Chapter No. 38 |THE PLANS|

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Hellwach blickte ich die rot leuchtende Digitalanzeige an – 03:52 Uhr. Mittlerweile hatte ich es aufgegeben, nach Schlaf zu suchen. Nachdem ich in dieser Nacht unzählige Male aufgewacht war, hatte ich die Begeisterung gegenüber dem Schließen meiner Augen abgelegt. Es ist lange her, dass ich in diesem Maße keinen Schlaf finden konnte - wahrscheinlich das letzte Mal als mein Vater verstorben war, aber zu dem Zeitpunkt war wenigstens Mats bei mir gewesen.

Inzwischen trauerte ich dem nicht mehr nach – also ich trauerte Mats nicht mehr nach. Er war kein guter Umgang für mich gewesen, genau wie Armitage es gesagt hatte.

Unzufrieden mit meiner Position rollte ich mich von der einen Seite meines Bettes zur anderen, nicht imstande eine bessere zu finden. Ich hasste es so unruhig zu sein, dieser Druck sollte von meinem Brustkorb verschwinden – Ich wollte mich wieder besser fühlen.
Nach allem was gestern passiert war, wusste ich nicht, wie ich Ruhe finden sollte. Meine Gedanken drehten sich um Armitage, um das was wir hatten, um das was ich empfand. Wie würde es morgen weitergehen? Würde er mich wieder willkommen heißen? Hatte er auch Gefühle für mich? Ob er wohl gerade auch an mich dachte, während er wach im Bett lag und mich vermisste?
Ich wünschte, ich könnte es wissen.

Unfähig mich selbst aus meinem Gedankenstrudel zu befreien, entschied ich mich aufzustehen und mich irgendwie abzulenken. Die Gedanken an den Tod meines Vaters erinnerten mich an etwas, was ich in der letzten Zeit sehr vernachlässigt hatte. Ihr Handel sollte Konsequenzen haben, das durfte ich nicht vergessen. Ich wollte keine Rache, das würde sich gegen meinen Charakter streben, nur die gewisse Genugtuung einen Kratzer hinterlassen zu haben.

Ich hätte doch nie gewollt, dass es so eskalierte.

Gezielt ging ich in mein Ankleidezimmer und schob einige Kleidungsstücke zur Seite, um die dort hinter versteckte Kiste zu offenbaren. Vorsichtig nahm ich den inzwischen mit einer leichten Staubschicht überzogenen Karton mit in mein Schlafzimmer und machte es mir im Schneidersitz wieder auf dem Bett bequem. Aufmerksam legte ich die verschiedenen Datablocks vor mir auf der Decke aus und griff entschlossen zum ersten bläulich schimmernden Speichermedium. Irgendwann musste jemand Mal einen Fehler gemacht und sensible Daten offengelegt haben. Jeder machte Fehler.

Aufmerksam las ich Zeile für Zeile, um Auffälligkeiten zu entdecken. Ich merkte gar nicht, wie schnell die Stunden vergingen, während ich auf meine mir selbst auferlegte Arbeit fixiert war. Dann kam der Moment, auf den ich die letzten Monate hingearbeitet hatte, ich glaubte meinen Augen gar nicht, als ich sah, was sich auf dem holografischen Display wieder spiegelte. Ein unauffälliger Anhang an einer unverschlüsselten Nachricht zwischen zwei Bauinspektoren. Die ganze Zeit hatte ich nicht gewusst nach was ich eigentlich suchte – nur, dass es ihnen schaden sollte.

Die planetengroße Kampfstation, die mir mein letztes Zuhause schenkte, auf der mein erster Kuss mit Armitage Platz gefunden hatte, kreiste Digital vor mir. Aber nicht die normalen Pläne die noch auf meinem Datapad waren, um zur Orientierung zu dienen, sondern die Baupläne. Ich hatte sie schon einmal flüchtig auf Armitage Bildschirm und während einer Konferenz erblickt, aber niemand, der sie nicht unmittelbar brauchte, bekam sie, und selbst dann nur die Bruchteile die in diejenige Zuständigkeit fielen, aber das hier war Gold wert. Würde das in die Falschen Hände geraten, dann-

Meine Gedanken wurden durch ein Klingeln unterbrochen. Mein Wecker. Schnell schellte mein Blick zur Uhr. Es war viel zu spät, der Wecker hatte sich selbst mehrfach wieder in den Schlummermodus versetzt. Wie konnte ich das nur überhört haben?

Hektisch sprang ich von meinem Bett und hoffte in den 15 Minuten, die mir noch blieben fertig zu werden. Kaum schloss ich die letzten Knöpfe meiner Uniform fiel mein Blick auf mein Bett – Ich konnte es auf keinen Fall so zurücklassen! Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass mir nur noch wenige Minuten blieben. Somit warf ich die Datablocks unordentlich in die Kiste, bis mir letztendlich das mit den noch geöffneten Plänen in die Hand fiel. Ohne wirklich nach zu denken nahm ich mir einen Datastick aus meiner Nachttischschublade und kopierte auf ihn die Pläne, bevor ich den Datablock zu den restlichen tat und sie vorerst unter mein Bett schob.

Den Stick versteckte ich in einer Tasche meiner Uniform und machte mich anschließend auf den Weg zur Brücke. Durch die Euphorie, die auf Grund der sensiblen Pläne durch meine Adern schoss, und dem Stress wegen des Zeitdruckes, schaffte ich es tatsächlich pünktlich zum Schichtwechsel auf der Brücke zu sein.

Mir war danach laut nach Luft zu schnappen, als ich mich auf den Stuhl vor meiner Brückenkonsole fallen ließ, aber ich wusste es besser. Jetzt aufzufallen war nicht meine Absicht. Best möglichst konzentrierte ich mich auf die Arbeit, die vor mir auf mich wartete, und fuhr dabei langsam meinen Körper runter. Jenes war nicht allzu leicht, da durch die großen Scheiben der Brücke, die markanten Lichtstreifen des Hyperraums zu sehen waren, welche nur so zum Tagträumen aufforderten.

Mühsam ordnete ich meine Gedanken wieder zusammen und fing an meine Finger über die Tastatur wandern zu lassen, bis mit einem kurzen Ruck der Sternzerstörer die Lichtgeschwindigkeit verließ und mehrere Köpfe, eingeschlossen meinem, nach oben wanderten, um einen kurzen Blick auf den Sandplaneten vor einem zu erhaschen. Das war also Jakku, mir leuchtete nicht ein, wie Leute freiwillig auf diesem Ödland ihr leben verbrachten.

Nur wenige Minuten später flogen vier Truppentransporter gefolgt von einem Kommando Shuttle vor dem Fenster entlang. Von Armitage oder Commander Ren war noch niemand auf der Brücke gewesen, lediglich Admiral Mikata hielt die Stellung. Ich wusste nicht wieso, allerdings hatte ich ein ganz mieses Gefühl über die ganze Situation. Unterstützt wurde jenes noch zusätzlich durch den Stick, den ich mit mir herum trug; Was sollte ich damit jetzt tun? Was wäre die richtige Lösung?

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➥ Hey ho!
Heute ein wesentlich kürzeres Kapitel, aber ich fand einen Cut an der Stelle recht passend.
Na was Chloe wohl mit den Plänen machen wird? Und was wohl ihre Gründe dafür sind?

Über Rückmeldung von euch über diese doch ganz andere Kapitel-Art würde ich mich freuen!

Habt einen wunderschönen Tag und bleibt gesund!

-Tiara✨

SUNSHINE GIRL | armitage hux | fanfiction |Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt