6. Trainingslager Tag 1✔

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P.O.V. Kai

Motivierter als sonst stand ich heute auf, es war endlich soweit: Heute beginnt das Trainingslager in Zell am See und dort würde ich vielleicht sogar schon im Testspiel spielen dürfen, worauf ich mich unglaublich freue. So schön das Training auch ist, letztendlich ist das Schönste immer noch mit den Mitspielern auf dem Feld zu stehen und zusammen zu gewinnen, oder eben auch zu verlieren. Wobei letzteres natürlich negativ behaftet ist. Ich stieg in die Dusche und genoss das warme Wasser, welches meine Haut traf. Noch weiter in meinen Gedankengängen gefangen zog ich mir meinen Trainingsanzug an und machte mich auf den Weg, um noch ganz entspannt zu frühstücken. Dank meiner Aufregung hab ich nun eh mehr als genug Zeit. Umso verwunderter war ich, als es plötzlich klingelte. Wer wollte denn so früh etwas von mir? Die Post kam doch sonst erst später? Ich ging zur Tür und zu meiner Verwunderung stand Julian vor dieser. Ich umarmte ihn und ließ ihn rein. ,, Hey, was machst du denn so früh schon hier? Müsstest du nicht erst in 1,5 Stunden hier sein?", fragte ich ihn und kratzte mir leicht verlegen am Kopf. ,,Ja das stimmt, aber ich hatte Zuhause nichts mehr zu tun und dachte mir ich gucke mal, ob bei dir alles stimmt. Nicht, dass wir gleich zu spät kommen, ist uns ja schon mal passiert...", lachte er mich an und folgte mir anschließend in die Küche. ,, Hast du schon gefrühstückt oder möchtest du noch was essen?" Eigentlich war diese Frage unnötig. Julian hatte immer Hunger und aß wann immer er konnte. ,, Die Antwort kennst du doch eh schon." Mit diesen Worten stand er auf und nahm sich einen Teller und Besteck aus dem Schrank. Gemeinsam aßen wir zusammen und redeten dabei, als würden wir uns schon Ewigkeiten kennen und genau so kam es mir auch vor: als wäre Julian schon immer mein bester Freund gewesen und als könnte ich ihm alles anvertrauen, ohne dass er mich dafür verstoßen würde.

Anschließend packte ich noch den Rest in meine Tasche und gemeinsam fuhren wir in Richtung Trainingsplatz, wo der Mannschaftsbus uns abholen und nach Österreich bringen würde. Bei der Ankunft am Platz waren nur vereinzelte Spieler anwesend. Nicht grade verwunderlich, schließlich waren wir 30 Minuten zu früh da und die meisten genießen wahrscheinlich jede Minute vor dem Trainingslager zuhause. Wir stiegen aus und gingen zu Lars und Bernd, welche sich etwas abseits von den Anderen unter einen Baum gesetzt hatten. ,, Na ihr, alles klar bei euch? Bereit für das Trainingslager?", begrüßte uns Lars lachend. Er war hier für mich fast schon der Mannschaftspapa. Bis jetzt hatte ich noch nicht allzu viel mit ihm zu tun. Hoffentlich ändert sich das im Trainingslager. ,, Ich bin ein bisschen aufgeregt, freue mich aber auch extrem auf die Woche.", antwortete ich auf Lars Frage, welche ich bis jetzt noch nicht beantwortet hatte. ,, Kai du brauchst dir echt keine Sorgen machen. Das wird richtig lustig, grade mit der diesjährigen Mannschaft.", sagte Bernd und nahm nun auch am Gespräch teil. ,, Das hab ich dir auch schon gesagt.", flüsterte mir Julian ins Ohr, woraufhin ich nur noch nickte und ihm anlächelte. Die Zeit verging und immer mehr Spieler kamen zum Treffpunkt. Pünktlich um 11 Uhr traf der Bus auf dem Gelände ein. Ich beschloss mich ausnahmsweise mal nicht neben Julian zu setzen, sondern setzte mich Lars, da dieser mich gefragt hatte. Der Bus fuhr los und ich stellte mich auf die 8,5 Stunden Busfahrt ein.

Julian saß leider nicht mal in der Nähe von mir, sondern im vorderen Teil des Busses, weshalb ich mich nicht mit ihm unterhalten konnte. Stattdessen verwickelte ich meinen Sitznachbarn Lars in ein Gespräch. Er war echt nett und wir lachten viel. Nach einiger Zeit beschloss ich das Gespräch zu beenden und etwas zu schlafen um die Busfahrt erträglicher zu machen. Ich hasste Busfahren allgemein. Kürzere Fahrten waren kein Problem für mich, aber längere Fahrten stören mich einfach. Wer ist schon gerne 8,5 Stunden im Bus eingesperrt? Ich lehnte meinen Kopf gegen meine Scheibe und lauschte der Musik, während mir langsam meine Augen zu fielen.

Der Bus kam zum Stehen, wodurch ich wach wurde. Leider waren wir noch nicht angekommen, sondern standen lediglich im Stau. Vollkommen verschlafen drehte ich mich zu Lars, welcher grade sehr in seine Partie Uno vertieft war. Er schien gegen Julian und Bernd zu gewinnen. ,, Ist der wehrte Herr Havertz nach knapp 3 Stunden auch mal wieder wach?", fragt mich dieser nun, nachdem er seine letzte Karte in die Mitte gelegt hatte. ,, Ja, hab ich echt so lange geschlafen?", antwortete ich gähnend und lehnte meinen Kopf an Lars Schulter. ,, Ja und jetzt spielst du mit, bevor du hier nochmal einschläfst, das kannst du später im Hotel immer noch tuen. Du musst wie alle immer erstmal gegen mich in Uno verlieren. Setz dich am besten neben Julian, dann kommst du besser an die Karten ran." Murrend stand ich auf und setzte mich neben Julian. Ich war immer noch ziemlich müde und hätte eigentlich noch weiterschlafen können. Statt an Lars Schulter legte ich meinen Kopf nun an Julians Schulter, der sofort lächelnd seinen Arm um mich legte und mich näher an ihn heranzog. Wir beschlossen im Team zu spielen, da ich zu mehr grade nicht im Stande war und so weiter vor mich hindösen konnte.

Der talentierte Jugendspieler- Eine Bravertz FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt