Kapitel 4

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Obwohl wir die Tür verbarrikadiert hatten, hasteten wir trotzdem schnellen Schrittes durch die Straßen, um zurück zu unserer Wohnung zu kommen

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Obwohl wir die Tür verbarrikadiert hatten, hasteten wir trotzdem schnellen Schrittes durch die Straßen, um zurück zu unserer Wohnung zu kommen. Schließlich hätten Blake und sein Schrank von Kumpel ja auch einen der anderen Ausgänge nehmen und uns immer noch auf den Fersen sein können.
Das Risiko wollte keine von uns beiden eingehen!

Erst als wir mit dem privaten Fahrstuhl direkt zu unserer Wohnung oben angekommen waren und ich die Alarmanlage scharf gestellt hatte, atmeten wir beide wieder auf. Ashlyn lehnte atemlos an der Flurwand, pfefferte ihre Pumps in die Ecke und sah mich mit hochgezogenen Augenbrauen an. „Kannst du mir jetzt bitte nochmal erklären, was da gerade passiert ist?!", keuchte sie und japste nach Luft, während sie sich gleichzeitig eine Hand in die Seite presste. Vermutlich hatte sie Seitenstechen, wie ich sie kannte. Ash war nicht gerade die Sportliche von uns beiden.

Ich stöhnte genervt und rieb mir über die Stirn: „Ich glaube, ich hab den falschen Typen zu lange angesehen... Los, ich brauch noch was hochprozentiges. Dann erzähl ich dir mal, was Gabes nützliche Tipps für mich waren!" Ich hob die Hände und mahlte mit einem wütenden Schnauben Gänsefüßchen in die Luft während ich die nützlichen Tipps nochmal besonders betonte. „Ich schwöre dir, er ist so ein Arsch.."

Mit festen Schritten stapfte ich zu unserem Alkoholschrank und griff mir gezielt eine Flasche Jägermeister und hielt sie Ash auffordernd entgegen. „Oh nein, Ruby..! Nicht alleine! Ich brauche was zum Nachtrinken..", rief sie, hob einen Finger und rannte los, während ich mich auf die Couch fallen ließ und die Flasche kurzerhand direkt an die Lippen setzte. Nur Sekunden später kletterte auch Ashlyn über die Rücklehne, ließ sich neben mich fallen und stellte zwei Gläser und eine Flasche Wein auf den Tisch. „So.. jetzt haben wir was zum Nachtrinken. Also.. jetzt nochmal langsam. Was war das für ein Kerl und was hatte Gabe für einen Auftrag?"

Wir saßen noch bis spät in die Nacht zusammen im Wohnzimmer und genehmigten uns dabei das ein oder andere Gläschen Wein und leerten auch die Flasche Jägermeister, während wir über die Begegnung mit den komischen Freaks im Club sprachen.

Irgendwann waren wir uns sicher, dass wir einfach nur betrunken vollkommen überreagiert hatten und die ganze Aktion gar nicht so dramatisch gewesen war, wie wir im ersten Moment angenommen hatten. Lauthals über unsere Doofheit lachend hielten wir uns dabei die Seiten, bis wir schließlich beide so fertig waren, dass wir direkt auf der Couch einschliefen und es nicht mal mehr aus unseren Kleidern schafften.

Die folgende Woche passierte nichts Ungewöhnliches, auch wenn wir anfangs etwas vorsichtig waren, als wir uns wieder vor die Tür trauten. Aber uns erwarteten keine bösen Überraschungen und irgendwann hatten wir die Begegnung aus dem Wicked beinahe wieder vergessen.

Am nächsten Wochenende hatte mein Vater mich zu einem Geschäftsessen, bei dem die ganze Familie anwesend sein sollte, nach Hause bestellt. Es ging, soweit ich ihn verstanden hatte, um einen wirklich wichtigen Geschäftspartner, der entsprechend beeindruckt werden sollte.

Um meinem Vater einen Gefallen zu tun, suchte ich aus meinem Kleiderschrank ein Cocktailkleid für diesen Anlass, dass möglichst nicht so freizügig war, wie ich es sonst eigentlich gern hatte. Letztendlich wurde ich fündig und hatte mich für ein dunkelblaues, knielanges Spitzenkleid in weiter A-Linie mit durchscheinenden Spitzenelemente am Dekolleté und am Rücken entschieden. Der Rock schwang bei jeder Bewegung, die ich machte, luftig mit und umspielte meine Oberschenkel.
Dazu wählte ich ein leichtes, natürliches Make-Up und trug auch meine blonden Haare in leichten offenen Wellen, sodass sie mir bis zur Hälfte des Rückens fiel.

Abschließend drehte ich mich noch einmal prüfend vor dem Spiegel und nickte letztendlich zufrieden, bevor ich das Bad verließ, um mir für die Fahrt meine Ballerinas anzuziehen.

„Musst du schon los, Ruby?", fragte Ashlyn von der Couch aus und drehte das Gesicht vom Fernseher weg. „Ja, dann kann ich mich noch kurz mit allen unterhalten, bevor die Gäste kommen. Wird bestimmt mega steif und man darf beim Essen nicht ein Wort verlieren.", antwortete ich genervt seufzend und nahm mir auch meinen beigen Blazer vom Haken. Danach lief ich nochmal zurück ins Wohnzimmer, um mir meine Handtasche zu holen.

„Ich drück dir die Daumen, dass es schnell wieder vorbei ist. Vielleicht können wir ja nachher noch losziehen, wenn du wieder zurück bist.", schlug Ash grinsend vor und legte den Kopf in den Nacken über die Couchlehne. Ich lachte, als ich sie so ansah, winkte aber schnell ab, als ich ihren Vorschlag hörte. „Vergiss es.. ich bin noch geschädigt von der Begegnung letzter Woche. Ich komme nach Hause, sobald ich das Essen hinter mich gebracht habe, und wenn du dann unbedingt noch was trinken willst, dann machen wir das hier."


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