14 | Rowens Stiefbruder

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Love

Heute war das Treffen mit Rowen und seinem Stiefbruder Reed. Ich war wirklich aufgeregt und stand planlos vor meinem Schrank weil ich nicht wusste, was ich anziehen könnte. Eigentlich wäre ich für eine Bluse, doch meine Mum meinte, dass ein Kleid perfekt dafür wäre. Allerdings zieht man doch zu einem Kinobesuch kein Kleid an, oder?

Auch wenn ich das Bedürfnis hatte ein Kleid anzuziehen, war es für mich nicht erlaubt. Das wäre eine Chance für Rowen, dass er seine Hand auf meinen Oberschenkel senken konnte und wir in Verbindung treten würden. Seine Hand würde ein feuriges Gefühl widerspiegeln und immer weiter nach oben gehen, bis er meine Mitte erreichen würde.

Vielleicht dachte ich auch nur so und Rowen ist ein Lieber. Aber ein Gehirn schickt doch nicht grundlos Signale?

»Shut the fuck up. I fuck your-« Parker fauchte aggressiv in sein Headset und seine Finger drückten noch schneller und wütender auf die Tasten seines Controllers. Parker saß ohne ein Oberteil vor seinem Fernseher und spielte Call of Duty mit seinen Freunden und telefonierte gleichzeitig mit mir.

Facetime mit Parker kostete einen sehr viele Nerven. Er hörte nicht zu, nickte einverstanden, wurde aggressiv und am Ende legte er mit einer negativen Stimmung auf, da er ein Spiel verlor. Wenn er gewann, war er aufmerksam, grinste breit und war ein Vorbild für jeden Typen. Aber das kam nicht oft vor.

Augenrollend unterbrach ich ihn genervt. »Könntest du bitte aufhören zu zocken und mir kurz zuhören?«, bat ich ihn liebevoll, obwohl ich genervt war.

Parker raufte sich gestresst die Haare und sah immer noch auf seinen Bildschirm. »Jungs, lasst uns das Geld abgeben.«, antwortete er seinen Freunden mit einer ernsten Miene.

Seufzend schüttelte ich meinen Kopf. Würde er sich in Prüfungen so anstrengen, wäre er der Klassenbeste, aber unser geliebter Herr interessierte sich nicht mehr für die Schule. Wie schon einmal gesagt, interessierte er sich nur für die jungen Schülerinnen.

»Parker«, versuchte ich es wieder und starrte in meine Handykamera.

»Halt deine Fresse, scheiß Noob!«, beleidigte er seinen Gegner. Seine ganze Konzentration lag auf seinem Spiel, dabei wippte sein Bein vor Aufregung, dennoch zockte er weiter und sagte einige Begriffe, die mir fremd waren.

Ahnungslos stellte ich mich auf und ignorierte ihn, was er bestimmt nicht merkte. Vor meinem Kleiderschrank blieb ich stehen und schaute auf meine dunklen Kleidungsstücke. Ich besaß sehr viele Sachen in schwarz und fühlte mich in dieser Farbe auch wohler. Manchmal griff ich zu anderen Farben, aber hauptsächlich zog ich mich schwarz an.

Mit der Farbe fühlte ich mich sicher. Es verdeckte alles, was es verdecken konnte und ließ Menschen hinein interpretieren, was wie wollten.

Als ich noch in Rowen verknallt war, hatte ich öfter zu schönen Kleidungsstücken gegriffen und machte mich schick für die Schule. Ich wollte auffallen. Collins sollte mich sehen - aber das hatte er nie.

Ich schnappte mir einen schwarzen schlichten Pullover und suchte dazu eine zerrissene schwarze Skinnyjeans. Leider verwüstete ich dabei meinen halben Schrank und war zu faul, alles aufzuräumen. Ich würde es später machen. Irgendwann.

Die ausgewählten Sachen legte ich auf die Seite und ging zu meinem Schminktisch rüber und schaute mich nach einer besonderen Kette um. Es war eine goldene Halskette, die von einem kleinem hellblauen Stein geziert war. Es war Haileys Kette.

Till the Death | ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt