Kapitel 7: Zufrieden

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Max öffnete Google und fing an nach Regenschirmen zu suchen. 'Relativ enttäuschend', dachte er, als er die Suchergebnisse sah. Durchsichtig waren die meisten. Oder mit der Skyline von New York. Er scrollte. Und scrollte. Und scrollte. Plötzlich musste er grinsen. Ein Regenschirm mit dem Aufdruck eines riesengroßen Mittelfingers. Er hatte den Glauben an die Menschheit doch noch nicht ganz verloren. Kurz rang er mit sich und war versucht sich den Regenschirm zu bestellen. 'Schwachsinn', dachte er dann 'Aber guter Schwachsinn'. Ohne erkennbaren Grund schloss er die Google-Suche wieder und landete auf Instagram. Er scrollte. Personalisierte Regenschirmwerbung. Er scrollte weiter. Plötzlich fiel sein Blick auf die kleine rote Zahl an dem Direct-Message Zeichen. Ohne nachzudenken tippte er darauf. Dann begann sein ganzer Körper wieder zu kribbeln. Die Nachricht war nicht von irgendeinem Fan. Nicht von einem Freund. Ben. Ben hatte ihm eine Sprachnachricht geschickt. Er bekam Gänsehaut auf dem Rücken als Bens raue Stimme erklang. Grinsend wie ein kleines Kind saß er vor seinem Handy und lauschte Bens Worten. Plötzlich wurde es wieder still. Die Sprachnachricht war zu Ende. Max konnte kaum glauben, was er gerade gehört hatte. Ben hatte ihn ins Studio eingeladen. Damit sie gemeinsam mit Ganter schauen konnten, wie sich Bens spontaner Einfall realisieren ließ. Er stand auf und lief durch den Raum. Er wusste nicht so recht, wie er sich gerade fühlte. Es war eine Mischung aus Freude, Überforderung, Angst und Ungläubigkeit. Er setzte sich wieder hin. Stand dann wieder auf, um sich eine neue Tasse Kaffee zu kochen. Das war sicherlich nicht förderlich, um seinen Adrenalinspiegel zu senken, aber das war ihm ziemlich egal.

Mit dem Kaffee in der Hand saß er kurze Zeit später wieder vor dem Fenster. Der Regen hatte aufgehört, die lustigen Regenschirme waren verschwunden. Er griff nach seinem Handy und bestellte den Regenschirm mit dem riesigen Mittelfinger. Wenn er ihn selber nicht gebrauchen könnte, wäre es immerhin ein ziemlich gutes Geschenk. Er war zufrieden. Total plötzlich überkam es ihn. Eine grundlose, unendliche Zufriedenheit. 'Nein, eigentlich überhaupt nicht grundlos', dachte er dann. Er hatte allen Grund zufrieden zu sein. Er war Musiker, machte das was er liebte. Bald würde er einen Song mit Ben aufnehmen. Mit Ben, Casper. Er bekam schon wieder Gänsehaut. Er schaute wieder aus dem Fenster. Die Sonne schob sich gerade hinter einer Wolke hervor und ließ die nasse Straße glitzern. Er lächelte. Er war zufrieden. Mit Grund. Und das war das Schönste daran. Er freute sich so sehr auf die kommende Zeit. Freute sich darauf, Ben kennenzulernen. Ein kleines mulmiges Gefühl breitete sich in seiner Magengegend aus. Das war wichtig. Das alles war gerade wirklich wichtig und würde darüber entscheiden, wie es weitergeht. Wie sein Leben weitergeht. Es könnte einiges schief laufen. 'Es könnte jetzt aber auch die beste Zeit meines Lebens anfangen', dachte er dann und verwarf die negativen Gedanken.
Er nahm sein Handy und tippte eine Nachricht an Ben. 'Ich freu mich', stand nun unter Bens Sprachnachricht. Ben tippte. 'Ich mich auch', war es auch für Max kurze Zeit später lesbar. Er musste grinsen. Er war zufrieden. Und er hatte jeden Grund dazu.

Ich sang die ganze Zeit nur von dir - Casper/Drangsal Ff Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt