03

14.5K 628 106
                                    

3.Kapitel; Believe in yourself

Nachdem ich mit Harry am Samstagabend wieder kam, waren die anderen drei auch schon zu Hause und Damon hatte sein Versprechen mit den Kaugummis gehalten. Somit hatte ich an diesem Abend heimlich überall im Haus Kaugummiepackungen verteilt ohne das einer es merkte.

Der Sonntag verlief so, dass ich erst gegen Mittag aus meinem neuen Zimmer gekrochen kam, und auch nur weil ich minimalen Appetit hatte. Danach war ich dann auch schon wieder ins Zimmer verschwunden, bis dann irgendwann Damon zu mir kam und meinte er wollte mit mir einen Film schauen.

Am Ende war der Film eher Nebensache, da ich und Damon unsere Geschwisterkämpfe führten, zusammen lachten und redeten. Er war einer der wenigen, bei denen ich so sein konnte wie ich nun mal war.

Gegen elf Uhr meinte er dann, ich solle besser schlafen gehen, da morgen mein erster Schultag sein würde und genau dies tat ich dann auch.

Als ich dann aber wieder an den Schultern wach gerüttelt wurde, hasste ich es, überhaupt schlafen gegangen zu sein. Denn wenn ich nicht schlafen gegangen wäre, hätte mich auch gar keiner erst wecken müssen.

Grummelnd erhob ich mich aus meinem Bett und schleifte wiederwillig meinen, immer noch im Standby-Modus befindenden, Körper ins Badezimmer, doch bei meinem Glück war dort noch jemand drin, weshalb ich warten musste und mich gegen die Wand lehnte.

Ich wäre fast wieder eingeschlafen, als die Badezimmertür aufgerissen wurde und einer der Jungs hinausmarschierte. Gesehen wer es war hatte ich nicht, da meine Augen nur einen kleinen Spalt geöffnet waren. Erst brauchte ich Kaffee bevor ich richtig sehen und denken konnte.

Selbst unter der kalten und dann warmen Dusche wurde ich nicht richtig wach, stattdessen machte sich die Sehnsucht nach meinem Bett bemerkbar.

Ich schlüpfte in meine Unterwäsche und danach in eine schwarze Jeans, ehe ich mir ein schwarzes Top und ein Baumfällerhemd überwarf. Meine lockigen braunen Haare band ich, nachdem ich sie geföhnt hatte, zu einem Pferdeschwanz und ging anschließend die Treppe hinunter.

Am Esstisch saßen die Anderen und Frühstückten schon ausgiebig, als ich mit Tunnelblick auf den Kaffee zu steuerte und ein leises Morgen murmelte.

Das Koffein ließ meine Muskeln langsam wach werden und auch meine Augen konnte ich nun endlich geöffnet halten, ohne das sie gleich wieder zu fielen.

"Willst du mit dem Bus fahren oder soll dich einer von uns mitnehmen?", fragte Kyle grinsend und unwillkürlich musste ich mich fragen wie man am Morgen gute Laune haben konnte.

"Mir egal", entgegnete ich gleichgültig und nippte an meinem Kaffee.

"Egal gibt es nicht", meinte Sean darauf hin nur genervt und rollte mit den Augen. Ich war immer noch dafür, dass er seine Tage hatte.

"Mein Gott, dann fahre ich halt bei einem von euch mit", gab ich mich geschlagen und nahm die zweite Hälfte von Damons Brötchen mit einem leichten Lächeln auf den Lippen an.

Da Damon mich kannte, hatte er schon längst Margarine auf die Oberseite des Brötchens geschmiert und etwas Salz darauf gestreut.

"Fahr die Krallen ein, Kätzchen!", abwehrend hob Sean die Hände hoch als wenn er nicht angefangen hätte. So ein Kürbiskopf.

"Da ihr euch ja so gut versteht, denke ich mal, dass es euch nicht stört zusammen zu fahren! Ich muss nämlich noch mit Harry zur Furie um etwas zu klären. Amanda? Ich nehme dich dann wieder mit nach Hause", mischte sich nun auch wieder Kyle ein und war schon dabei, sich Schuhe und Jacke anzuziehen. Harry tat es ihm gleich.

"Das könnt ihr nicht machen!", riefen Sean und ich wie aus einem Mund und funkelten uns darauf böse an. Das Lachen der anderen hallte durch den Flur als sie auch schon aus der Tür verschwanden und mich mit diesem Idioten zurück ließen.

"Sei in zwanzig Minuten fertig", befahl mir der Kürbis harsch und stand von seinem Platz auf, um hoch in sein Zimmer zu gehen. Zumindest denk ich mal, dass er in sein Zimmer ging.

Ich holte schnell meine Tasche von oben, als ich zur Uhr sah und bemerkte das ich nur noch wenige Minuten hatte, bis Sean kommen würde und auf eine weitere Diskussion hatte ich keine Lust. Nicht am Morgen.

Wieder unten stand schon ein ungeduldiger Kürbiskopf an der Tür und sah mich genervt an.

"Auch mal da?", fragte er zickig. Augenrollend schlüpfte ich in meine Schuhe, ehe ich ihm hinaus zu seinem schwarzen Skoda folgte.

Schweigend starre ich aus dem Fenster und betrachte die Häuser die an uns vorbei zogen.

Vor einem großen alten Backstein Gebäude hielt der Kürbis an und wir stiegen aus. Ein breiter Weg führte zur Eingangstür und auf einer der Rasenflächen stand ein hoher Fahnenmast.

"Komm mit. Damon will das ich dich zum Sekretariat bringe", nörgelte Sean schon wieder drauf los und stumm folgte ich ihm hinein.

Manche sahen mich mit undeutbaren Blicken an, andere mit wütenden und wiederum andere mit neidischen wenn nicht sogar eifersüchtigen. Wieso das denn bitte? Wegen dem Kürbis?

Sean lieferte mich im Sekretariat ab und auch wenn ich es ungerne tat, bedankte ich mich bei ihm ehe ich mich der älteren Frau vor mir widmete.

Auch er schien überrascht zu sein, denn für einen kurzen Moment wirkte er mir gegenüber nicht so eingebildet und kühl.

Zuerst brachte mich die Frau zu meinem zukünftigen Spind, in welchem auch schon meine Bücher waren und danach dackelte ich ihr wie ein Hund hinterher und versuchte mir zu merken, was sie sagte.

Vor einer Klasse blieb sie schließlich stehen: "So meine Liebe, das ist der Biologie Kurs. Viel Spaß und wenn du noch Fragen hast, komm einfach vorbei!"

Mit diesen Worten war sie verschwunden und ich stand mit Herzrasen vor der Tür. Mir würden Fragen gestellt werden. Möglicherweise Fragen, die ich nicht beantworten konnte oder wollte.

Nach langem Zögern klopfte ich an die Tür um diese daraufhin zu öffnen und hinein zu treten. Alle Augen lagen auf mir und es war unangenehm. Bei jeder Bewegung die ich machte hatte ich das Gefühl, als wüssten sie, was alles mit mir geschehen war. Als wüssten sie meine ganze Geschichte.

Am Pult des Lehrers angekommen, überreichte ich ihm einen kleinen Zettel. Er überflog ihn einmal, ehe er mich leicht anlächelte.

"Freut mich dich kennen zu lernen, Amanda. Ich bin Mr Hitch. Stell dich doch bitte der Klasse vor", erklärte er mir und verkrampft nickte ich, ehe ich mich zur Klasse wandte und ein Lächeln aufsetzte.

"Hey, ich bin Amanda Adams und 17 Jahre alt. Mehr gibt es eigentlich nicht über mich zu wissen."

Drei Hände schnellten in die Höhe und mit dem Finger auf ein blondes Mädchen deutend, nahm ich die erste Frage an: "Bist du die Schwester von Damon Adams?"

"Ja."

Die nächste Frage kam von einem Jungen mit blondem wirrem Haar: "Bist du Single? Und wenn ja, bekomme ich deine Nummer?"

"Ja und nein."

Das letzte Mädchen, das eine Frage stellen wollte, stellte sich als Chantal heraus, weswegen ich sie nur genervt ansah.

"Wesen?", fragte ich und deutete mit meinem Finger auf das knapp bekleidete Mädchen. Empört sah sie mich an, während die Anderen anfingen zu lachen und ich verwirrt die Augenbrauen kraus zog. Was war daran so witzig?

"Also erstmal, mein Name ist Chantal und nicht Wesen! Wieso bist du überhaupt zu deinem Bruder und den Hotties gezogen?", ihre Stimme war noch schriller, als ich sie mir vorgestellt hatte, weshalb ich sie leicht verstört ansah und erst wenige Sekunden später wieder in der Lage war ihr eine Antwort zu geben.

"Ich weiß, wie dein Name ist, doch Wesen passt einfach besser oder soll ich dich Ente nennen? So hoch wie deine Stimme ist, kannst du gut mit einer Quietscheente mithalten. Ich bin zu meinem Bruder und dem Obst und Gemüse gezogen, weil meine Eltern gestorben sind und ich nicht alleine in New York bleiben konnte", meinte ich gleichgültig und sah zum Lehrer welcher mir zunickte und meinte ich solle mich neben Jason, dem Junge der meine Nummer wollte, setzten. Den bösen Blick von Chantal ignorierte ich.

Believe in yourselfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt