Osmo legte seine Hand in meinen Nacken und zog mich noch näher zu sich heran. Endlich wachte ich innerlich auf und begriff, dass das hier alles gerade gar nicht ging. Ich nahm meine Hände, legte sie auf Osmo's Brust und schob ihn von mir weg. Erschrocken sahen wir uns beide an. „Osmo riss die Augen auf. „Es...es ..tut mir leid...olen pahoillani, Anna, ich...oh Gott." Ich wusste nicht, was ich tun sollte und sah in Osmo's Augen, dass es ihm wirklich leid tat, was er gerade gemacht hatte. „Warum?" krächzte ich heiser. „Ich hab mich einfach gehen lassen...sorry....ich wollte nicht.." „Osmo, das darf nicht nochmal passieren, ok?" Er senkte den Kopf und nickte betreten. „Ich dachte, wir sind Freunde, ich bin dir so dankbar, dass ich hier sein kann und ich vertraue dir." „Ich weiß, Anna, ich wollte das auch nicht ausnutzen. Ich weiß nicht, was in mich gefahren ist, bitte sei nicht böse auf mich." Ich sah, wie sehr ihn das bedrückte und ich wollte nicht, dass das jetzt zwischen uns stand, da er mir als Freund wirklich ans Herz gewachsen war. „Ok Osmo, aber versprich mir, dass das ein einmaliger Ausrutscher war, ok?" Mit ernstem Blick sah ich ihn an und wartete auf seine Antwort. „Versprochen", sagte er und sah mir dabei direkt in die Augen.
Diese Nacht hatte Osmo dann doch auf der Couch geschlafen und ich allein im Bett, aber ich fühlte mich nicht gut. Mir war übel, ich trauerte um Helen, war enttäuscht von Samu und jetzt hatte ich noch ein weiteres Problem: Osmo. Ich hoffte wirklich inständig, dass er jetzt nicht noch Gefühle für mich entwickelt hatte, denn das wäre nicht nur mein Problem, sondern damit auch gleich Samu's und für die ganze Band nicht gut. Osmo hatte mir ja gesagt, dass sie immer über alle Probleme reden...oh weh...was sollte ich nur machen? Aber ich hatte einen Entschluss gefasst, ich würde am nächsten Tag nach Hause fahren und versuchen, mit Samu zu reden. Ich war verletzt, wütend und enttäuscht, keine Frage, aber hier konnte ich auch nicht bleiben.
Am nächsten Morgen wachte ich voller Angst auf. Wie würde Samu auf mich reagieren? Was sollte ich ihm sagen? Was würde er zu mir sagen? Schnell zog ich mich an. Osmo saß bereits am Tisch und trank einen Kaffee. Unsicher sah er mich an. „Huomenta", murmelte er und sah beschämt nach unten. Ich hockte mich vor ihn und sah ihn an. „Osmo", sagte ich sanft und er hob seinen Blick und schaute mich an. „Alles ok bei dir?" Er nickte zaghaft. „Ich fahre jetzt nach Hause und versuche, mit Samu zu reden, ok?" „Se on hyvä", sagte er nur. „Ok, kiitos avusta ja tulen takaisin myöhemmin." „Selvä, Anna." Große Worte waren heute morgen nicht aus ihm heraus zu bekommen. Ich zog mir meine Jacke über, schnappte mir meine Handtasche und rief mir unten ein Taxi. Ich brauchte dringend frische Luft und musste auch nicht lange warten. Ich nannte dem Fahrer die Adresse und lehnte mich zurück. Während der Fahrt spielte ich alle möglichen Szenarien durch, die mich zuhause wohl erwarten würden. Mit dem, was dann aber tatsächlich passierte, hatte ich nicht gerechnet. Ich bezahlte den Fahrer und stieg aus. Unsicher sah ich mich um und sah, dass Samu's Auto vor dem Haus stand. Er war also zuhause. Ich holte einmal tief Luft und schloss die Haustür auf. Ich hängte meine Jacke auf, stellte die Tasche ab und ging vorsichtig ins Wohnzimmer, aber niemand war hier. Ein Blick in Richtung Küche verriet mir, dass Samu auch hier nicht war. Komisch. Ich ging weiter, im Bad war er auch nicht. Seine Gitarre stand im Wohnzimmer auf dem Ständer, wo sie immer stand, wenn er sie nicht gerade benutzte. Allmählich wurde ich unruhig. „Samu?" Ich horchte, keine Antwort. Ich ging die Treppe hoch, vielleicht war er ja oben. Ich sah in jedem Raum nach, zuletzt im Schlafzimmer und erschrak. „Oh Gott, Samu, scheiße, was ist mit dir?" Samu lag im Bett, zitterte am ganzen Körper, war schweißüberströmt. Als ich ihn ansprach, verdrehte er die Augen und murmelte nur wirres Zeugs. Fuck, was war hier los? Dann fiel mein Blick auf den Verband, den er an der linken Hand hatte. Ich nahm vorsichtig seine Hand und schaute mir das Ganze an. Am dem Arm erkannte ich einen langen roten Strich entlang der Vene, die sich nach oben zog. Ich zog den Ärmel seines T-Shirts ein Stück hoch und wusste, was los war. Er hatte eine Blutvergiftung. Die Wunde an seiner Hand musste die Ursache dafür sein. Aber wie war das passiert? Ich stürmte nach unten, zog mein Handy aus der Handtasche und rief den Notarzt.
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...save me once again... (Anna & Samu Teil 1)
RomanceDiese Geschichte nimmt an den Wattys2021 teil in der Kategorie Fanfiction. Wer sie mag, lässt gern ein Sternchen da. Vielleicht hilft es ja. Vielen Dank im Voraus für Eure Unterstützung. :))) Eure Sunriserfinnlove ___________ Anna ist in einer gewal...