Kapitel 33: Ein Ende, gefolgt von einem Anfang

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POV Giyuu

Mit einer unbändigen Erleichterung, drückte ich Lucinda so sanft wie möglich an mich. Die Angst, die mich bis vor kurzem gelähmt hatte, war größtenteils verschwunden als sie aufgewacht war.
'Ich dachte schon ich müsste noch jemanden verlieren...', dachte ich und atmete tief durch. Meine eigenen Wunden spürte ich kaum noch, zu stark war das Gefühl der Erleichterung. Um uns herum liefen Kakushi kreuz und quer, versorgten die Verletzten und brachten sie zum Schmetterlingsanwesen, doch der ganze Trubel zog nicht ein Stückchen meiner Aufmerksamkeit auf sich.
Ich beugte mich ein Stück nach vorne und gab Lucinda einen innigen Kuss.
Mir war egal ob das die anderen Säulen sahen, geschweige denn was sie dachten. Ich war einfach nur froh, dass dieser Alptraum nun ein Ende hatte.
Ein Lächeln zierte unser beider Gesichter als wir uns voneinander lösten. Ein Sonnenstrahl brach durch die Trümmer und ließ ihre Augen hell aufleuchten als sie mich liebevoll ansah.

"Jetzt beginnen wir gemeinsam etwas Neues...", sprach sie leise und ich erinnerte mich an das Versprechen, das wir uns gegeben hatten. Lächelnd nickte ich.
'Wohl wahr...'

Einige Tage später...

POV Lucinda

Die Tage nach dem finalen Kampf gegen Kibutsuji verbrachte ich, wie die meisten anderen auch, im Bett. Der Kampf hatte uns alle Kraft entzogen und niemand war ungeschoren davongekommen, aber zum Glück waren alle am Leben geblieben.
Mit einem Mal schien sich eine Spannung, die ich bis jetzt noch nie wirklich bemerkt hatte, entladen zu haben. Selbst die Windsäule war ein winziges Stück freundlicher geworden. Zumindest sah er mich nicht mehr an als wollte er mir jeden Augenblick den Hals umdrehen. Währenddessen war Nezuko wieder vollständig zum Menschen geworden und, himmel noch eins, dieses Mädchen war so KNUFFIG.
Ich hätte nie gedacht, dass sowas mal von mir kommen würde, aber ihre Art, die jetzt, wo sie sprechen konnte und mehr unterwegs war, mehr zum Vorschein kam, glich der eines Engels. Ich hatte sogar mitbekommen, dass sie und Sanemi sich in irgendeiner Weise vertragen hatten.
Am dritten Tag hatte ich genug davon nur herumzuliegen und machte in Begleitung von Mitsuri einen kleinen Spaziergang durchs Anwesen. Als wir dann einmal um die Ecke bogen, standen wir plötzlich vor einem kleinen Grüppchen, bestehend aus Tanjiro, Nezuko, Giyuu und einem mir unbekannten Mann mit einer roten Maske.
Dann fiel mein Blick auf Giyuu und ich spürte wie mein Herz einen Satz machte.
Er hatte sich die Haare kurz geschnitten und es sah fast noch besser aus als vorher.
'Wow...', war das einzige was ich denken konnte, während ich mit einem strahlenden Lächeln auf ihn zutrat. Als er mich bemerkte, lächelte er ebenfalls und kam mir sofort entgegen. Vor mir blieb er stehen und zog mich in eine Umarmung. Lachend erwiderte ich diese und gab ihm einen sanften Kuss auf die Wange. Liebevoll sah er mich an, während er die radikal abgeschnittenen Haare von mir selbst hinter mein Ohr strich.
"Gefällt es dir?", fragte er mich leise mit einer kaum hörbaren Spur von Unsicherheit.
"Gefallen? Ich liebe es.", sagte ich lachend und sah ihn glücklich an. Dann bemerkte ich, dass alle im Gang uns anstarrten, während hinter uns Mitsuri quietschte: "Wie süß!"
Sofort wurde ich puterrot und sah verlegen zur Seite, was Giyuu zum Lachen brachte.
"Lach nicht.", nuschelte ich peinlich berührt und knuffte ihn spielerisch gegen die Schulter.

Zwei Tage später, als die meisten wieder auf den Beinen waren, wurden wir zu einer, wahrscheinlich letzten, Säulenversammlung zusammengerufen. Ich war etwas verwundert über die Tatsache, dass ich ebenfalls mit eingeladen wurde, doch das nahm ich erstmal einfach hin.
Als wir den Raum des alternativen Hauptquartiers, das andere war ja zerstört worden, betraten, fiel mein Blick überrascht auf den Jungen, der an der Vorderseite des Raumes saß.
'Ist das Oyakatas Sohn.', dachte ich und mir kam ein verwirrender Gedanke. 'Hat er nach dem Tod seines Vaters das Ganze in dem Labyrinth geleitet. Unglaublich...'
Zur großen Überraschung der anderen Säulen, Giyuu ausgeschlossen, kniete ich mich ebenfalls vor dem Jungen hin und senkte respektvoll den Kopf. Ich bemühte mich ein Grinsen zu unterdrücken und versuchte vollkommen normal zu wirken.
Als wir uns alle letztendlich gesetzt hatten, begann der Junge zu sprechen:
"Vielen Dank, dass ihr alle gekommen seid. Heute findet unsere letzte Versammlung statt."
'Es ist alles vorbei...', dachte ich unwillkürlich bei diesem Satz und lächelte ein klein wenig.
"Ich bin ausgesprochen froh darüber, dass ihr alle am Leben seid, auch wenn der Verlust der unzähligen anderen Schwertkämpfer schmerzt. Aber nun haben wir es endlich geschafft, die Teufel sind nun endgültig vernichtet. Von heute an wird es die Teufelsjäger nicht mehr geben."
Man konnte deutlich die Erleichterung spüren, die sich im Raum breit machte. Nun konnten wir alle zu einem friedlichen Leben zurückkehren, ohne dass wir Angst haben mussten, dass unsere Liebsten von Teufeln getötet wurden.
Nun sprachen die beiden weißhaarigen Mädchen weiter, die neben dem Jungen saßen:
"Für eine lange Zeit habt ihr euch der Aufgabe die Teufel zu vernichten aufgeopfert. Ihr habt für eine sichere Welt in der die Menschen friedlich leben können gekämpft."
Plötzlich knieten sie selbst zu Boden und sagten zusammen:
"Der gesamte Ubuyashiki-Clan dankt euch."
Die restlichen Säulen zuckten überrascht zusammen und begannen sogleich durcheinander zu reden, von wegen dass sie den Dank nicht annehmen konnten und so weiter und sofort. Ich konnte nicht umhin wenigstens kurz die Augen zu verdrehen, bevor ich selbst meine Stimme über den Lärm erhob:
"Ich denke, dass wir alle uns gegenseitig dankbar sein und das auch annehmen sollten. Wir können dankbar für die großartige Führung von Ihnen und Ihrem Vater sein."
Ich nickte einmal kurz zu dem Jungen.
"Aber auch er darf dankbar sein, dass ihr Säulen..."
Nun machte ich eine ausschweifende Bewegung mit dem Arm auch wenn dies leicht schmerzte.
"... alle bis zum Ende hin gekämpft habt. Auch ich bin zutiefst dankbar, dass mir die Chance für ein neues Leben gegeben wurde. Wir alle haben es gemeinsam geschafft Kibutsuji endlich zu besiegen."
Während die anderen mich erneut mit unverhohlener Überraschung ansahen, lächelte der Junge nur leicht.
"Dem kann ich nur zustimmen.", sagte er. Dann erhob auch Giyuu nun seine Stimme:
"Ihr habt unglaublich gute Arbeit geleistet. Eure Vorfahren müssen stolz auf euch sein."
Der Junge lächelte erneut, doch plötzlich begannen sich Tränen in seinen Augen zu bilden und er fing an zu schluchzen.
"D-Danke.", brachte er unter Tränen hervor.
Kurz darauf atmete er tief durch und richtete sich wieder auf, bevor er erneut begann zu reden: "Ich denke alles ist gesagt worden. Ich bete dafür, dass ihr alle nun das Leben beginnen könnt, das ihr euch vorstellt und wünsche euch viel Glück. Ihr könnt gehen."
Ein letztes Mal knieten wir vor den dreien nieder, bevor wir uns umwandten und aus dem Anwesen heraus ins Sonnenlicht traten.

'Jetzt beginnt etwas völlig Neues. Für uns alle.', dachte ich und lächelte während ich meinen Blick umherschweifen ließ. Alle waren ausgelassen, selbst die Windsäule.
Plötzlich trat jemand neben mich und ich drehte meinen Kopf. Links von mir hatte sich Kyojuro mit seinem üblichen, enthusiastischen Lächeln genähert und ich sah ihn fragend an.
"Ich glaube, und damit spreche ich sicher für einige, dass wir uns entschuldigen sollten."
Ich riss überrascht die Augen auf und stotterte überrascht: "Ähm, w-wie bitte?"
Nun trat auch Tengen neben mich und klopfte mir beinahe freundschaftlich auf die Schulter.
"Auch wenn wir es nicht wirklich wahrhaben wollten, so hast du uns doch sehr geholfen. Wir haben gehört, dass du den Mondsteinteufel besiegt hast und auch einige Leute..."
Er warf einen Blick hinüber zur Schlangensäule.
"... gerettet hast."
Ich sah , immer noch völlig überrascht, von einem zum anderen, während ein warmes Gefühl in mir aufkam. Verlegen kratzte ich mich am Hinterkopf, bevor ich meinte:
"Naja, aber ich muss trotzdem sagen, dass ich ziemlich unausstehlich war. Verzeihung, dass ich damals, vor allem mit dir Kyojuro, so ähhh... grob umgegangen bin."
Die Flammensäule lachte nur und antwortete: "Vergeben und vergessen."

Ich lächelte glücklich.
'Mein Anfang hier war vielleicht nicht gut, aber das Ende... es ist überraschend.'
Wir standen noch für einige Zeit vor dem Anwesen und redeten. Alle waren vollkommen entspannt und deutlich glücklich über die Tatsache, dass wir nun ein neues Leben anfangen konnte. Mit vielen der Säulen hatte ich mich nun mehr oder weniger vertragen, was mich wirklich froh stimmte. Als die Versammlung begann sich langsam aufzulösen, spürte ich wie jemand vorsichtig meine Hand nahm. Ein Blick zur Seite, bestätigte meine Vorahnung, dass es Giyuu war. Mit einem strahlendem Lächeln sah ich ihn an und sagte leise:
"Jetzt fangen wir was Neues an, nicht wahr?"

Es war die erste Frage, die ich seit Jahren stellte.
Mit einem ebenso glücklichen Lächeln nickte Giyuu mir zu, bevor wir uns dem Ausgang zuwandten.

Mit einem ebenso glücklichen Lächeln nickte Giyuu mir zu, bevor wir uns dem Ausgang zuwandten

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