Mein Vater und Mason schienen noch nicht wieder zurück zu sein, soweit ich das nach einem kurzen Blick durch den Raum erkennen konnte.
Finn saß weiterhin auf seinem Stuhl an den ihn der Gorilla vorhin gefesselt hatte und sah mich mit blanker Panik in den Augen an. Er konnte nicht wissen was passiert war, als sie mich rausgebracht hatten, deswegen dachte er vermutlich immer noch das schlimmste. Bevor ich mich um Kyle kümmerte, versuchte ich also ihn so beruhigend wie es mir möglich war anzulächeln, damit er aufhörte sich Sorgen zu machen.
Mein Blick wurde ernst, als ich danach zu Kyle heruntersah. Kurzerhand packte ich ihn an den Schultern, um ihn auf den Rücken zu drehen, damit ich ihm ins Gesicht sehen konnte.
Er hatte wirklich einige Schläge einstecken müssen. Um sein linkes Auge herum breitete sich bereits jetzt eine ordentlich Schwellung aus, auf der anderen Wange erkannte man eine hässliche Schramme und auch seine Nase und Lippe bluteten.
In dem Moment wie ich ihn anfasste, schien er aber langsam wieder zu sich zu kommen und blinzelte mit dem freien Auge. „Da bist du ja wieder, großer Bruder.", seufzte ich erleichtert und bevor ich mich über ihn beugen konnte, zuckte er schon ruckartig hoch und packte mich seinerseits an den Schultern. „Ruby!? Ich bring die Penner um, wenn sie dich angefasst haben..", knurrte er leise, aber ich legte ihm beruhigend die Hand auf die Schulter und hielt mir meinen Zeigefinger vor die Lippen, um ihm zu bedeuten leise zu sein. Blake stand immer noch in unserer Nähe und beobachtete uns interessiert, was ich allerdings auszublenden versuchte.
Kyle musterte mich ebenfalls mit einem getriebenen Gesichtsausdruck, ließ den Blick prüfend über meinen Körper wandern und schien zu kontrollieren, ob alles noch da war wo es hingehörte. „Es ist nichts passiert. Ich konnte abhauen.", flüsterte ich ihm leise zu, um ihn weiter runter zu bringen und strich vorsichtig über die Schramme an seiner Wange. Er verzog kurz vor Schmerz das Gesicht, gab aber keinen Laut von sich. Auch sein Blick wurde nach meinen Worten wieder etwas ruhiger und seine Muskeln schienen sich etwas zu entspannen.
Als nächstes hörten wir Masons laute Stimme aus dem Foyer und kurz darauf trat er mit meinem Vater wieder ein und lächelte herablassend in die Runde. Sein Blick verharrte jeweils länger auf Kyle, Finn und mir und meinen Rücken lief ein unangenehmer Schauer hinab.
Fragend sah ich meinen Vater an, doch er schien absolut niedergeschlagen zu sein und bemerkte meine Blicke gar nicht. Nichts von dem selbstbewussten Geschäftsmann, den er sonst immer verkörperte, schien mehr übrig zu sein. Scheiße.. was ist mit ihm passiert?!„Also ihr freut euch sicher zu hören, dass ich mit eurem Vater zu einer Einigung kommen konnte. Lasst uns zum Abschluss noch auf den gelungenen Abend anstoßen, bevor wir wieder fahren. Daniel, was kannst du uns empfehlen?", fragte Mason gut gelaunt und sah meinen Vater auffordernd an. „Aber natürlich Mason. Ich habe da einen sehr edlen Tropfen.", erwiderte er ohne richtigen Elan und bewegte sich zu der Vitrine vor der er bereits vorhin gestanden hatte, als ich mich mit ihm unterhalten habe, und nahm eine Flasche Whiskey zusammen mit zwei Gläsern, um sie zum Tisch zu tragen. Alle Augen im Raum verfolgten ihn dabei aufmerksam. Die allgemeine Stimmung war wahnsinnig angespannt.
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You won't break me
Gizem / Gerilim~~~ Diese Story ist pausiert und wird überarbeitet ~~~ Mit einem siegessicheren Lächeln erklärte Mason: „Ich werde ein Pfand mitnehmen, damit du nicht auf dumme Gedanken kommst." Alle schienen ein wenig perplex und verwirrt zu sein, als er dies sagt...