Kapitel 7

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Beim Essen betrieben Mason und mein Vater lockeren Smalltalk, auch Kyle und Blake brachten sich immer mal wieder ins Gespräch ein, während Finn und ich uns dezent zurück hielten und nur antworteten, wenn wir direkt angesprochen wurden

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Beim Essen betrieben Mason und mein Vater lockeren Smalltalk, auch Kyle und Blake brachten sich immer mal wieder ins Gespräch ein, während Finn und ich uns dezent zurück hielten und nur antworteten, wenn wir direkt angesprochen wurden. Immer wieder beobachtete ich Blake möglichst unauffällig und doch erwischte er mich beinahe jedes Mal und grinste dabei wissend, sobald ich meinen Blick hektisch wieder auf meinen Teller richtete.

Irgendwann entschuldigte ich mich, um kurz auf der Toilette zu verschwinden. Anstatt in das Bad im Erdgeschoss zu verschwinden, nahm ich kurzentschlossen die Treppen nach oben und ging in mein altes Kinderzimmer, zu dem ebenfalls ein eigenes Bad gehörte. Dort angekommen schloss ich die Tür hinter mir ab und lehnte mich mit geschlossenen Augen tief durchatmend an die Wand.

„Scheiße, scheiße, scheiße..", fluchte ich leise und strich nervös meine Haare aus der Stirn. Schon während des gesamten Essens geisterten Gabes Worte durch meinen Kopf. „Er ist ein Payne! Diese Familie ist gefährlich! Du kannst dir nicht vorstellen wie sehr.." Ich hatte ein verdammt mieses Gefühl in der Magengegend und wünschte mir nichts sehnlicher als dass dieses furchtbare Abendessen endlich hinter uns liegen würde. Immerhin waren wir bereits beim Dessert angekommen. Auch Heather hatte sich bereits verabschiedet und war nach Hause gefahren.

Nach weiteren fünf Minuten, die ich einfach nur dastand und versuchte gegen meine Magenschmerzen anzuatmen, richtete ich mich wieder auf und ließ mir kaltes Wasser über meine Handgelenke laufen. „Dad ist da. Kyle ist da. Wir sind zu Hause. Es kann nichts passieren.", redete ich mir leise zu und versuchte meine Nervosität wieder zu unterdrücken. Nach einem letzten prüfenden Blick in den Spiegel strich ich noch einmal über mein Kleid und ging zurück ins Schlafzimmer.

„Na los.. nur noch der Nachtisch und wir sind sie hoffentlich wieder los..", murmelte ich niedergeschlagen und ging leise wieder nach unten in Richtung Esszimmer. Schon aus einiger Entfernung hörte ich eine laute Stimme, was meine Schritte verlangsamen ließ und auf einmal peitschte ein ohrenbetäubender Knall durch das Haus. War das ein Schuss?!

Geschockt hielt ich die Luft an und huschte lautlos die letzten Meter zur Esszimmertür, um vorsichtig hindurch zu spähen. Mason stand vor meinem Vater und hielt eine Waffe in der Hand, während Finn wie versteinert auf seinem Stuhl saß und Kyle schwer atmend am Boden lag. Vor ihm stand ein Typ in schwarzer Kleidung, der seine Fäuste ausschüttelte und gerade eindeutig noch nicht da gewesen war, als ich gegangen war. Genauso wie die vier anderen Männer, von denen einer Finn die Hand auf die Schulter gelegt hatte. Blake konnte ich im Esszimmer nicht länger ausmachen.

Mein Herz klopfte mir bis zum Hals und panisch überschlugen sich meine Gedanken. Ich beobachtete wie Kyle sich langsam wieder hochstemmte und sich mit dem Arm unwirsch das Blut unter seiner Nase abwischte. Zum Glück hatte ihn der Schuss augenscheinlich nicht getroffen! Dabei fiel sein Blick direkt auf mich und erschrocken weitete er die Augen. Ein schnelles Rucken mit dem Kopf, zusammen mit einem eindringlichen Blick und ich wusste ganz genau was er mir sagen wollte. „Hau ab! Misch dich auf keinen Fall ein!"

„Verdammt, wo ist sie?! Sie kann unmöglich einfach verschwunden sein..", hörte ich in dem Moment die wütende Stimme von Blake näher kommen und ohne zu zögern verschwand ich blitzschnell zwischen den Wintermänteln in der Garderobe des Foyers von wo aus ich das Geschehen immer noch weiter verfolgen konnte.

„Vielleicht ist sie schon wieder hier und einer der anderen hat sie sich gegriffen.", antwortete eine andere Stimme, während die beiden im nächsten Moment an mir vorbei gingen ohne mich zu sehen. Es schien der Kerl zu sein, der bereits vor einer Woche mit Blake zusammen im Wicked gewesen war.

Er war im direkten Vergleich etwas kleiner, aber dafür noch muskulöser als Blake. Seine schwarzen Haare trug er an den Seiten und am Hinterkopf beinahe kahl rasiert, während das Deckhaar etwas länger fiel und ordentlich gestylt zu sein schien. Aus meiner Position konnte ich allerdings nicht viel mehr als seinen breiten Rücken erkennen, während sie an mir vorbei gingen und ins Esszimmer zurückkehrten.

In Windeseile wurde ich meine Pumps los und zog stattdessen meine Ballerina an, die direkt vor mir standen und schlich mich wieder lautlos zur Tür, um besser lauschen zu können.

„Wo habt ihr das Mädchen gelassen?!", donnerte Mason in zornigem Ton und Blake antwortete genervt: „Wir konnten sie nicht finden. Keine Ahnung wo sie abgeblieben ist. Wir haben im ganzen Haus nachgesehen." „Scheinbar nicht gut genug! Schafft sie mir hierher! Sie kann mir sicher noch dabei helfen, Daniel zu überzeugen mir eventuell doch zuzustimmen.", bellte Mason und ich zuckte zusammen. Egal was hier passierte, das gefiel mir ganz und gar nicht. „Mason, ich bitte dich. Lass meine Tochter aus dem Spiel.", hörte ich meinen Vater flehen woraufhin Mason nur kaltherzig lachte. In der Sekunde hörte ich Schritte, die sich mir näherten, aber für eine Reaktion war es beinahe zu spät.

Als ich es endlich begriff, wirbelte ich panisch herum und versuchte so leise und flink wie möglich in den nächsten Flur zu flüchten, aber ich war nicht schnell genug. „Cole, da!", hörte ich Blake hinter mir alarmiert rufen und im nächsten Moment folgten mir schwere, schnelle Schritte.

Leise fluchte ich nur: „Scheiße!", bevor ich meine Beine in die Hand nahm und losrannte, ohne weiter darauf zu achten leise zu sein. Ein Glück war ich meine hohen Schuhe gerade los geworden, sonst hätten die beiden Männer mich in Sekunden eingeholt.

„Ruby, jetzt bleib stehen! Du entkommst uns nicht!", rief Blake mir warnend hinterher, aber ich ignorierte ihn und stürmte in die dunkle Küche. Von dort aus führte eine Treppe wieder ins Obergeschoss oder die Hintertür raus in den Garten. Außerdem lag hinter der Tür versteckt noch ein geräumiger Vorratsschrank für Lebensmittel. Kurzerhand schlüpfte ich in den Schrank und hoffte, dass die beiden Idioten auf meinen Bluff reinfallen würden.

Mit angehaltenem Atem presste ich mich in den Schrank als die beiden Männer hinter mir in die Küche stürmten und Blake sich gehetzt umsah. „Du checkst den Garten draußen, ich geh nach oben. Sie kann nicht weit sein!", befahl er kurz angebunden und rannte direkt die Treppe nach oben, während sein Kumpel nur nickte und die Hintertür nahm.

Erleichtert atmete ich aus und wartete noch ein paar Sekunden, bevor ich die Schranktür leise wieder öffnete und zur Hintertür huschte, um sie abzuschließen. Danach wollte ich wieder zurück in Richtung Esszimmer, um meinen Brüdern und meinem Vater zu helfen, aber in meiner Hektik stieß ich gegen den Besteckkasten, der auf der Küchenzeile stand, und sich anschließend lautstark klirrend auf dem Boden verteilte.


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