01 | Die Sieger - Part I

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„Guten Morgen meine Damen und Herren, raus aus den Federn! Es wartet ein weiterer wundervoller Tag in den 73

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Guten Morgen meine Damen und Herren, raus aus den Federn! Es wartet ein weiterer wundervoller Tag in den 73. Hungerspielen auf uns! Fast zwei Wochen sind um und wir dürfen die letzten vier Tribute gerade dabei beobachten, wie sie einander jagen. Falls Sie sich jetzt wundern, was mit den anderen Tributen geschehen ist – es war eine ereignisreiche Nacht! Lassen Sie uns noch einmal die Highlights Revue passieren. So viel kann ich Ihnen schon einmal sagen: Die Karten wurden neu gemischt, spätestens dann als unsere kleine Giftmischerin aus Distrikt neun mit unserer lieben Patricia Montague Schluss gemacht hat. Das dürfte Distrikt zwei hart treffen, denn damit verbleiben ihnen keine Tribute mehr, sehr schade! Dafür wird Distrikt vier sich freuen, gleich mit zwei Tributen auf den Sieg blicken zu können. Aber sehen Sie selbst, was letzte Nacht alles passiert ist..."

 Das allmorgendliche Frühstücksfernsehen plärrt unentwegt vor sich hin

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Das allmorgendliche Frühstücksfernsehen plärrt unentwegt vor sich hin. Ein hektischer Caesar Flickerman lacht schrill, während er die vergangenen Abendstunden für die Zuschauer zusammen fasst. Die Pflichtübertragung ist so leise wie möglich geschaltet, doch trotzdem dringen die Worte durch das ganze Haus, aus dem Wohnzimmer in den Flur, die geschwungene Holztreppe hinauf und schließlich unter der geschlossenen Schlafzimmertür hindurch.

In dem Moment, als ein furchtbarer Angstschrei erklingt, öffne ich die Augen. Mein Nachthemd klebt mir kalt am Rücken und das Laken hat sich im Schlaf eng um meine Beine gewickelt. Reflexartig gräbt meine Hand sich tiefer in das Kopfkissen. Ich keuche und versuche eilig das Laken von mir zu streifen, doch meine Hand zittert so sehr, dass ich mich nicht befreien kann. Unwillkürlich treten Tränen in meine Augen. Mit einem erstickten Keuchen sinke ich zurück auf das Bett, das Kopfkissen mit beiden Händen fest über den Kopf gedrückt. Ich will nicht schreien. Doch in meinem Kopf sind sie alle wieder da – die Erinnerungen. Unheilvoll öffnen sich die Tiefen meines Geistes und reißen mich in ihren Strudel. Irgendwie krümme ich mich zusammen, obwohl das Laken in meine Haut einschneidet und mir das Kissen den Atem nimmt.

„Wollen wir doch mal sehen, was dieser strahlende Sonnentag so für uns zu bieten hat" tönt die blecherne Stimme Flickermans von unten herauf, „denn ich kann es schon fühlen, bald ist das Ende nah, vielleicht sogar heute!"
Mein Herz rast in der Brust. Es gibt kein Ende, ich bin der lebende Beweis dafür, dass das Ende erst der Anfang ist.

Meeressturm | Annie CrestaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt