Ein Alptraum wird wahr

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Es war ein herrlicher Sommertag. Am liebsten wäre ich jetzt am See um mich abzukühlen. Doch Vince und ich hockten im Studio. Wir wollten schon vor Wochen unser neues Album raus bringen. Aber es hat sich extrem verzögert. Da gab es ein Lied, wo wir uns nicht entscheiden konnten, ob wir es veröffentlichten oder nicht. Lange haben wir die Entscheidung hinaus gezögert. Deswegen haben wir es nicht wie versprochen geschafft. Ja und genau deswegen hocken wir hier in unseren Studio. Der Ventilator brachte kaum Abkühlung. Mein Shirt klebte an mir und eigentlich war ich viel zu träge für den letzten Schliff des Liedes. Aber wir wollen ja unsere Fans nicht enttäuschen. Nächste Woche kommt das neue Album raus, mit dem Lied.

Ja an diesen Tag habe ich an nichts anderes gedacht. Hätte ich gewusst, was gleich beginnen wird, hätte ich den Tag was anderes gemacht. Sicherlich denke ich mir immer wieder. Alles andere, nur nicht in diesen stickigen Studio sitzen.

Seit Monaten gibt es diesen Virus. Ich habe mich nicht groß damit beschäftigt. Für mich war das alles nur Panikmache. Diese ganzen Regeln an die man sich jetzt halten muss, wie Einkaufen nur mit Maske. Aber das allerschlimmste daran ist, das alle Auftritte und Festivals nicht erlaubt sind, aus Ansteckungsgefahr. Für mich ist dieses Jahr echt schlimm und Vince ging es genauso. Ohne unsere Fans und dieses geile Gefühl, das man auf der Bühne hat, fehlt etwas.

Ich hatte vorher nur gehört, das Leute, die sich angesteckt haben Grippe ähnliche Symptome zeigen. Klar alte Menschen und immun schwache könnten Probleme damit kriegen. Aber trotzdem war dies, was der Staat draus machte Panikmache für mich.

Um halb drei ging ich kurz in unsere kleine Küche. Wir hatten schon hier irgendwie eine kleine Wohnung. Sogar ein Bad mit einer kleinen Duschecke. Ich hatte großen Hunger und schaute was sich im Kühlschrank befindet. Nach kurzer Zeit entschied ich mich ein Sandwich zu machen. Ich schmierte grade Butter aufs Toast, als ich draußen Krach hörte. Ich vergaß, was ich grade tat und rannte zurück ins Studio nach oben. Dort machte ich das Fenster auf. Vince saß immer noch auf seinen Stuhl und hatte Kopfhörer auf. Er hat den Krach wohl nicht gehört. Aber als ich zum Fenster rannte stand er auf und kam zu mir. Draußen verhielten sich die Menschen echt komisch. Irgendwas hat sie in Panik versetzt. Sie rannten die Straße hinunter und schrien. Ich schaute Vince an und er schüttelte nur den Kopf. Wer weiß, was los ist. Ich wollte schon das Fenster schließen, als es passierte. Ich wusste es noch nicht, aber ab jetzt würde mein Leben nie wider so sein wie vorher und ich wünschte mir noch oft, einfach wider in diesen stickigen Studio zu sein und Musik zu machen.

Wir sahen, was die Menschen so erschreckte. Es waren andere Menschen hinter ihnen her. Sie waren völlig in Rage. Einige hatten Waffen. Nein keine Knarren. Aber große Messer, Brechstangen und einer sogar einen Spaten. Ich konnte nicht glauben, was ich sah. Doch schnell merkte ich, das war kein Spaß. Noch bevor wir entscheiden konnten, was wir tun, ja geschweige denn uns an zu schauen, schaffte es einer von den Irren jemanden zu Fall zu bringen. Er schlug  mit voller Wucht mit einen dicken Stock auf ihn ein. Zuerst schrie der Mann. Doch irgendwann verstummte er. Wir waren völlig fassungslos.

1 Woche später

Seit einer Woche verstecken wir uns jetzt im Studio, seitdem es begonnen hatte. Wir haben nicht einmal das Studio verlassen. Doch unsere Vorräte gehen zu neige. Wir müssen uns überlegen wie es weitergeht. Seit Tagen können wir nicht mehr richtig schlafen. Wir trauen uns auch nicht beide zu schlafen. Immer ist einer von uns wach, während der andere schläft. Wir haben das Studio komplett verbarrikadiert. Draußen hat es nicht aufgehört. Ständig schreien Menschen, es kracht und scheppert. Dieser Lärm ist dauerhaft. Auch nachts. Wir gehen nicht ans Fenster, aus Angst man sieht uns. Aber es ist nur eine Frage der Zeit, bis sie hier reinkommen.

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