Meine Beine begannen sich zu bewegen. Ich begann zu gehen. Dann rannte ich. Geto sprang neben mir her. ‚Deine Augen leben wieder! So siehst du also wirklich aus.' Im Laufen richtete ich meinen Blick auf Geto. Nicht nur meine Augen. „Krack!" Erschrocken stolperte ich. Fast wäre ich gefallen, aber Geto sprang vor mich und ich fing mich wieder. Das Geräusch kam vom Hühnerstall. Verängstigt sah ich mich um. Bitte nicht, bitte, bitte nicht. Mein Vater stand neben dem Stall. In seiner Hand einen Pfosten aus dem Stall. Er wollte mir wohl Wasser bringen. „Nya. Komm. Sofort. Zurück. Sonst. Stirbt. Der. Fuchs." Die Worte waren kaum mehr als nur geflüstert, aber alles in mir erstarrte. Ich hatte ihn bestens verstanden. Er hat mich schon wieder gestoppt. Er wird wieder schießen. Er wird uns beide töten! Wir haben verloren. Wie konnte ich nur glauben, dass es Hoffnung gäbe? Wie konnte ich nur? Mit vor Panik aufgerissenen Augen starte ich ihn an. Dann sank ich langsam zu Boden. Meine rechte Hand berührte meine Wunde. Die Berührung ließ mich zittern. Ich war nur noch die gebündelte Panik, Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit. ‚Nya, hör auf!' Geto blickte mich besorgt an. „Ich höre auf..." flüsterte ich. „...mit allem. Renn einfach. Er wird dich nicht suchen. Diesmal wird er wohl nicht verfehlen." ‚Nein. Nya hör auf damit. So was macht dich nur kaputt! Komm einfach mit mir, zur Herrin!' „Nein... nein. Es hat keinen Sinn. Ich bin schon kaputt." murmelte ich. ‚Nya, ich habe keine Wahl. Komm einfach!' Getos Stimme klang drängend. Dann ohne Vorwarnung schoss mein Vater. Aber nicht auf mich. Der silberne Fuchs sprang noch, aber zu spät. Das Geschoss traf ihn am rechten Hinterlauf. Er jaulte auf. „Nein." Tonlos formte ich immer und immer wieder dieses Wort, wurde dabei doch immer lauter. Dann plötzlich packte mich jemand von hinten. „NEIN! LASS MICH LOS! GEH EINFACH WEG! ICH WERDE DICH SOWIESO FÜR IMMER HASSEN! ICH WERDE JETZT FLIEHEN! UND DU BLEIBST HIER!" Aber mein Vater war stark. Er zog mich hinter sich her und ich wand mich. Mein Arm begann wieder zu pochen und ich wimmerte, während ich versuchte mich zu befreien. „Lass mich LOS!!!!"
Auf einmal sah ich einen blassen Jungen in meinem Alter vor der Stalltür stehen. Seine Augen waren silbern und er hatte weiße Haare ... und Fuchsohren. „Was?!" zischte mein Vater und dann etwas lauter: „Wer bist du? Verschwinde!" „Nein" seine Stimme klang ungeübt, aber sie hatte extreme Ähnlichkeit mit... „Geto?" „Ja, ich bin Geto. Aber wir haben keine Zeit!" Mit diesen Worten sprang er auf meinen Vater zu und schlug ihm mitten ins Gesicht. Mit einem hässlichen knirschen ging er zu Boden. Schnell befreite ich mich von seiner schlaffen Hand und stand auf. Geto packte meinen rechten Arm und fing an zu rennen. Mondlicht umhüllte ihn und er wurde im Laufen wieder zu Fuchs. Keuchend rannte ich hinter ihm her. „Du bist eigentlich ein Mensch?" ‚Nein. Doch. Eigentlich nicht... nunja vielleicht' Leicht verwirrt konzentrierte ich mich wieder aufs rennen. „Bedeutet das du bist auch verflucht? Hast du dann keine Angst um dein Leben?" ‚Nein, das ist keine Fluch und wieso sollte ich Angst haben? Die Wunde eben war nicht tief, also konnte ich sie heilen, war das das, das du meintest?' „Nicht wirklich. Ich meine, jedes Mal, wenn man sich verwandelt, hat man doch 10 Jahre weniger zu leben, oder?" ‚Was?! Wie kommst du denn darauf? Die Verwandlung hat keinen solchen Fluch.' „Was?!" ‚Wenn dir das dein Vater erzählt hat, ist dir bestimmt klar, warum.' „...Ja" Es gibt keinen Fluch????? Warum war ich so naiv??????? Was sollte das überhaupt?????? Meine ganze Lebenssicht wurde verdreht! Langsam hielten wir an. Komplett außer Atem setzte ich mich auf den trockenen Waldboden, über den wir bis eben gerannt waren. ‚Deine Kondition ist unterirdisch!' „Was denkst du denn? Ich hatte bis eben überhaupt keinen Platz um mich irgendwie schneller zu bewegen! Hab doch ein bisschen Verständnis!" ‚Meinetwegen.' „Wie großzügig."
Als ich wieder zu Atem gekommen war, blickte ich mich um. Staunend beobachtete ich die riesigen Bäume um mich herum. Ich sog die angenehme Waldluft ein und versuchte, alles hier in meine Gedächtnis zu brennen. Diesen Moment wollte ich nie wieder vergessen.
Ich bin frei.
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Hello! Jup, es ist endlich geschafft. Sie ist draußen! Übrigends, habt ihr irgendwelche Ideen für Spitznamen für Geto? Ich finde manchmal klingt das so komisch...
Naja, also dann! Bye Bye!
~727Wörter

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Nya
FantasíaNya ist ein Mädchen, das seid 8 Jahren in einem Stall gefangen ist. Sie kann sich noch gut an ihr Leben davor errinern und sie weiß, dass sie verflucht ist. Eines Nachts bekommt sie die Möglichkeit zu fliehen. Wird sie es aber schaffen? Oder wieder...