3. Kapitel

28 1 0
                                    

Huhu! :D
Das hier ist das erste von insgesamt 5,5 Kapiteln aus einer Sicht, die in „Reise ins Ungewisse“ noch nicht vorgekommen ist! Vorausgesetzt, ich ändere nichts mehr an meiner Planung… xD

***

Erschöpft schleppte sich Beere durch das Scheunentor ins Lager des Stammes. Biene hatte sein Training eben mit den Worten »Nächstes Mal strengst du dich aber etwas mehr an!« beendet und war dann davon stolziert.

Zwar wusste Beere weder wohin sie gegangen war, noch wie lange sie weg bleiben würde - hoffentlich sehr, sehr lange - doch er war dankbar für jede noch so kleine Pause, die ihm gegönnt wurde.

In der Scheune steuerte er sofort auf den bis unter die Decke reichenden Heuhaufen zu, wo er sich in Windeseile ein Nest schuf, in das er sich dann erschöpft hineinfallen ließ. Während er die Augen schloss, versuchte er seine schmerzenden Muskeln zu ignorieren, was gar nicht so einfach war. Jedoch war in dieser Hinsicht die bleierne Müdigkeit, die auf ihm lastete, seine Verbündete. Fast war er eingeschlafen, als neben ihm etwas ins Heu fiel.

Nur einen spaltbreit öffnete Beere seine Augen, aber als er die Wühlmaus sah sowie die Kätzin, die ihm die Beute gebracht hatte, rappelte er sich auf und setzte sich in seinem Nest hin.

»Ich dachte, du könntest nach diesem vielen Training hungrig sein.« Mit funkelnden Augen ließ sich Esche neben ihn ins Heu fallen.
Beere fischte die Maus zwischen den Halmen hervor und begann zu fressen. »Danke.«

»Biene geht zu weit! Du bist völlig ausgelaugt, was auch jeder hier sieht und trotzdem…«

»Aber du hast es mir versprochen, ich will sie sehen!« Weides Geschrei schnitt Esche das Wort ab.

Gleichzeitig hoben sie und Beere die Köpfe und sahen sich nach ihrem Anführer um. Der preschte einmal quer durch die Scheune und war gleich darauf durch den Ausgang nach draußen verschwunden. So ging das jetzt schon seit Monden, ständig sprach der er mit Stimmen, die nur in seinem Kopf existierten, jagte ihnen hinterher, kümmerte sich kaum noch um seine Aufgaben als Anführer.

Für einen Augenblick hatte Weide die Aufmerksamkeit aller seiner Stammesgefährten, doch sobald seine Schritte in der Ferne verklungen waren, schien sich jegliches Interesse an ihm schon wieder in Luft aufgelöst zu haben. Nur Rauch war aufgesprungen und stürmte hinter ihrem Vater her.

»Du musst dich endlich wehren, Beere!«, nahm Esche ihr Gespräch von eben wieder auf. »Es kann doch nicht sein, dass sie dich von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang den Kampf trainieren lässt, ohne dir eine Pause zu gönnen. Ich habe es eine ganze Weile lang beobachtet, als ich mit Amsel auf der Jagd war. Du hattest noch nicht einmal eine Chance zu verschnaufen, wenn sie einen neuen Kampftrick vorführt, denn währenddessen hat sie dich einen einen Parcours durch die Felsenlandschaft laufen lassen! Ich würde über meine eigenen Pfoten stolpern, wenn ich mir, während ich über irgendwelche Hindernisse springe, auch noch die ganzen Kampfzüge einprägen soll, aber Biene scheint das ja für eine der leichtesten Übungen zu halten! Und selbst wenn du alles tust, was sie dir aufträgt, hört sie nicht auf, dich wie Dreck zu behandeln!«

Beere murmelte nur etwas Unverständliches, so wie er es immer tat. Viel zu oft hatten sie dieses Gespräch nun schon geführt, doch insgeheim freute er sich, dass Esche nie den Mut verlor, sich für ihn einzusetzen. Alle anderen hatten das schon lange aufgegeben, was er ihnen keinesfalls verübeln konnte. Er selbst fügte sich Bienes Willen ja auch so gut es eben ging, im Versuch ihren Bestrafungen und denen ihrer Anhänger Dohle, Schimmer und Qualm zu entgehen.

»Du warst mit Amsel auf der Jagd? Habt ihr viel fangen können?«, stellte Beere die nächstbeste Frage, die ihm in den Sinn kam, um vom eigentlichen Thema abzulenken.

Verworrene Pfade ~ Finstere Sterne // Band 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt