Kai P.O.V.
War ich gerade zu hart zu ihr? Ja. Definitiv. Aber es ist nötig. Ich kann einfach nicht mit dem Gedanken umgehen, dass ich schonmal mit ihr geschlafen habe. Gut war es nach meinen durchlöcherten Erinnerungen alle mal, und hübsch, vorallendingen freundlich, höflich, zuvorkommend und liebenswürdig ist sie auch, in allen Maßen. Dies merkt man schon vom Anblick, wenn sie etwas freches oder gemein gemeintes sagt und sie daraufhin ohne zu zögern eine Entschuldigung einwirft, die nicht nötig gewesen wäre.
Mein schlechtes Gewissen wird mich noch bis in die nächste Woche begleiten und mein Kopf hoffentlich auch. Es sei denn, Jule bekommt es irgendwie anders heraus, kommt nach Leverkusen und reißt ihn mir ohne Wenn und Aber ab. Ist ja auch verständlich, ich meine er wird ja auch merken, dass mir Livs Nähe aif irgendeiner Weise gut tut und mich einfach lockerer macht. Selbst Kevin vertraut ihr schon von Anfang an, obwohl er eher ein vorsichtigerer Typ bei neuen Menschen ist. Sie kann man ja eigentlich nur mögen. Warum sträubt sich bei mir nur alles dagegen und sorgt dafür, dass sie mich irgendwann nicht mehr leiden kann. Ich möchte auch gar nicht, dass sie mich meidet. Sie soll mit ihren grünen Augen zu mir kommen und einfach ohne Bedenken mit mir lachen können, sowie sie das bei allen anderen kann..
Um meinen Kopf ein wenig frei zu bekommen, mache ich mich einfach auf den Weg zum Krafttraining. Eigentlich hasse ich es ja, aber vielleicht hilft es mir. Zu meinem Glück bin ich beim Betreten des Raumes der einzig Anwesende hier. Der Raum ist, sowie unsere Vereinsfarben in rot und weiß gehalten.,,Hey Liv, komm doch her!", ruft Kevin neben mir nach benannten Person.
Im Moment sitze ich mit ein paar Spielern, mit unter auch Kevin, beim Mittagessen. Liv steht natürlich unbeholfen im Raum, da sie eigentlich immer bei uns sitzt, aber scheint sich heute sehr unsicher zu sein. Wegen mir, verdammt. Nach Kevins Aufrufs und Julians auffordernden Blicken, welche man aus dem Augenwinkel schon bemerkt, setzt sie sich langsam und wirklich vorsichtig in Bewegung. Natürlich merke ich, dass sie dabei auf meine Reaktionen achtet und dabei kein normales Tempo benutzt. Den Anderen fällt das natürlich auch auf. Ebenso, wie ihre rot schimmernden Augen, aber die scheinen nur mir bemerkbar zu sein.
Nach einer gefühlten Ewigkeit, hat sie unseren Tisch erreicht und setzt sich stumm, mit gesenktem Kopf neben Mitch. Dieser fragt sie ersteinmal nach ihrem Ergehen, da die negative Stimmung, welche sonst gegenteilig ist, jedem in der Entfernung von fünfzig Metern auffällt.Liv P.O.V
Mit langsamen und vorsichtigen Schritten mache ich mich auf den unendlich lang erscheindenden Weg zum Tisch. Eigentlich wollte ich heute ein wenig unentdeckt bleiben und mich von Kai fernhalten, aber mir wurde da ein Strich durch die Rechnung gezogen. Durch mein Verhalten ziehe ich leider auch die restliche Aufmerksamkeit auf mich und spüre jeden einzelnen Blick auf meiner Haut brennen. Am Tisch angekommen, werde ich von Mitch neben mir ersteinmal mit einigen Fragen durchlöchert, welche ich versuche unpersönlich zu beantworten, sodass niemand die Wahrheit herausbekommt. Es wäre einfach unfair Kai gegenüber, ihn gegen seine eigene Mannschaft und somit zweite Familie aufzuhetzen. Ich bin ja schließlich die, die dazu gekommen ist und hier ist um zu arbeiten und nicht, um Freunde zu finden und diese von ihrem Job abzulenken. Die meiste Zeit versuche ich mich auf meine Nudeln zu konzentrieren und beteilige mich nicht an den sonst so enthusiastischen Gespächen. Zu Not weiche ich beim Versuch, mit einbezogen zu werden aus und starre unschuldig auf meine Gabel. Kai bringt mich mit seinen komischen Blicken und seiner etwas trüben Stimmlage völlig aus der Fassung. Sollte er nicht eigentlich glücklich darüber sein, dass ich mich freiwillig aus allem raushalte? Oder ist er jetzt einfach nur genervt, dass ich nur einen Meter entfernt von ihm sitze? Aus ihm kann man auch nicht schlau werden.Ich hasse Staubsauger.
Auch wenn man alles richtig macht, explodieren sie irgendwann und dann ist alles wieder so dreckig, wie davor. Vielleicht ist es dieses mal, durch meine Verträumtheit auch meine Schuld. Um die ganze Sauerei zu entfernen, nehme ich mir Schaufel und Besen. Als dies geschafft ist, mache ich mich auf den Weg zu Maria und Mia. Hoffentlich lenkt die kleine mich ein wenig ab.,,Liviiii! Ich habe dich soooooooo unendlich vermisst!"
Der kleine Wirbelwind kommt mir schreiend entgegen. Ihr Gesicht zieren ihre Grübchen und lange, volle Wimpern. Ihre braunen, warmen Augen glänzen vor Freude, was sie auch durch ihre überraschend stürmische Umarmung zur Geltung bringt. Nachdem ich die kleine Mia ebenso lieb begrüßt habe, sage ich auch Maria hallo und unterhalte mich noch ein wenig mit ihr. Mia zieht mich, als ihre Mutter sich verabschiedet hat, mit hoch in ihr Zimmer. Es ist schön groß und nicht wie erwartet pink. Sonden in grau, violett und weiß gehalten. Ihre Spielzeuge sind ordentlich aufgeräumt und ihr Schreibtisch ist makellos.
,,Kannst du mir die Haare flechten?"
,,Aber natürlich.",stimme ich ihren Kulleraugen zu. Sie setzt sich brav vor mich und erzählt mir von ihrem Tag in der Schule. Naja beziehungsweise Vorschule. Auffallend ist meiner Meinung nach, ihre Offenheit und Freude, zu reden. Als ich fertig mit ihren Haaren bin, spricht sie wieder in einem Zug und vergleicht alles mögliche mit Barbies und Prinzessinen.
Letzten Endes, sieht sie wirklich wie eine waschechte Prinzessin aus. Sie hat sich noch ein hellblaues, langes Glitzerkleid, dazu passende Ballerinas und ein kleines Diadem aufgesetzt. Mir gibt sie eines, welches ihr zu groß ist und setzt es mir auf meinen lockigen Kopf.
,,Du siehst aus, wie die eine aus der Prinzessinenakademie! Prinzessin Sophia- ah ne, Liv! Prinzessin Liv!", ruft die kleine mir glücklich zu. Scheinbar vergleicht sie mich mit ihr, da ich einen engen, grauen Pullover mit einem altrosanem Rock in Lederoptik trage. Das kleine silberne Krönchen passt aber wirklich zu meinem Outfit und sieht nicht, wie ein günstiges Kinderdiadem aus, sondern fast schon sehr preiswert und hochwertig.
,,Duuuuu.. Du arbeitest doch beim Fußball."
,,Jaaaa?", frage ich und ziehe das a extra unwissend in die Länge. Ich weiß schon, worauf sie hinaus will.
,,Können wir die besuchen?" Sie bemüht sich wirklich unschuldig und nicht aufdringlich zu klingen, was mich dazu veranlasst, ihr eine Zusage zu geben und mit der kleinen Prinzessin im Schlepptau zum Trainingsort zu fahren.
Dort angekommen, sehe ich schon unseren Nummer eins Torwart und Peter Bosz. Die Kleine neben mir, hüpft freudig hin und her. Scheinbar kann sie mit langen Kleidern besser umgehen, als ich. Naja egal. Auf jeden Fall kommen immer mehr Spieler raus und gehen auf den Rasenplatz. Normalerweise, würde ich jetzt mit ihnen dort stehen, da ich jetzt aber frei bekommen habe, weil ich schon so viele Überstunden habe, kann ich mich um Mia kümmern. Der erste, der uns bemerkt ist Lars. Oder Sven. Ich kann die beiden immernoch nicht unterscheiden. Dieser macht Jonathan und Kerem auf uns aufmerksam._______________________________________
Ich hoffe, ich komme jetzt regelmäßiger zum schreiben, da ich jetzt eigentlich schon Ferien habe. Meine Zeugnisse bekomme ich aber erst nächste Woche Freitag. (Wir haben zur Zeit A und B Gruppen bei uns).Ich hoffe, dass euch das Kapitel gefällt. Irgendwie bin ich ein wenig unzufrieden damit, aber ich habe es schon dreimal neu geschrieben 😅
Bis bald! ❤️
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Touch me |✔️|
RomanceLiv zieht nach der Trennung ihres langjährigem Freundes von Boston zurück in ihre Heimat Köln. Dort fährt sie mit ihrem Physiotherapiestudium fort und beendet dieses mit einem sehr guten Ergebnis. Sie wird vom FC Bayer Leverkusen ausgewählt, um auf...