Nicola POV
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Arias panisch geweiteten Augen entdecken mich, und ich sehe ihr an, wie erleichtert sie ist. Ohne abzuwarten hole ich aus und verpasse Elijah einen derartigen Kinnhacken, dass er einige Schritte nach hinten taumelt, und schlussendlich von einem Spind aufgehalten wird. Gleichzeitig stürmt Tyler, der mich gerufen hat, zu Aria, und hilft ihr auf die Beine.
Sie sieht ziemlich fertig aus, und zittert am ganzen Körper. Sofort staut sich neue Wut in mir auf, die ich zum Glück auch auslassen kann.
Kühl starre ich Elijah an, der grinst, und sich das Blut vom Gesicht schmiert. „Das ging ja flott", lacht er dann, und scheint damit die Zeit bis zu meinem Auftauchen zu meinen. Er scheint also Bescheid zu wissen. Über alles.
Ohne auch nur auf seinen Kommentar einzugehen, hole ich erneut zu einem Schlag aus, und treffe den Drecksköter vor mir direkt in die Magengrube. Elijah krümmt sich und spuckt eine ekelhafte Mischung aus Speichel und Blut auf den wohl gerade frisch geputzten Fliesenboden der Schule, doch der Typ hat tatsächlich die Nerven, sich erneut vor mir aufzubauen.
„Ist das alles, was du kannst?", fragt er mich dann spöttisch, und ich schnaube. Ich weiß nicht, für wen dieser Typ sich hält, doch er überschätzt sich gewaltig, wenn er glaubt, gegen mich auch nur den Hauch einer Chance zu haben. Und das stellt er mir auch gebührend unter Beweis, als ich bloß mit einer desinteressiert gehobenen Augenbraue jedem seiner Schläge mit Leichtigkeit ausweichen kann.
„Scheisse, der Typ hat echt keine Ahnung", murmle ich zu mir selbst.
Als er mir dann ein wenig zu sehr auf die Nerven geht schubse ich Elijah mit einer Hand derartig von mir, dass er erneut gegen einen Spind stößt, der daraufhin eine hübsche Delle davonträgt. Na, zum Glück gehe ich hier nicht mehr zur Schule, und muss das Teil nicht ersetzen.
Elijah verdreht die Augen, und als aus heiterem Himmel mehrere Männer den Flur betreten, grinst er mich wie ein Verrückter an.
„Doch... das hat er sehr wohl."
„Nicola", zischt Tyler mir zu, als er sieht, wie meine Hand in Richtung meiner Waffe zuckt, die in meinem Hosenbund steckt, und sieht mich warnend an. Ich nicke, und entferne meine Hand wieder von meiner Pistole. Wir sind hier in einem Schulgebäude, ich kann hier nicht schießen. Nicht, ohne eine Massenpanik und einen Auftritt der Polizei zu verhindern.
„Na aber nicht doch. Kann da wer seine Waffe nicht verwenden?"
Elijah sieht mich fast tadelnd an, doch ich halte seinem Blick desinteressiert stand. Er kann mich nicht provozieren, und das weiß er auch. Doch unterlassen kann er es natürlich auch nicht, und das pisst mich an.
„Du begehst einen Fehler", seufze ich schlussendlich nur, während ich weder Elijah noch seine Männer aus den Augen lasse. Und dann geht alles ganz schnell. Noch bevor ich reagieren kann, schnappt Elijah sich die Waffe, die Aria ihm eben aus der Hand geschlagen hat, und feuert drei Schüsse in die Luft ab. Nicht mal eine Sekunde später sind von überall Schreie zu hören, und ich werde richtig wütend.
„Gut, das war der erste Fehler", knurre ich Elijah entgegen, der zufrieden die Panik um ihn herum genießt.
In dem Moment, in dem Tyler, Jase – der inzwischen Malia in Sicherheit gebracht hat –, und ich unsere Hände an unsere Waffen legen, gehen die Männer auf uns los, und ziehen ebenfalls ihre Waffen.
Ich wehre einige Schläge ab, schieße, und verteile ebenfalls kräftige Schläge. Zwar bin ich gut, doch nicht gut genug, und das weiß ich auch. Ich werde die Männer nicht auf ewig abwehren können, und wahrscheinlich ist das genau das, was Elijah beabsichtigt hat. Er will mich schwächen. Doch da kann er noch lange warten.
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Nicola - ✔️
Novela Juvenil- überarbeitet - Was einem durch den Kopf geht, wenn man den Lauf einer Waffe an der Schläfe spürt, mag vieles sein. Aber ganz bestimmt nicht, dass der Sohn deines Entführers dein Leben auf den Kopf stellen wird. -- Als Aria sich genau in dieser S...