Zoey -
Das tat gut. Ich wusste nun, dass er für eine ganze Weile weggesperrt war. Er wird uns nie mehr was antun können, dachte ich da und somit war ich beruhigt. Wir hatten Gerechtigkeit für Charlotte und das ist alles was ich wollte. Wir gingen danach noch in eine von Charlottes Lieblingsbars am Hafen. Vier Freunde, die eine Freundin verloren haben aber wussten, dass sie immer dabei war. Sie ist immer da, so wie sie es geschrieben hat. ‚Nur wirst du mich nicht sehen' schrieb sie aber ich spürte sie. Sie war immer bei mir, mein restliches Leben. Und es geht ihr gut, das wusste ich. Wir sprachen über sie. Und es tat gut, denn wir konnten lachen. Wir erzählten von den lustigen Sprüchen von ihr, ihrer guten Seele und all die Dinge, die wir mit ihr erlebt haben und das war ein Abend, der richtig gut tat. „Zoey. Kannst du mir an Weihnachten zeigen, wo ihr zur Schule gegangen seid?" fragte mich Riku. Ich sah ihn fragend an. „Was meinst du?" „Ich will's auch sehen." lächelte mich Mikko an. Ich schaute geschockt zu Samu und wieder zu den Jungs. „Ihr kommt mit?" „Ja. Genau Samus und Annes Idee." sagte Mikko. „Wirklich?" sah ich Samu an bevor meine Stimme wieder einmal versagte. „Nein..." „Zoey, wir brauchen das. Wir müssen alle zusammen sein an Weihnachten. Meine Familie kommt auch mit also wird's ein riesengrosses Familienfest." Ich legte mein Gesicht in meine Hände und fing an zu weinen. Wie schön ist das denn? Wie schön es sich anfühlt, so zusammenzuhalten. Samu nahm mich in die Arme während Riku und Mikko auch zu uns kamen. „Danke, Jungs." sagte ich. „Hey, wir halten doch zusammen." hielt mich Riku fest. Ich sah sie mit Tränen im Gesicht aber einem Lächeln an bevor ich mich zu Samu wandte. „Danke." küsste ich ihn sanft. „Gerne, Zuzu." Die Hochzeit wurde ja verschoben. Klar, hätten wir heiraten können und ihr denkt euch bestimmt auch ‚Das würde euch gut tun' und das stimmt vielleicht auch aber trotzdem war es irgendwie nicht daselbe. Samu fand es auch nicht der richtige Zeitpunkt. Es hätte bestimmt gut geklappt aber Samu, sowie ich auch, sagten, dass wir zurzeit nicht die Aufmerksamkeit wollten, die wir an einer Hochzeit bekommen würden, weil es zurzeit um Charlotte ging. So sind wir einfach. Wir mussten zuerst trauern und dann können wir heiraten. Wir hatten Zeit. Ja, Samu und ich hatten Zeit. Es war der 13. Dezember. Charlottes Beerdigung. Es waren alle da. Ihre Schwester, unsere Freunde von zu Hause und ja, sogar ihre Eltern obwohl sie keinen Kontakt mehr zu ihnen hatte. Aber es ist ja selbstverständlich, dass die eigenen Eltern auftauchen. Und wenn ich ehrlich bin, ich möchte nicht so viel über die Beerdigung reden. Aber ich kann euch sagen, dass sie wunderschön war. Es war genau so wie sich Charlotte das wünschte. Keine schwarze Kleidung, keine traurige Musik. Wisst ihr welches Lied sie wollte? ‚I Help You Hate Me' und wisst ihr warum? Es ging nicht um den Songtext sondern es ging um diesen Moment damals vor knapp zwei Jahren als wir zusammen rausgefunden haben, wer Sunrise Avenue eigentlich ist und Mann, waren wir schockiert. Wisst ihr noch als sie sich auf dem Boden wälzte, weil sie so lachen musste? Sie lachte mich aus, diese dumme Nuss aber so waren wir halt. Wir konnten uns verarschen und auslachen aber trotzdem waren wir füreinander da und das ist wahre Freundschaft. Heute muss ich lächeln, wenn ich daran denke und immer wieder wurde mir klar, was für eine wundervolle Freundin sie war und wie sehr sie einfach wollte, dass ich glücklich bin. Nun ja, sie wollte also eine, sagen wir mal 'fröhliche' Beerdigung. Ich hatte mit Samu, Riku und Mikko das Ganze organisiert. Und ja, es war unglaublich schwierig aber ich finde, das war ich Charlotte schuldig. Für meine beste Freundin würde ich alles tun. Auch jetzt noch. Ich hatte auch einige Worte gesagt, auch das war ich ihr schuldig. Ich wollte allen sagen, was für ein wundervoller Mensch sie war. Das war sie auch, oder? Samu drückte meine Hand als es Zeit war. Ich ging also langsam nach vorne um mich vor allen hinzustellen obwohl ich das hasste aber wie gesagt, für Charlotte hätte ich alles getan. Ich blickte auf meine Notiz aber zerknitterte sie. Was soll ich da ablesen? Ich sprach einfach aus meinem Herzen. „Charlotte und ich haben uns im Kindergarten kennengelernt. Sie klaute mir ein Spielzeug und das war das einzige Mal in unserem Leben als ich wütend auf sie war. Das einzige Mal. Ich habe ihr aber sofort verziehen und so doof wie es auch klingen mag aber ich wusste damals schon, dass sie für immer eine Freundin bleiben wird. Sie wird für immer meine beste Freundin bleiben. Ich erinnere mich an die Zeit, da kam sie vorbei und klingelte bei meinet Haustür und fragte ob ich mit ihr auf den Spielplatz komme. Wir haben täglich miteinander gespielt. Sie kam mit mir auf's Eishockeyfeld und nach einer halben Stunde sagte sie immer ‚Ich kann das nicht, hab keinen Bock mehr'." musste ich lächeln. Ich sah in die lächelnden Gesichter und ich wusste, sie alle dachten sie war eine lustige, aufgestellte Frau. „Wir waren zusammen in der Berufsschule. Das sollte eigentlich niemand erfahren aber wir sassen an jeder Prüfung nebeneinander und wir halfen einander aus. ‚Zuzu, Frage 3.' flüsterte sie immer und stupste mich mit dem Ellbogen und ich flüsterte ihr die Antwort zu. Oder sie flüsterte mir die Antwort zu. Wir halfen einander. Überall. Einmal hat die Lehrerin sie erwischt und sie musste nach draussen die Prüfung weiterschreiben aber sie fing dann an mir SMS zu schreiben. ‚Haha, die Lehrerin ist so doof. Frage 5?' schrieb sie und ich konnte ihr immer irgendwie zurückschreiben. Ich weiss, das sind solche Dinge, die man eigentlich nicht tun sollte aber wir hielten immer zusammen. Wir waren immer füreinander da. Sie war so eine wundervolle Frau. Sie sorgte sich um alle, sie brachte alle zum Lachen und sie wollte einfach, dass alle glücklich sind. Und sie machte mich glücklich. Sie brachte mich zum Lachen, jeden Tag. Sie war hier. Sie war einfach immer da und ich weiss, dass sie jetzt auf mich runter schaut und mir eins schlagen würde, weil ich das verraten habe. Wir haben unser ganzes Leben zusammen verbracht. Wir waren immer zusammen. Wir sind hierher gezogen zusammen zu unseren Freunden und haben dieses Abenteuer gemeinsam angefangen." Ich schaute nach oben. „Und was ich dir sagen will, ich habe dich so lieb und du fehlst mir." sagte ich während sich meine Augen mit Tränen füllten. „Aber du wirst immer in meinen Gedanken sein und in meinem Herzen und ich werde dich niemals, nie in meinem Leben vergessen." Dann sah ich wieder zu all den Leuten, einige weinten und Samu nickte mir lächelnd zu. Ich ging wieder zurück zu Samu und meinen Freunden. Er hielt mich fest, küsste immer wieder meinen Kopf und flüsterte „Das hast du schön gesagt. Ich bin stolz auf dich, Zuzu." Einzelne Tränen liefen mir über die Wange aber ich konnte lächeln, denn Charlotte war bei uns.
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2. Teil / can you call this love? / Samu & Zoey
Fanfictioncan you call this love? / Samu Haber & Zoey Evans Fortsetzung...