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San POV:

Mein Tag verlief recht ruhig.
Es waren nicht viele Kunden da und darum waren wir auch später nurnoch zu zweit im Café.

Nur gab es eine Sache die mir von Anfang an auffiel.
Yuna schien manchmal etwas zu anhänglich zu sein...

Zumindest für meinen Geschmack.

Ich wollte nicht sofort etwas sagen, immerhin war es vielleicht einfach ihre Art, oder sie wollte mich für den Anfang so kennenlernen.

So entschied ich mich also dazu, das ganze so gut wie möglich zu ignorieren und mich auf meine eigenen Aufgaben zu konzentrieren.

Das schien fürs erste auch sehr gut zu funktionieren, jedenfalls bis wir dann für kurze Zeit wirklich ganz allein waren.

Als der letzte Kunde verschwand, merkte ich plötzlich, wie auch ihre letzte Hemmung verschwand und über den Tag schien sie immer mehr Körperkontakt zu suchen.

Am Anfang war es nur mein Handgelenk, dann später meine Schulter und mittlerweile drängte sie sich komplett an mich.

So auch, als ich gerade dabei war, die letzten Tassen zu spülen.

Wir standen fast Schulter an Schulter und ich konnte mich so gut wie garnicht konzentrieren.

"Kann ich dir irgendwie helfen, oder was ist los?"

"Nichts ist los. Kann ich nicht hier stehen? Störe ich?"

Augenblicklich setzte sie den Hundeblick auf und scheinbar hatte sie mich schon so weit durchschaut, dass sie wusste, dass es mir schwer viel jemandem so vor den Kopf zu stoßen.

"Du kannst ja gern neben mir bleiben, aber bitte gib mir ein kleines bisschen Platz okay?"

Sie nickte stumm und griff nach einem der Holzstühle vor der Theke.

Damit setzte sie sich neben mich und sah mir weiter zu.

Mit den Beinen hin und her wippend, redete sie noch eine Weile weiter mit mir.

"Du San?"

"Ja?"
Weiter auf meine Arbeit konzentriert, antwortete ich, ohne sie anzusehen.

"Mal so eine Frage..."

"Ja frag ruhig."

"Wäre es möglich, dich näher kennenzulernen?"

Ich stockte eine Weile und war mir unterbewusst irgendwie klar darüber, dass es in dieser Frage enden musste.

"Ich ähm... Tut mir leid dich enttäuschen zu müssen, aber falls du das auf einer romantischen Ebene fragst dann muss ich dir sagen, ich bin vergeben."

Ein leises "Oh okay." war alles, was sie mir danach sagte und ich fühlte mich jetzt schon schlecht.

"Ich hoffe du bist glücklich mit deiner Freundin."

"Ja.. Was das angeht, ich habe einen Freund."

"Oh du.. Stehst also auf Männer?"

Ich nickte und begab mich zurück an meine Arbeit.
"Teils teils, wenn man das so sagen kann. Ich bin Bi."

Ein verständnisvolles Zustimmen ihrerseits folgte, von dem ich eigentlich dachte, dass es die Sache abgeschlossen hätte.

Später, als ich dann alle Sachen erledigt hatte, wurde ich jedoch erneut überrascht.

Kaum hatte ich meine Jacke angezogen, da ich gerade gemerkt hatte, dass es draußen in strömen regnete, da folgte sie mir schon nach draußen und schneller als ich gucken konnte wurde ich von ihr in einen Kuss gezogen.

  ℍ𝕠𝕝𝕚𝕕𝕒𝕪 | Woosan Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt