Kapitel 1

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Es war das Ende des Sommers. Nur noch eine Woche bis ein
neues Schuljahr begann. Ich war endlich wieder zu Hause,
endlich raus aus dieser Irrenanstalt in die mich meine Eltern
geschickt hatten, nach 3 ½ Jahren, endlich. Mein Zimmer sah
immer noch so aus wie damals mit 13, Poster von Tierbabys
und Stars die ich bewundert hatte, alles war pink und
aufgeplüscht, ich hab mich nicht mehr wohl gefühlt, es sah
nicht aus wie ein Zimmer das mir gehören könnte, eher wie
eins das meiner Schwester gehören könnte. Meine
Geschwister waren nicht zu Hause. Meine kleine Schwester
war noch in einem Ferien-Camp, wie meine Eltern mir auf
dem Weg nach Hause erzählt hatten, wo die Zwillinge waren
wusste ich nicht. Das erste was ich beschloss als ich mich so in
meinem Zimmer umsah war, ich musste Renovieren. Pink war
nicht mehr meine Farbe, in der Zeit in der Irrenanstalt, oder
Klinik wie meine Eltern es nannten, wurden neutrale Farben
wie, Schwarz oder Grau zu meinen Farben. Ich erzählte
meinen Eltern von meinem Entschluss, und wir beschlossen
noch am selben Tag anzufangen. Während ich anfing die
Poster und Girlanden abzuhängen, bemerkte der
Nachbarsjunge und mein ehemaliger bester Freund Jordan das
ich wieder da war. Ehrlich gesagt wusste ich nicht wirklich ob
er mein ehemaliger bester Freund war, da ich nicht wusste ob
wir überhaupt noch Freunde waren, wir hatten zu dem
Zeitpunkt sehr lange nicht mehr mit einander geredet. Jordan
hatte sich verändert, er sah gut aus, das fand ich bevor ich in
die Anstalt kam zwar auch schon, aber danach sah er noch viel
besser aus. Jordan und ich kannten uns schon seit meiner
Geburt, er war ein halbes Jahr älter ich. Er hatte
Haselnussbraune Locken dazu Eisblaue Augen und einenschmalen Mund, seine Nase war etwas schief nachdem er sie
sich bei einer Prügelei mit einem Jungen gebrochen hatte, zu
dem Zeitpunkt war ich schon bei den Irren daher wusste ich
nicht wieso es die Prügelei gab. Am Abend waren alle außer
meiner Schwester zu Hause, Karima meine Mutter, Jamal
mein Vater und die Zwillinge Skeyla und Jayden, die Zwillinge
sind meine älteren Geschwister, wir hatten ein gutes
Verhältnis bis auch sie meinten das ich Verrückt sei. Seit daher
war es irgendwie kompliziert. Meine Familie redete aufgeregt
und wild durch einander, ich nickte nur hin und wieder aber
hörte nicht wirklich zu. Ich war gebannt von den Nachrichten,
in Amerika hatte ein Polizist einen schwarzen umgebracht
indem er knapp 9 Minuten lang mit seinem Knie auf den
Nacken des Afroamerikaners drückte, mir kam diese
Nachricht so bekannt vor aber ich wusste nicht wieso. Nach
dem Essen klingelte mein Handy, es war Jordan, damit hatte
ich überhaupt nicht gerechnet, er sagte das er gesehen hatte
das ich wieder da war, und sich nicht sicher war ob er vorbei
kommen sollte oder nicht. Ich sagte das es mich freuen würde
das er angerufen hat und ich nicht damit gerechnet hätte, wir
verabredeten uns für den nächsten Tag bei mir. Ich war nicht
sicher ob ich das wirklich schon wollte aber es freute mich das
wir anscheinend noch Freunde waren. Er war der einzige der
mir glaubte was ich ihm erzählte und nicht dachte das ich
verrückt war. Ich hatte ihn ein wenig vermisst aber dachte das
er es nicht tat und mich damit abgefunden. Am nächsten
Morgen kam er noch vor dem Frühstück, meine Familie war
etwas erstaunt obwohl ich ihr erzählt hatte das Jordan
kommen würde. Meine Schwester fragte die ganze Zeit was
das zwischen uns liefe und mein Bruder pfiff die ganze Zeit
total behindert. Mich interessierte das nicht aber Jordan
fühlte sich sichtlich ertappt. Nach dem Frühstück räumten
wir mein Zimmer endgültig aus, Jordan blieb wirklich dengesamten Tag. Als nur noch mein Bett und eine Kommode in
meinem Zimmer übrig war, war es bereits nach Mitternacht.
Jordan und ich setzten uns mit Chips und Salzstangen auf
meine Matratze und redeten die halbe Nacht. Jordan hatte
seinen Eltern bescheid gesagt das er bei mir übernachten
würde und meine Eltern hatten nichts dagegen. Er erzählte
mir das seit einiger Zeit Kinder spurlos verschwunden seien.
Bisher waren es 3 Kinder. Es gab keinerlei Hinweise oder
Gemeinsamkeiten die die Kinder hatten, noch nicht einmal
eine Lösegeldforderung. Die meisten in unserer Stadt gingen
davon aus das die Kinder bereits tot waren. Ich fragte Jordan
wieso er mir das erzählte und er fragte mich, ob ich mich nicht
mehr erinnern würde. Als ich nein sagte, sagte er das ich ihm
das verschwinden von Kindern und den Tod des
Afroamerikaners Vorhergesagt hatte, ich dachte erst das er
sich jetzt doch über mich lustig machen würde und wurde
sauer, aber er beteuerte mir das er sich nicht Lustig machen
würde. Er zeigte mir den Chat wo ich ihm von meinem Traum
erzählt hatte und ich war verblüfft denn ich verstand warum
mir die Nachricht am gestrigen Abend so bekannt vorkam, so
als hätte ich das schon gewusst. Ich konnte mich wieder an
den Tag erinnern, an dem ich Jordan von den Träumen erzählt
hatte. Ich hatte meinen Eltern erzählt das ich öfter mal
Träume hatte, wo etwas passiert und es dann wirklich passiert
ist, aber sie glaubten mir nicht, sie meinten ich hätte mir das
nur eingebildet oder es seien Zufälle gewesen. An dem Abend
hatte ich es auch Jordan erzählt, und er glaubte mir. Darum
beharrte ich darauf das ich es vorhergesehen haben muss
denn ich hatte noch mehr solcher Träume. Als auch mein
Psychologe mir das nicht ausreden konnte schickten mich
meine Eltern in die Irrenanstalt, sie meinten es sei nur zu
meinem besten und das sie Angst um mich hatten, da meine
Depressionen schlimmer wurden und sie das mit denEinbildungen in Verbindung brachten. In der Anfangszeit
hatte ich den Betreuern und meiner Psychologin noch von
meinen Träumen erzählt da ich dachte sie würden mir
glauben, aber sie erhöhten bloß meine Dosis an
Medikamenten, sie redeten mir ein das das alles nicht echt sei
und ich glaubte eine Zeit lang wirklich das ich verrückt sei. Als
die Träume wieder anfingen war ich auf dem Weg der
Besserung und beschloss niemandem davon zu erzählen. Ich
hatte das ganze unterdrückt und somit anscheinend
vergessen. Aber Jordan erinnerte mich in dieser Nacht wieder
daran und erzählte mir das er mir das immer geglaubt hatte
und nie an mir gezweifelte hatte. Er sagte mir das er mich
vermisst hatte und froh war das ich wieder da war. Wir
redeten noch sehr lange bis ich irgendwann einschlief. Als ich
aufwachte war es noch dunkel, ich lag auf Jordans Brust, er
musste sein T-shirt ausgezogen haben als ich schlief und mir
war das ganze ziemlich unangenehm. Ich hatte Angst das ich
so eingeschlafen wäre, aber ich fühlte mich auch sicher. Ich
dachte noch lange über die Nacht nach und schlief dann
wieder ein.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jul 26, 2020 ⏰

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