Kapitel 39

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Es vergehen wenige Sekunden, bis ich mich aus meiner Starre löse.
Ich spüre ein leichtes zucken in meinen Augen und wie sie langsam immer feuchter werden.

Ich hätte es nicht anders erwarten dürfen. Der Kuss, unser Kuss, war für ihn bestimmt eine Spielerei.
Er wollte sich vielleicht nur ausprobieren oder mich sogar verarschen. Was ist, wenn es ein reiner Plan war, mich so weit zu kriegen, sodass ich wieder anfange etwas für ihn zu empfinden und er mich danach links liegen lässt.
Vielleicht macht es ihm Spaß mir in bestimmten Abständen weh zutun.

Denn unser Vortrag ist Vergangenheit, immerhin müssen wir noch einen zweiten Song auf die Beine stellen oder covern, für unseren Winterball.

Dank des Songs und dank Mr. Harrison sind wir überhaupt wieder in engen Kontakt geraten. Von Niall und Liam abgesehen, dass hätte man zur Not auch anders regeln können.

Wahrscheinlich waren meine Gefühle gegenüber Louis nie weg und ich habe sie nur unterdrückt.

Dieser Anblick der beiden, angelehnt an der Wand, zerbricht mir irgendwie das Herz. Denn beide lächeln und Eleanor hört nicht auf mit ihren Daumen über sein Handrücken zu fahren.

Ich stehe immer noch auf der Stelle. Doch als ich merke, dass sich einige einzelne Tränen aus meinem Auge kämpfen möchten, hebe ich meinen Arm um diese wegzuwischen.
Ich bedenke nicht, dass ich meine Sporttasche in der Hand halte. Wegen meiner unkontrollierten Bewegung knallt sie auf den Boden.

Ich hasse meine tollpatschigkeit.

Wir alle drei zucken zusammen.
Die beiden, da sie wahrscheinlich dachten, sie wären ungestört zu zweit und ich zuckte zusammen, da ich Angst vor ihrer Reaktion habe. Ich atme erstickt auf, was sie vermutlich gehört haben. Ich greife sofort nach meiner Tasche und mache mich mit schnellen Schritten auf den Weg zu dem Musikraum.

Bevor ich in den Raum eintrete, atme ich einmal tief durch, um meine Emotionen runterzuspielen, damit Mr. Harrison nicht mitbekommt was los ist.

„Hallo Mr. Harrison. Ich danke ihnen, dass ich meine Gitarre hier liegen lassen durfte.", wende ich mich freundlich an ihn.

„Ach, nicht der Rede wert. Ich denke du kommst alleine klar, ziehe einfach die Tür nach dir zu. Bis nächste Woche.", und schon verschwindet er mit einer menge an Unterlagen unter seinem Arm durch die Tür, in der ich gerade rein gekommen war.

Es hat sich alles so schnell abgespielt. Natürlich musste ich Louis und Eleanor auf dem Flur sehen, die beiden so vertraut miteinander.
Ich lege meinen Rucksack von meiner Schulter ab und setzte mich auf einen Tisch in Nähe der Fenster. Ich muss einfach durchatmen.
Ich bleibe wohl die Pause einfach hier im Raum. Jede menge Gedanken schwirren durch meinen Kopf und fangen an mich ungemein zu plagen.

POV Dritte Person

Louis ist geschockt. Für Harry mag das ganze bestimmt falsch rüber kommen. Er ist erstarrt, sodass er erst nach ein paar Sekunden nachdem Harry abgehauen ist, sich wieder ins hier und jetzt fängt und schleunigst zum Musikraum eilt.

Im Kopf des grünäugigen spielt sich immer wieder das Szenario ab, was jetzt passieren mag. Ob Louis ihn wohlmöglich wieder abweisen wird und ihn dann wieder ignorieren wird.

Harrys Kiefer verkrampft sich beim bloßen Gedanken daran, weil er wirklich hofft, dass es nicht dazu kommen würde. Er konnte sich nicht vorstellen Louis wieder zu verlieren, nicht jetzt, am besten gar nicht mehr. Der bloße Gedanke tut ihm weh. Er versucht rasch die wiederaufkommenden Tränen zurück zu halten, die gerade in seinen Augen anfangen zu quollen, indem er sie im kläglichen Versuch probiert weg zublinzeln.

Da er seinen Tränen aber keinen freien Lauf lassen möchte, schließt er seine Augen und vergräbt sein Gesicht in seine Hände. Als Harry dann Schritte wahrnimmt, fällt er kurz in sich zusammen. Er hätte nicht erwartet, dass irgendwer noch hierhin kommen würde.
Dann fällt ihm ein, dass Mr. Harrison eben durch die Tür gegangen ist, ohne sie hinter sich zu zuziehen.

Louis ist es, der in den Raum gestürmt ist.
Als er sieht was sich vor ihm abspielt, zerbricht es ihm das Herz. Harry so sehen zu müssen...so verletzt und so gekränkt. Langsam nähert er sich dem Jüngeren und stellt sich vor ihm.

Sanft greift er Harrys Handgelenke und umfasst sie, um seine Hände aus seinem Gesicht zu entfernen. Dann lässt er sie wieder los und hebt vorsichtig den Kopf von Harry an.
Dieser öffnet seine Augen, aber als er sieht wer vor ihm steht, setzt er einen verletzten Gesichtsausdruck auf und fokussiert seine Augen auf die Fenster, welche sich vor ihm erstrecken.

Louis atmet tief aus, bevor er nach Harrys Unterkiefer greift. Er lässt seine Unterlippe, welche er mit seinen Zähnen gefangen gehalten hat wieder los, als er nervös zu Harry hochschaut. Er versucht ein letztes Mal, den Jungen vor ihm, zurück ins hier und jetzt zu gewinnen, aber er ist total vertieft in seiner Trance. Harrys Augen sind starr auf die Menge der Schüler auf dem Schulhof gerichtet.

„Bitte hasse mich nicht.", flüstert Louis leise, bevor er sich auf seine Zehenspitzen stellt und seine Lippen sanft auf Harrys legt.

Hey!
Ich wollte mich einfach mal etwas ausprobieren, in dem ich die POV Wechsel. Es ist ja meine erste Fanfiction und deshalb experimentiere ich halt ein bisschen rum. :)

Frage:
Wie findet ihr es, dass ich mal in der  ‚Dritten Person' schreibe?

Vielen Dank für über 200 votes!
All the Love,
ems xx

two hearts one home (Larry Stylinson)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt