Der silbrige Fuchs rannte den weiten Weg hinab. Er musste sich beeilen. Bis Vollmond musste er dort sein. Sonst würde sie ihn nicht richtig wahrnehmen. Solange sie ihn nicht kannte würde sie ihn nicht sehen können. Außer bei Vollmond. Er kläffte frustriert. Glaubte die Herrin wirklich, dass das Mädchen dazu in der Lage war diesen Weg zu gehen? Laut seiner Träume und Visionen war sie verletzt. Außerdem hatte sie ihren Lebenswillen verloren.
‚Was?!' Über den Fuchs brach eine Vision. Das Mädchen, gefangen unter 12 ... Umbrae. Wie kamen solche Wesen bitte zu ihr? Er rannte noch schneller als zuvor. Dieses Mädchen durfte nicht sterben. Es würde nicht sterben. Nicht solange er lebte. Denn sobald sie sterben würde, würde die Herrin ihn töten.
Mein Arm fühlte sich taub an. Alles fühlte sich taub an. Langsam blinzelt öffnete ich meine Augen. Eine Sternschnuppe! Ich sah einen silbrigen Schweif, der die Aalhühner immer wieder berührte. Ausgehend dieser Berührung lösten sie sich in weiße Asche auf. Letztendlich erkannte ich einen leuchtenden Fuchs. Was ist das? Nach einer Weile war er fertig. Ich keuchte als er auf mich zusprang. „Wie...? Wer.... Warum?" meine Stimme war brüchig. ‚Ruhe! Du stirbst gerade, also Klappe! Ich werde mich anstrengen müssen!' Ich atmete stoßweise während er anfing zu glühen. Dann berührte er mich an der Stirn. Ich erbrach mich. Heftig zitternd und keuchend spuckte ich grünes Gift. Aus meiner Wunde quoll ebenfalls wider dieses hässliche Gemisch aus Blut und Gift. Der nächste Atemzug viel mir leichter. „Uärg. Danke... ähm.. Ge...to?" Der Fuchs fuhr perplex zurück. ‚Das ist mein Name.' Seine Stimme war genauso wie in meinem Traum. Ich lächelte leicht. Im Moment war ich einfach nur erleichtert, dass die Schmerzen verschwunden waren. „Wie hast du –hust- das gemacht?" ‚Schatten können Licht nicht gut ab. Vor allem Mondlicht, Sonnenlicht vertragen sie sogar besser. Vor allem Göttliches Mondlicht. Ich heiße, warum auch immer du das weißt, Geto. Ich bin ein Sohn der Mondgöttin. Also hassen mich die Schatten.' „Göttlich? Schatten? Warum Hühner?" ‚Ja, göttlich. Ja. Schatten, Umbrae, wenn du so willst. Hühner... nunja, also das sind Gestaltwandler. Umbrae nehmen alle möglichen Tiergestalten an, um ihre Ziele durchzusetzen, meistens ist das Ziel... Wandlerblut. Wahrscheinlich haben sie deinen Vater benutzt.' „Was?! Mein Vater wurde also von denen kontrolliert?" ‚Nein. Dein Vater war bei klarem Verstand. Sie haben sich nur als seine Hühner ausgegeben.' Die kurze Hoffnung in meinem Herzen verschwand wieder. „Ah, Moment Wandlerblut?" ‚Ja, das Blut von Leuten wie du. Leute, die sich in ein Tier verwandeln können.' „Du meinst also den Fluch. Wie kannst du davon wissen?" ‚Tu ich halt. Und ein richtiger Fluch ist es ja nicht wirklich. Eher sie.' Die letzten Worte waren definitiv nicht an mich gerichtet, aber ich hatte sie trotzdem verstanden. „Sie?" ‚Niemand wichtiges, vergiss es. Komm lieber mit. Dein Vater sollte bald wieder zu sich kommen.' Das kann nicht sein. Das ist zu unwirklich. Das ist zu gut. Geto scheint zwar zu leuchten, aber wir werden letztendlich doch sowieso scheitern. Wahrscheinlich ist das alles sowieso ein Traum. Ich werde sehr enttäuscht sein, wenn ich aufwache. „Das bringt nichts." ‚Was? Ausbrechen?' „Ja. Mein Vater wird uns sowieso finden. Ich bin zu schwach um zu flüchten. Das ist ein Traum. Er wird uns beide töten. So wie er es schon versucht hat." ‚Du bist traumatisiert. Das ist schon verständlich. Er ist schließlich dein Vater. Aber wenn das ein Traum ist, warum spürst du dann schmerzen? Und selbst wenn, es schadet dir doch nicht.' „Doch" ‚Nicht in meiner Anwesenheit, außerdem kann ich dich heilen, wenn wir bei der Herrin angekommen sind. Sie hat dich gerettet.' „Warst du das nicht?" ‚Nein, das war die Herrin. Jetzt komm.' Vollkommen ungläubig und zitternd richtete ich mich auf. Langsam blinzelte ich. Ich berührte den Kopf des Fuchses. Dann setzte er sich in Bewegung. Ich folgte ihm. Zum ersten Mal seit 8 Jahre überschritt ich endlich die morsche Diele des Stalles. Langsam strömten Tränen aus meinen Augen und tropften auf den Boden. Ich starrte den riesigen Vollmond vor mir an. Er ist hier. Das Mondlicht hat mich gerettet. Ich bin fast frei. Nur noch ein paar Meter. Es gibt Hoffnung für mich. Ich bekomme endlich eine Chance auf ein Leben.
„Danke"
---------------------------------------------------------------------------------
So. Bisher alles okay? Kritik/Vorschläge/Kommentare und so sind immer willkommen.
Danke für's bisherige lesen :3
Bye Bye!
~714Wörter

DU LIEST GERADE
Nya
FantasyNya ist ein Mädchen, das seid 8 Jahren in einem Stall gefangen ist. Sie kann sich noch gut an ihr Leben davor errinern und sie weiß, dass sie verflucht ist. Eines Nachts bekommt sie die Möglichkeit zu fliehen. Wird sie es aber schaffen? Oder wieder...