Wieder im Alltag

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Nachdem Hermine mit Snape und Tobias die große Halle betreten hatte, ging ein allgemeines Raunen durch die Schülerschar und einige verrenkten sich die Hälse um ja einen blick auf den jungen Snape erhaschen zu können. Neuigkeiten schienen sich hier schneller zu verbreiten als ein Lauffeuer. Severus verabschiedete sich nur mit einem Kopf nicken von seinem Sohn und der Jungen Gryffindor und eilte zum Lehrertisch davon. Na wunderbar, dachte Hermine bitter. Jetzt darf ich auch noch den Erklärbar spielen! Das war so typisch für Snape. Wenn es schwierig wurde, machte er sich aus dem Staub und überließ ihr das Feld. Seufzend zog die junge Löwin, ihren Schützling mit sich zum Tisch der Gryffindors, wo sie schon mit Teils fragenden und Teils verächtlichen Blicken begrüßt wurde. Auch die Slytherins reckten ihre Hälse Unheil verkündend, in ihre Richtung, doch wurden diese schnell mit einem tödlichen Blick ihres Hauslehrers zur Besinnung gebracht und wandten sich nun wieder ihrem Frühstück zu. Na immer hin kümmert er sich wenigstens darum, dachte Hermine halbherzig, warf ihm aber trotzdem einen dankenden Blick zu, den er aber gekonnt ignorierte. Bastard!

Tobias immer noch im Schlepptau ging sie an den Gryffindors vorbei und warf ihren Mitschülern verärgerte Blicke zu. Auch Tobais schien es nicht zu entgehen, dass er hier mehr als nicht gewollt war. „Ehm Mine…“ sprach Ron sie unsicher an, als sie ihren Platz erreichte. Hermine wappnete sich schon innerlich gegen die nun herannahende Diskussion. „Was?“ fuhr sie ihn ungehalten an und ließ sich zusammen mit Tobias am Tisch nieder. „Alle sagen das wäre Snapes Sohn…“ stotterte der rot Haarige unsicher vor sich hin und Hermine zog wütend die Augenbraun zusammen. „Ja Ron, das ist er…“ gab sie ihm gleichgültig als Antwort und beobachtet Tobias aus dem Augenwinkel, der sich wohl ziemlich unwohl in seiner Haut fühlte. Hermine sah Ron und Harry verräterische Blicke austauchen, beschloss aber diese erst mal zu ignorieren und schaufelte sich nun Haferbrei auf ihren Teller. Doch ließen sich ihre Freunde davon nicht beeindrucken und so war es nun Harry der ihr Nerven tierisch strapazierte.  „Was macht der hier?“ hatte er gefragt und Tobias dabei keine Sekunde aus den Augen gelassen. „Essen!“ gab sie pampig zurück und wandte sich wieder Snape Junior zu, denn der konnte etwas Unterstützung jetzt bestimmt gut gebrachten, nachdem sein Vater ihn so gekonnte alleine gelassen hatte.

Damit war das Thema für Hermine erst mal erledigt und sie begann sich über ihr Frühstück herzumachen. Sie beschloss später mit ihnen zu reden, wenn Tobias nicht dabei war. Zu ihrer eigenen Verwunderung blieben Ron und Harry still! Tobais schlug das Buch von Dumbledore auf und stützte es gegen eine der Karaffen und begann zu lesen.  Hermine, die einen Moment zu verblüfft zum kauen war, starrte ihn mit offenem Mund an und fragte sich ob Tobias sich das bei ihr abgeguckt hatte. Nur wann? Ging es der jungen Löwin flüchtig durch den Kopf, noch immer war sie zu wütend über Harry und Ron, als das sie einen klaren Gedanken hätte fassen können. Der Junge griff nach einen Toast und biss herzhaft hineine, wandte seine Augen allerdings keinen Moment von seinem Buch ab. Langsam kam die junge Löwin wieder zu sich und stellte nun auch ihrerseits ein Buch gegen eine Karaffe mit Kürbissaft und begann zu lesen. Froh darüber nach den Strapazen der letzten Tage, endlich etwas Ruhe zu haben, driftete sie ganz in die Welt ihres Buches ab. Ron und Harry hatten die große Halle nach dem Frühstück, ohne ein weiteres Wort verlassen und Hermine bekam sie auch den Rest des Tages nicht mehr zu Gesicht.

Sie mochte Tobias sehr und war entrüstet und traurig über das Verhalten ihrer Freunde und doch verfluchte sie Snape einmal mehr für seine Unfähigkeit sich um seinen eigenen Sohn zu kümmern. Doch sollte dies nicht das Problem von Tobias werden und so ließ sie es fürs Erste einfach auf sich beruhen und vertiefte sich wieder in ihren Aufzeichnungen. Der Junge Snape neben ihr, hatte seit dem sie die Halle betreten hatten, keinen Ton mehr von sich gegeben und schien ebenfalls die Vorzüge eines guten Buches zu genießen. Sowohl Hermine als auch Tobias, hatten nicht bemerkt wie sich die Halle geleert hatte und sie nun, bis auf Snape und Dumbledore, die letzten beim Frühstück waren. Snape verfolgte die Szene mit leichtem Interesse, war aber in Gedanken bei seinen Slytherins und deren Verhalten beim Frühstück. Dumbledore hingegen wirkte amüsiert während er die zwei Lesenden am Gryffindor Tisch beobachtete. „Er kommt ganz nach dir!“ stellte der Schulleiter mit Belustigung fest und blinzelte seinen Zeihsohn verschwörerisch an. „Wohl er nach Miss Granger…“ stellte Snape mies gelaunt fest, fast hätte er Hermine gesagt. Reiß dich zusammen Severus! Dumbledore gluckste amüsiert und ließ seinen Blick wieder zu den Beiden, am Gryffindor Tisch wandern. „Du warst nicht anders als Hermine, in dem Alter….“ Das wurde ja immer besser, jetzt verglich man ihn auch noch mit der nervigen Besserwisserin!

Vater werden ist nicht schwer, Vater sein umso mehr...  Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt