Kapitel 18 - Spannung

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Kai P.O.V.
Warum klingt sie so? Ja, ich habe mich zwar noch schlimmer angehört, aber sie klang gerade einfach so verletzt. Ihre Stimme hat einfach nur so vor Gefühlen geschrien. Dieses leichte, fast unmerkliche Zittern. Dieses leichte Hauchen, welches mir einen doch so angenehmen Schauer über den Rücken jagt. Nicht zu vergessen die unüberhörbare Unsicherheit.
Ihre Augen schauen ängstlich aus. Scheinbar möchte sie Abstand von mir halten, was ich ihr leider nicht verübeln kann. Es nimmt mich leider mehr mit, als mir eigentlich recht ist, wie scheu sie mich anblickt und sehr weit weg von mir zu seien scheint, obwohl sie direkt neben mir ist.
Ihre warmen Hände tasten vorsichtig und ruhig meinen, bei jeder Bewegung schmerzenden Hals ab. Sanft und bewusst sucht sie nach Informationen, um das Ganze scheinbar so schnell wie möglich zu Ende zu bringen. Es ist nicht so, dass ich es merken würde, aber ich weiß es einfach. Es kann gar nicht anders sein. Liv und ihre Arbeit sind einfach eins. Man merkt, dass sie gerade alles ausblendet, um ihren Job richtig und ohne Probleme zu erledigen.
So, wie bei mir der Fußball. Ich muss den Ball nur einmal mit meinem Fuß berühren und schon bin ich gefangen. Weg von meinen Problemen. Weg von meinen Gefühlen. In meiner eigenen Welt.
Aus dem Augenwinkel sehe ich, wie sie ihre Augenbrauen leicht zusammenzieht und ihre strahlenden Augen über meine Haut fahren. Ich fühle dieses angenehme Brennen auf meiner Haut und wünsche mir, dass es niemals aufhört. Ich will, dass sie das öfters macht und mir dieses wärmende Gefühl mehr überträgt.
Durch unangenehme Schmerzen, werde ich wieder aus meinen Träumereien geholt. Ohne Worte scheint sie irgendetwas zu lockern oder zu lösen. Leider nicht ganz ohne Schmerzen. Ein leises Zischen kann ich mir daraufhin nicht verkneifen, was sie aus ihrer Blase wieder herausschauen lässt.
,,Oh. Tut mir leid. Ich hätte dich vorwarnen sollen."
Wieder dieses anziehende Hauchen. Es mag komisch klingen, aber trotzdem finde ich, dass allein ihre Stimme anziehend und attraktiv wirkt. Auch, wenn sie unüberhörbar nicht gerade glücklich und zufrieden ist, sondern alles nach Wehmut schreit. Deswegen versuche ich sie ein wenig aufzulockern und streife ihre Hand.
,,Alles gut. War nicht schlimm."
Die Idee geht jedoch nach hinten los und ich versteife bei der Berührung. Meine Hand bleibt starr auf ihrer liegen und streichelt fast schon gegen meinen Willen leicht über ihren Handrücken. Als mein Blick ihrem begegnet, schaut sie scheu und doch so offen in mein Gesicht. Ihre offenen Haare sind leicht zerzaust und das wunderschöne und zarte Diadem, welches perfekt zu ihr passt, sitzt leicht schief. Ich kann es mir nicht nehmen, die Hand zu heben und es so entschlossen wie möglich zu richten, ohne unseren fesselnden Augenkontakt zu unterbrechen.
Das knallen des eigentlich offenem Fensters bringt uns nicht dazu, unsere Blicke voneinander zu lösen. Es ist fast schon wie ein Wettbewerb, wer als erstes wegschaut. Ich werde dies nicht tuen. Viel zu fasziniert bin ich von der Aura ihrer Augen. So kitschig es auch klingen mag. Ihre tief schwarzen Pupillen, umrandet von dunkelgrünen Sprenkeln. Dazu dieses strahlende grasgrün, welches in eine fast schon gelbe Farbe verläuft, um mit einem dunklen Grau umrandet zu werden. Wunderschön. Ihr scheint es nicht anders zu gehen, denn sie studiert stur, ohne sich zu bewegen meine Augen. Es wirkt so, als würde sie nach Antworten suchen. Nach Antworten, die auf mein komisches Verhalten hinweisen.
Letztenendes ist es doch sie, die den Blick abwendet und sich mit leisem Gemurmel wieder meinem Hals widmet.
Es hat sich herausgestellt, dass es wohl nicht so praktisch ist, auf der harten Spielerbank ein kurzes Nickerchen zu machen und ich mich dadurch sehr verlegen habe. Ist ja auch nicht leicht mit so wenig Platz.

Liv P.O.V.
Dieser Moment gerade eben verwirrt mich. Diese Spannung zwischen uns hätte selbst ein blinder mitbekommen. Aber war es eine gute oder negative Spannung? Ich meine, er hasst mich doch eigentlich. Findet ich bin eine falsche Schlange.
Weitere Zeit zum Nachdenken gibt mir Mia zum Glück nicht, sonst wäre das in ein paar Diskussionen mit mir selbst ausgeartet.
,,Was ist denn los mit dir? Du redest gar nicht mehr."
Das stimmt wohl. Seit vorhin mit Kai ist eine Stunde vergangen und sonst finde ich immer ein Gesprächsthema mit Mia und wir reden dann durchgängig über irgendetwas.
Als Antwort zucke ich lediglich unschlüssig mit den Schultern und zwinge mir ein schwaches Lächeln ins Gesicht, was aber mehr als unecht ist. Selbst Mia bemerkt das und sie ist sechs!
,,Wollen wir Barbie gucken? Das mit diesem 'Ich bin wie du, du bist wie ich', Rapunzel mit dem Zauberpinsel oder Diamantenschloss?",fragt die Kleine und sieht mich wirklich sehr entschlossen an.
,,Wollen wir alle anschauen? Ich kann mich da nicht entscheiden. Du hast echt die besten ausgesucht, obwohl der Weihnachtsfilm, Prinzessinnenakademie und Pferdeglück auch toll sind."
Es kann ja so einiges passiert sein, aber meine Barbiefilmleidenschaft, kann mir nichts und niemand nehmen.
Mit schnellen Schritten gehen ich und Mia herunter in das Wohnzimmer. Während sie die DVDs raussucht und dem Fernseher anschaltet, mache ich in der Küche ein paar Snacks. Ich bin gerade dabei, Chips in eine Schale zu tun, als Mia angerannt kommt.
,,Liiiiv! Ich habe eine bessere Idee! Wollen wir ein Fotoshooting machen? Du bist ja eh wie eine Schwester für mich."
Ich kann es mir nicht nehmen, sie nach diesem Satz zu umarmen und ihr zuzustimmen. Die Chips können wir ja nebenbei essen.
Wir setzen uns vor die Wand in ihrem  Zimmer und stellen mein Handy hinter uns. Mit unseren Händen formen wir zwei Adler oder Schmetterlinge. Irgendwas davon sollte es zumindest darstellen. Ich schreibe schnell Marie, ob ich es auch hochladen darf, weil das Bild meiner Meinung nach sogar sehr schön geworden ist. Nachdem ich ihre Zustimmung bekommen habe, freut Mia sich schon, auf die ganzen positiven Kommentare, da sie das Bild genauso liebt, wie ich.
Schon nach kurzer Zeit, hat die gesamte Mannschaft dieses Bild geliked und auch kommentiert. Kevin spielt, wie erwartet den eifersüchtigen Hahn und Nadiem den stolzen Nebenstehenden. Auch von anderen bekomme ich sehr liebe Kommentare, welche ich alle like. Auch Kai liked das Bild nach kurzer Zeit und kommentiert ein 'hübsch👸🏼💕'. Ich verstehe diesen Typen echt nicht.

@liv.tale

a little lovely princess is always your sister❤️👸🏼

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Sooo. Wer nix über mich wissen will, muss das nicht lesen. Ich dachte, ein paar Fakten über mich wären vielleicht ganz cool, damit man weiß, wer das hier so schreibt. Ich wollte dafür jetzt nicht so unbedingt ein extra Kapitel schreiben.

Mein Name: Kethy Sophie .......

Mein Alter: 14

Geburtstag: 06.02.

Meine Größe: 1,65 😐

Schulart: Gymnasium

Lieblingsfach: Englisch, Geo

Hassfach: Info, Deutsch (trotz 1), PHYSIK.

Hobbys: Eishockey (zuschauen), lesen, durch den Wald gehen, also mit meinem Hund, essen (kann man wirklich als Hobby sehen😂)

Tiere: ein Hund, zwei Katzen, zwei Meerschweinchen

Ich wohne in: der Oberlausitz -   Sachsen

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