Kapitel 14 - Maggi

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,,Sicher, dass alles okay ist?"
,,Ja Julian, es ist alles super.",erwiedere ich nun mit einem genervten Unterton und werfe deswegen noch ein kurzes 'Entschuldigung' hinterher. Auf die Frage, warum ich mich denn immer für meine Laune entschuldige antworte ich nur mit einem geknickten Schulterzucken. Wie soll ich ihnen denn erklären, dass durch meine Laune mal etwas für mich sehr schlimmes passiert ist? Früher in der 9. Klasse, ich weiß ein naives Kindesalter, hat meine damalige beste Freundin Kate meinen Freund geküsst. Ich bin natürlich, wie der Zufall es so will reingeplatzt und extrem ausgerastet. An diesem Tag habe ich ihr so gemeine Dinge an den Kopf geworfen und sie die restlichen zwei Wochen des Schuljahres durchgängig wie Luft behandelt. Wenn wir uns mal wegen einer Aufgabe unterhalten mussten, war ich so wiederwertig zu ihr und habe sie somit vergrault. Am ersten Tag der zehnten Klasse habe ich dann erfahren, dass sie umgezogen ist. Mein 'Exfreund' hat mir damals beigebracht, dass sie wegen mir nicht mehr klargekommen ist und ihre Eltern deswegen überredet hatte umzuziehen. Von da an, habe ich mich immer mehr zurückgezogen, aus Angst andere mir naheligenden Personen zu vergraulen. Natürlich hatte ich die eine oder andere Freundschaft, aber richtige Freunde waren das nicht. Dies habe ich gemerkt, als ich nach Amerika gegangen bin und der Kontakt einfach futsch war. Ich schüttel schnell meinen Kopf, um die negativen Gedanken aus meinem Kopf zu verbannen. Zu viel schlechte Gedanken und Geschehnisse heute. Leider sieht mir das nun nicht nur Julian an, sondern die ganze Mannschaft. Nadiem hingegen schenkt mir eigentlich durchgängig aufmunternde Blicke und streichelt mir beruhigend über die Hand. Natürlich versucht er es unauffällig zu gestalten, was ihm auch sehr gut gelingt. Die Umarmung vorhin hat einiges in mir gelockert. Meine Gedanken sind nun wieder etwas befreiter und ich wirke auf andere nicht mehr ganz so gestresst wie vorher. Das Aufeinandertreffen mit Mark wird mir auch noch in drei Tagen schwer auf den Knochen liegen. Leider ist die Mittagspause jetzt vorbei und ich muss mich wieder meiner Arbeit widmen, in welcher ich eh hoffnungslos und ohne Konzentration versage. Bei meinem Glück breche ich heute irgendeinem Spieler das Bein oder so. Ich schlendere jetzt doch recht entspannt durch die Gänge und kreise wieder in meinen Gedanken umher. Deswegen merke ich gar nicht, dass ich schnurstracks in jemanden hinein laufe.,,Oh, tut mir leid!", schiebe ich noch schnell ein, ehe ich mich wieder gerade und selbstbewusst hinstelle. Zumindest sieht es in meinen Gedanken so aus.
,,Ah, hey Liv. Ich wollte eh zu dir. Mein Oberschenkel macht momentan recht viele Probleme."
,,Klaro, komm mit. Ich regel das. Seit wann spürst du etwas?", frage ich ihn meines Jobes halber interessiert. In letzter Zeit hat Kai mal wieder extreme Stimmungsschwankungen und ist zumindest mir gegenüber an manchen Tagen echt unausstehlich. Mal sehen, wie der werte Herr heute so drauf ist.
,,Also oberer oder unterer Oberschenkel?", frage ich mit meinem Blick auf sein Fomular gerichtet.
,,Oberer."
Als Antwort nicke ich nur desinteressiert. Er soll ruhig merken, dass mir seine Art gewaltig auf die Nerven geht. Jedoch kriege ich mich schnell wieder ein und mache meinen geliebten Job, indem ich ihm fürs erste ein paar Fragen stelle.
,,Ist das denn so wichtig? Ich meine so schlimm ist es ja nicht." Seine Stimme ziert ein stark angefressener Unterton, welchen man selbst aus einem Kilometer Entfernung erkennen würde. Na super.
,,Ja, ist es. Am Ende verletzt du dich am Samstag noch mehr und fällst noch länger aus. Und abgesehen davon so, wie du es mir geschildert hast, ist es garantiert nicht nur ein eintägier Muskelkater." Manchmal ist es wirklich sehr schwer, einem Fußballer gerecht zu werden. Viele wollen einfach nur spielen und achten gar nicht auf ihre Gesundheit. Und genau das ist der Fehler.
,,Dann fang an und nerv mich nicht mit deiner positiven Ader.", gibt er leicht säuerlich von sich.
,,Na dann, Hose aus. Da bekommst du, was du willst." Mir ist die zweitdeutige Aussage stehts bewusst, aber seinen verdutzten Blick war es wirklich wert mal etwas unanständiges von sich zu geben.,,Was denn? Ich muss doch deinen Oberschenkel untersuchen.", gebe ich anschließend gehässig von mir. Er tut überraschender Weise was ich sage, ohne einen Laut von sich zu geben und legt sich auf die Liege. Nachdem ich einmal sein angeschlagenes Bein und als Vergleich sein gesundes abgetastet habe, stelle ich nur eine leichte Überspannung fest, was im Großem und Ganzem einfach heißt: Ausruhen. Dies teile ich ihm auch ohne jegliche Emotionen in der Stimme mit und tape anschließend seinen Oberschenkel. Leider Gottes muss ich in drei Tagen ein kleines Training mit ihm machen und wenn es ganz schlecht läuft, die weiteren Tage auch noch. Nach Kai, behandel ich noch kurz und dieses Mal mit einer sehr angenehmen Stimmung Lucas Alario. Bei ihm macht sein Knöchel einige Probleme und er nimmt es, anders als gewisse Personen so hin und akzeptiert meine Arbeit. Da ich früher als dritte Sprache freiwillig Spanisch gewäht habe, kann ich mich fließend mit ihm unterhalten und so kommt es dazu, dass wir uns auch noch nach Feierabend prächtig miteinander unterhalten.
Zu Hause angekommen, mache ich mir ein Brötchen, welches ich auf meinem Sofa mit meinem Laptop und meiner Lieblingsserie verspeise. Leider habe ich in meiner bequemen Lage immernoch Hunger, bin aber zu faul aufzustehen. Deswegen rufe ich einfach meinen Bruder an und sage ihm, dass es ein Notfall sei und er schnellstmöglich rüber kommen soll.
,,Das ist doch nicht dein Ernst!"
Von Luca bekomme ich nur unglaubwürdige Blicke zugeworfen. Als er mir in meiner Küche ein paar Nudeln kocht, schaue ich tiefenentspannt meine Serie weiter und unterbreche, als er mit einem vollem Teller und Maggi vor mir stehen bleibt.
,,So, einmal Nudeln und einmal Maggi. Deine Lieblingsnudelsoße.",murmelt er jetzt doch recht belustigt.
,,Danke Bruderherz! Du bist der beste!"
Mit einem Kopfschütteln verlässt er meine Wohnung und ich schaue entspannt die nächste Folge TeenWolf an. Ich muss ja sagen, dass Theo zwar als Idiot dargestellt wird, aber einfach nur gut aussieht. Cody Christian könnte ich mir wirklich als Bräutigam meiner Träume vorstellen. Obwohl Dylan O'Brien, Cody Saintgnue, Tyler Hoechlin und die anderen Darsteller auch eine Option wären. Ich merke gar nicht, wie meine Augen schwerer werden und ich kurzerhand ein kleines Nickerchen mache, was durch das Klingeln meiner Türe unterbrochen wird. Ich stehe auf und sehe meine Eltern davor stehen.
,,Ach Kindchen. Du hättest uns doch Bescheid sagen können. Dann hätten wir ihn nie reingelassen.",beginnt meine Mutter liebevoll.
,,Ich habe diesen Vogel eh nie gemocht.", beendet mein Vater ihre Aussage.
,,Was? Ich dachte ihr habt ihn immer so gemocht? Deswegen habe ich euch das alles ja verschwiegen!"
Wir unterhalten uns noch ein wenig und klären auch alle Missverständnisse auf. Abends gehe ich dann etwas beruhigter über meine Gefühle auch schlafen.

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100 Votes tralalalalalaaaaa!❤️
Momentan geht es einfach alles unglaublich schnell ❤️danke an jeden einzelnen von euch❤️

Wie findet ihr das Kapitel und die Story an sich?
Ihr könnt gerne eure Ideen und Verbesserungsvorschläge äußern.

Hättet ihr Lust, dass ich am Ende eines der nächsten Kapiteln mal ein paar Fakten über mich schreibe?

Ich wünsche euch einen schönen Sonntag ❤️

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