen würden es niemals mit mir aushalten, aber dir macht es nichts aus, dass ich teilweise Tage lang wegen der Arbeit nicht nach Hause komm oder dass es auch manchmal noch kleine Ausrutscher gibt was die Drogen angeht. Du stehst immer zu mir und gibst mir das Gefühl, dass wir beide zusammen alles schaffen können und....bei Gott....ich liebe dich so sehr! Heirate mich bitte irgendwann!" Ich begann bei seinen Worten zu lächeln und kuschelte mich etwas an ihn, um mich noch geborgener zu fühlen, während er meine Stirn küsste.

Wir verweilten einen Moment so innig und genossen in der Stille die Gegenwart des anderen, bis Julian flüsterte:"Weißt du wo wir gleich noch hin müssen?" Ich schüttelte den Kopf und er begann zu lächeln. "Wir gehen gleich zusammen zu unserem Vermieter und kündigen unsere Wohnung, um nächsten Monat in unser eigenes Haus zu ziehen, wo unsere Familie dann richtig anfangen wird zu wachsen...denn nach dem kleinen Kerl hier wird auf jeden Fall noch kein Ende sein!"sagte er und vergrub sein Gesicht in meiner Halsbeuge und streichelte mit seinen Händen über meinen Bauch. Ich lehnte meinen Kopf gegen seinen und sagte:"Macht ja auch viel zu viel Spaß kleine Versionen von uns zu zeugen." Baui nickte lachend und gab mir einen Kuss unter das Ohrläppchen, bevor er aufstand, damit wir beide uns vernünftig anziehen konnten, um zu unserem Vermieter nach unten zu gehen.

"Da ist das Ding!",freut Julian sich, als er mit der Kündigung in den Händen hinter mir durch die Wohnungstür trat und diese schloss. "Ich freu mich irgendwie schon auf den Umzug, aber mach mir jetzt schon voll viele Gedanken, aber großartig helfen kann ich auch nicht, weil ich nichts schweres mehr heben darf. Die ein oder andere Kiste werd ich gerne tragen, aber helfen unser Klavier von hier nach unten zu kriegen werde ich nicht. ",erklärte ich und Julian brachte die Kündigung ins Büro zu dem ganzen anderen Papierkram. Er kam wieder zu mir, grinste schief und fragte:"Du wirst aber doch wieder so sexy und geschickt Möbel aufbauen, wie hier im Babyzimmer, oder? Schließlich will ich wieder sehen wie begabt meine Frau im Handwerk ist." "Ich bin immernoch nicht deine Frau, Baui, aber Möbel aufbauen mache ich trotzdem gerne.",antwortete ich und nahm seine Hände in meine. "Was wenn der Ring hier damals schon ein Verlobungsring war als ich ihn dir geschenkt habe?",fragte Julian mit einem verschmitzten Lächeln und drehte zwischen seinem Daumen und Zeigefinger den silbernen Ring von Cartier, den ich immer an meinem linken Fingerring trug. Ich erwiderte sein Lächeln, kam mit meinem Gesicht näher an seins und sagte:"Dann wären wir immerhin verlobt, aber glaub mir, mein Freund, ich heirate nicht nochmal so früh in einer Beziehung. Minimum sind jetzt zwei Jahre Beziehung und dann kann man mal drüber nachdenken mit dem heiraten." "Aber Bambi, dann haben wir ja schon mindestens zwei Kinder miteinander und das dritte ist unterwegs. Alle heißen dann Otto, außer du. Du bleibst beim eiskalten Winter, außer du lässt dich zu Lina Otto machen vorher. ",flüsterte er dann und lehnte seine Stirn gegen meine. "Kannst mich dann ja adoptieren.",scherzte ich und Julian begann zu lachen. Ich spürte die von ihm kommenden Vibrationen seiner Stimmbänder am ganzen Körper und legte meinen Kopf auf seine Schulter. "Dann könnten wir aber nicht so schön miteinander vor unseren ganzen Gästen zusammen tanzen und ich würde dich niemals in einem wunderschönen Brautkleid sehen. Du hättest auch etwas zu verpassen, denn du würdest mich wahrscheinlich niemals vor Freude weinen sehen.",erzählte er und begann langsame Tanzbewegungen zu machen. Ich stellte mir die Szenerie vor wie wir in einem wunderschönen Saal engumschlungen miteinander tanzten, während uns von allen Seiten die Gäste zusahen und der Gedanke gefiel mir. Dann überlegte ich, ob ich Julian wohl wirklich nie weinen sehen würde und dann fragte ich:"Meinst du nicht, dass du im Oktober vor Freude weinen wirst, wenn du dein eigenes Fleisch & Blut in den Händen halten darfst und er dich das erste mal mit seinen Augen ansieht?" "Uh...gute Frage....ehm ja ich glaub schon, dass ich da das ein oder andere Tränchen verdrücken werde, aber das werd ich wahrscheinlich schon wenn ich neben dir stehe und du mir irgendwas zerquetscht.",meinte er und ließ seine Hände an meinen Bauch wandern, wo Junior gerade wieder etwas aktiver wurde, da ich zur Ruhe kam.
"Glaub mir, du wirst bei der Geburt nicht nur dumm rumstehen sondern helfen. Ich will den Kleinen auf natürlichem Weg auf die Welt bringen und dann wirst du mir mit der Hebamme bei den Geburtspositionen helfen. Die werden wir aber noch alle zusammen in einem Geburtsvorbereitungskurs lernen für den ich uns beim nächsten Konteolltermin anmelden muss, hast du in circa 14 Wochen schon was vor?" "Ich würde sehr gerne nicht nur rumstehen sondern dir helfen so gut ich kann, also mach auch einfach den Termin und dann muss die Arbeit halt nach unserem Kurs ausgelegt werden. Familie geht immernoch vor gegenüber der Arbeit!",antwortete Julian und ich nickte zufrieden. "Danke Babe!",sagte ich und gab ihm einen Kuss, während ich meine Hände zu seinen legte, um zu spüren wie der Kleine mich boxte.
Wie hatte ich ihn nur verdient und warum war er meistens so perfekt unperfekt, aber im nächsten Moment der absolute Traummann?
Hoffentlich wird unser Sohn ein richtiger Traummann für die meisten Mädels!

🖤The New🖤 A Bausa StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt