Begegnung

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Summer stand am Bahnhof und versuchte sich zu entscheiden welchen Zug sie nehmen wollte, doch eigentlich wusste sie nicht so recht wohin. Sie stammte nicht aus Fiore und kannte das Land nur aus der Zeitung. Sie hätte sich wohl etwas besser informieren sollen. Sie wusste zwar, dass die Hauptstadt den gleichen Namen trug wie das Land und das Fiore zu den Ländern mit den stärksten Orden gehört und somit viele starke und gute Magier hat, aber dieses Wissen half ihr jetzt gerade nicht wirklich weiter. Sie hatte keine Ahnung wohin sie sollte oder besser gesagt wollte. Sie war hier hergekommen ohne einen richtigen Plan und das wurde ihr jetzt zum Verhängnis.

"Was macht so ein Abschaum wie ihr, den hier? Verpissen euch, aber schnell!" Summer wandte sich um. Drei unheimliche Typen standen um eine junge Frau, ungefähr ihr Alter und einem Jungen, mit strahlend blondem Haar, herum. "Wer glaubst du, wer du bist, so mit uns zu reden?!", fuhr der kleine Junge einen der Typen an. "Ah, der Kleine wird jetzt auch noch Frech?!", meinte einer der drei Typen, der der Anführer zu seinen Schien. Er trat vor und sah auf den Jungen herab. Der Junge schien etwas sagen zu wollen, doch das Mädchen legte ihm die Hand auf die Schulter. "Lass es. Wir haben keine Zeit uns mit denen abzugeben.", meinte sie mit einer fast unheimlichen Gelassenheit. Summer konnte ihr Gesicht nicht sehen aber das Mädchen schien unbeeindruckt von den drei, nicht gerade kleinen, Typen vor ihr. Was angesichts der Tattoos, die die Drei trugen, erstaunlich war. Die Tattoos waren das Wappen des Schattenpferds Orden. Einer der Top drei Orden im ganzen Land. Summer hatte gehört, dass man eine Prüfung bestehen muss, um dort rein zu kommen und das sie nur die besten Magier nehmen, deswegen war es auch nicht verwunderlich das der Orden im ganzen Land respektiert worde. Der Schattenpferd Orden hatte 12 Rang fünf Magier. Rang fünf Magier waren die stärksten Magier des Ordens, abgesehen von den Meistern. Je größer ein Orden, desto mehr Meister, sie waren für die Leitung des Ordens zu ständig und zugleich die Berater des Großmeisters. Es heißt vier von den 12 Rang fünf Magiern wären genauso stark wie die Meister. "Wer glaubst du eigentlich wer du bist?", fragte der Anführer der Dreier und trat an das Mädchen heran. "Komm.", meinte sie zu den Jungen und zog ihn Richtung Gleise. Es wirkte nicht so als würde sie versuchen abzuhauen, sondern mehr so als hätte sie es wirklich eilig. "Ey!", reif der Typ ihnen hinterher, doch sie drehten sich nicht um. Der Typ murrte beleidigt irgendetwas vor sich ihn, bevor er und seine Gruppe in der Menschenmenge verschwanden. Summer sah zu den Beiden anderen. Sie stiegen gerade in einen Zug der gleich abfahren würde und ihnen folgte ein Fuchs? Während Summer ungläubig auf den Zugabteil starrte in dem der Fuchs verschwunden war, fiel ihr der rote Schale auf, der vor der Tür auf dem Boden lag. Der Schal gehörte dem Jungen mit den blonden Haar, der sich eben mit den drei Typen vom Schattenpferd Orden angelegt hatte. Er schien nicht bemerkt zu haben, dass er ihn verloren hatte.

Summer eilte zum Bahnsteig und hob den Schal auf. Was sollte sie jetzt damit? Sie sah sich um. Der Zug fährt in ein paar Minuten ab. Kurzer Hand entschied sie einzusteigen und ihm den Jungen zurück zugeben. Sie hätte dann noch genug Zeit wieder auszusteigen. Es war ein alter Zug und es wunderte Summer das er überhaupt noch benutzt wurde. Der Gang war eng und es gab keine Einzelnen Kabinen sondern nur mehrere Bänke hintereinander aufgereiht, zwei standen sich jeweils gegenüber und dazwischen befand sich ein herunterklappbarer Tisch. Ungefähr mittig des Abteils konnte sie das Mädchen erblicken, sie saß so das sie sich direkt ansehen konnten. Der Zug war mit besonders voll aber trotzdem war es schwer für Summer vorwärts zu kommen, was vielleicht an ihrer großen Reisetasche lag. "Entschuldigung, sie haben den Schal verloren.", sagte sie und hielt ihn hoch. Der Junge der mit dem Rücken zu ihr saß, drehte sich zu ihr um. Er betrachtete kurz den Schale und sah sich dann um, er schien noch nicht bemerkt zu haben, dass er den Schal verloren hatte. "Oh, danke.", sagte er und nahm den Schal lächelnd an. In dem Moment ging ein Ruck durch den Zug und er fuhr los. Mit großen Augen starrte Summer nach draußen und beobachtete wie der Bahnhof an ihr vorbei zog. "Mist.", fluchte sie leise. "Falscher Zug?", fragte sie jemand von der Seite. Sie sah zum Mädchen, doch sie konnte sie nicht erinnern, dass das Mädchen so eine tiefe Stimme gehabt hatte. Aber da war sonst keiner, außer der Fuchs der neben dem Mädchen auf der Bank lag. "J-Ja.", stotterte Summer irritiert und sah wieder zum Mädchen. Diese sah sie nur mit ihren dunkel grünen Augen an und verzog keine Miene. Der Junge kicherte und der Fuchs hielt sich die Pfote vor den Mund und versuchte ein Lachen zu unterdrucken. Summer starrte den Fuchs ungläubig an. Ein Fuchs lachte sie aus?! "Sam ist kein richtiger Fuchs, weißt du.", meinte der Junge schließlich zu ihr. Sie nickte und starrte den Fuchs an. "Bolt! Warum versaust du mir den Spaß?!", motzte der Fuchs den Jungen an. Der Junge, Bolt, fing an zu schmollen. "Warum bist du immer so gemein zu mir? Cyndaria, er ist gemein zu mir!", maulte Bolt und sah zu dem Mädchen. Er machte einen Schmollmund und große Kulleraugen. Sein Hundeblick war herzerweichend und man konnte ihn nur bedauern. Das Mädchen sah Bolt an. Ihr Blick verriet nichts darüber was sie dachte. Sie starrte ihn nur an und zwar für eine ganze Weile, bis sich der Junge von ihr wegdrehte und das Fenster grimmig anstarrte. "Menno, Zach meinte das funktioniert.", brummte der Junge vor sich ihn. Summer blinzelte verwundert, der Junge hatte absichtlich den Hundeblick aufgesetzt und sie war auch noch draufrein gefallen. "Dein Bruder hat was?", fragte das Mädchen und zum ersten Mal zeige ihr Gesicht Mimik, auch wenn es nur ein Augenbrauen hochziehen war. Der Junge wandte sich vom Fenster ab und starrte auf den Fußboden. "Zach meinte, dass der Hundeblick bei dir auch wirkt.", gab der Junge klein laut zu. Das Mädchen schnaubte und der Fuchs fing lauthals an zu lachen. Er klopfte mit der Pfote auf die Sitzfläche und rollte sich hin und her. Er viel sogar vom Sitz vor lachen. Der kleine Schock schien ihn wieder zu sich kommen zu lassen. Er kletterte wieder auf den Sitz. "Weiß du Bolt, der Hundeblick funktioniert nur bei Zach, weil es Zach ist. Hab ich nicht recht Daria?", der Fuchs stupste das Mädchen spielerisch in die Seite. "Lass das Sam.", meint sie nur dazu.

Das Mädchen sah zu Summer und musterte sie. Summers blondes Haar war in zu einem Dutt gebunden, sie hatte blaue Augen und war recht Hübsch. Sie trug ein pinkes T-Shirt und eine dunkel blaue Hose, dazu Turnschuhe. Hinter ihr hatte sie ihre große Reise Tasche abgestellt. "Wo wolltest du eigentlich hin?", fragte Daria Summer. Summer wurde leicht unsicher. "Ich...also...ähm... Ich bin erst heute in Fiore angekommen und weiß noch nicht wirklich wohin.", meinte sie und kratzte sie am Hinterkopf. "Welcher Mensch reist bitte ohne einen Plan in ein anderes Land?", fragte sie der Fuchs. Doch bevor sie die Frage beantworten konnte sprach Bolt. "Sie kann doch zu uns kommen, Großvater hat bestimmt nichts dagegen. Und dann kann sie so lange bei uns bleiben bis sie eine andere Bleibe gefunden hat. Sag mal kannst du eigentlich Zaubern?", fragte der Junge an sie gewandt. Sie sah sich hilfesuchend um. "Setzt dich erst mal.", meint Daria und deutete auf den freien Platz neben Bolt. Bolt rückte ein Stück. Summer nickt Daria dankend zu. Daria reagierte darauf nicht wirklich, sie sah sie nur an. "Und kannst du Zaubern?", fragte Bolt nochmal und schob sich in ihr Blickfeld. "Ja", antwortete sie zögernd. "Cool und was für Magie benutzt du?", fragte er begeistert weiter. "Bolt, du bist unhöflich. Man stellt sich selbst erst vor, bevor man jemanden ausfragt.", meinte der Fuchs. Bolt verdrehte die Augen. Dennoch stellt er sich vor. "Ich bin Bolt Thunder und das sind Cyndaria Green und Sam.", meinte der Junge, bevor er allerdings weiter sprechen konnte ergriff Sam das Wort. "Und euer Name ist?" "Summer", meinte das blonde haarige Mädchen. "Ok, ist jetzt auch egal! Was für eine Magie besitzt du?", fragte Bolt wieder und wieder kam Summer nicht dazu ihn zu antworten, denn der Schaffner stand neben ihnen. "Die Fahrkarten bitte."

Daria reichte ihm die Fahrkarten. Er stempelte sie ab. Bei der letzten sah er auf. "Ein Fuchs gilt normalerweise nicht als Haustier.", meinte der Schaffner und beobachtete den Fuchs argwöhnisch. Daria fing Sam an zu kraueln. Sam schien das zu genießen und nichts deutete darauf hin das er kein zahmer Fuchs sei. "Er ist aber mein Haustier.", meinte Daria und sah den Schaffner mit großen Augen an. Er sah sie an, er sah den Fuchs an, er sah wieder zu ihr und stempelte die Karte. Dann wandte er sich zu Summer. "Eure Fahrkarte bitte.", meinte er und hielt ihr die Hand hin. "Oh, wir hatten an Bahnhof nicht mehr genug Zeit um ihr ein Ticket zu kaufen, weil wir sonst den Zug verpasst hätten, aber man hat mir gesagt, dass man bei ihnen auch noch Tickets kaufen kann.", sagte Daria als würde es stimmen. Der Schaffner brummte etwas und fragte dann, "Wohin." "Endstation.", meint Daria und lächelte, allerdings erreicht ihr lächeln nicht ihre Augen, die hatten ihren Blick starr auf den Schaffner gerichtet. Der tippte irgendwas auf seinem Gerät, bis diese mit einem Piep einen Zettel ausspuckte, diesen stempelte er ab und gab ihn Summer. Daria reichte ihn das Geld, bevor Summer ihr widersprechen konnte. Ohne sie auch nur eines Blickes zu würdigen, ging er weiter zum nächsten Passagier. Summer sah von dem Ticket auf. "Hab ich doch richtig verstanden, dass du jetzt mit zu uns kommst, oder?", fragte Daria. "Wenn ich darf?", meinte Summer und war froh das sie jetzt wusste wo sie bleiben konnte. "Klar!", rief Bolt. "Nicht so voreilig, das letzte Wort hat immer noch der Großmeister. Aber der wird nichts dagegen sagen, wenn wir sie einfach bei ihm anschleppen.", meinte Sam und Summers Augen weiteten sich. "Ihr seit in einem Orden?", fragte sie ungläubig. "Klar sind wir das! Wir sind in dem besten Orden der Welt.", meinte Bolt. Sam sah zu Daria und sie nickte. "Was genau weißt du über den Phönix Orden?", fragte Daria mit undurchdringlicher Miene. Summer war verwirrt. Sie kannte keinen Phönix Orden. "Oder kennst du ihn gar nicht?", fragte Sam. Summer lachte unsicher. Doch Daria und Sam starrten sie praktisch nieder, auch Bolt der die ganze Zeit Energiegeladen und fröhlich war, war auf einmal ruhig. "Ehrlich gesagt hab ich noch nie von einem Phönix Orden gehört.", meinte Summer und starrte zu Boden. "Das ist gut, dann bist du wenigstens nicht vor eingenommen.", meinte Bolt und lächelte sie an. Und bevor Summer richtig über seine Worte nachdenken konnte, brabbelte Bolt auch schon weiter. Er erzählte ihr die ganze Fahrt etwas über den Orden, seine Familie und Freunde, aber wirklich viel blieb davon nicht bei ihr hängen.

Der Phönix OrdenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt