Sommerferien

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In mir kribbelte es. Kein angenehmes Verwandlungskribbeln sondern ein Flugzeug Kribbeln. Dad hielt beruhigend meine Hand. „Das geht schon" lächelte ich krampfhaft. Teilverwandeln würde ich mich nicht, denn ich hatte meine Verwandlungen perfekt unter Kontrolle. Trotzdem wurde mir fast schlecht. „Katzen sind nicht für das fliegen gemacht" presste ich hervor. „Schlaf ein bisschen Izz, dann merkst du es nicht" Wahrscheinlich war das das beste. Gestern konnte ich nicht richtig schlafen und Katzen brauchen viel Schlaf. Sekunden später war ich auch schon in den Tiefschlaf gesunken. Als ich aufwachte hörte ich lautes Brummen. „Bitte schnallen Sie sich an und klappen die Tische hoch. Machen sie sich bereit zum Landen." hörte ich die Lautsprecher stimme sagen. „Na, gut geschlafen" fragte Dad und grinste. „Ja" gähnte ich und meine weißen Zähne blitzen auf. Dad hatte immer viel Wert darauf gelegt, das ich meine Zähne perfekt putze. Ich war ihm sehr dankbar dafür, in zweiter Gestalt war das besonders wichtig. Als wir da waren schnallte ich mich ab und wir gingen zusammen in den Finger. Wir hatten nicht viel mitgenommen, jeder nahm einen Rucksack mit wo alles drin war. Wir wollten ja die meiste Zeit als Nebelparder verweilen. Schwüle Luft schlug uns in entgegen und ich fühlte mich sofort wohl. Die Stewardess nickte uns zu und verabschiedete uns, sie war genau wie wir eine Wandlerin, neugierig schaute ich sie an, sie war bestimmt ein Vogel. Fragend schaute ich Dad an. Er nickte leicht. Wir beeilten uns um raus zu kommen. Als wir draußen waren atmeten wir auf. Aber nur kurz. Hier in der Stadt war es echt voll und rummelig. Wir fuhren mit der Bahn raus, bis wir im Wald angekommen waren. Wir wanderten einige Zeit noch weiter in den Wald rein, bis wir uns sicher waren das niemand mehr in der Nähe war. Wir versteckten unsere Rucksäcke im Gestrüpp und verwandelten uns, unsere Kleidung schoben wir hinter her. Wir kletterten auf einen Baum und machten uns fertig, wir wollten noch eine kleine Pause machen. Am nächsten Tag wanderten wir weiter gen Süden. Irgendwann stießen wir auf einen Wanderweg, ein paar Touristen genossen die schöne Natur. Einer davon war ein leidenschaftlicher Fotograf. Er schwärmte von seinen Fotos und wie gerne er Tiere fotografierte, am liebsten würde er einen Panda fotografieren und einen Nebelparder. Dad und ich tauschten einen Blick. Leise huschten wir durch das Unterholz und kletterten in einiger Entfernung auf einen Baum. Dad trat als erstes aus dem Dickicht und ich folgte ihm leise. Durch ein Gähnen machten wir uns bemerkbar. Der Fotograf erstarrte. Langsam hob er seinen Fotoapparat und knipste ein paar Bilder. Ich streckte mich und die Sonne ließ mein Fell aufleuchten. Es glänzte Gold, und mein Dad schnurrte. Wir rieben die Köpfe aneinander und schnurrten laut. Nachdem der Fotograf,mindestens 20 Fotos aufgenommen hatte huschte ich zurück in das Dickicht und Dad sprang von dem Baum herunter. Wir versteckten uns hinter den Büschen und hörten den Fotograf jubeln. „Habt ihr das gesehen? Sogar zwei Nebelparder! Sensationell! Einer von den war melanistisch! Nicht zu glauben! Die Fotos werden super! Ich liebe es! Als hätten sie mich erhört!" Auch die anderen der Gruppe jubelten. Im Gedanken lächelte ich breit. Und Dad durchflutete eine Welle von Glück. „Wir haben den richtig fröhlich gemacht, ich hoffe seine Fotos sind gut geworden." „Hoffe ich auch" sagte ich Wahrheitsgemäß. Wir huschten noch ein, zweimal and der Gruppe vorbei. „Wer kann lauter fauchen?" fragte ich und entfernte mich von der Gruppe. Ich fauchte so laut wie ich konnte. „Das war gar nichts" sagte Dad und er fauchte. Erschrocken flogen 10 Vögel aus dem Dickicht aus Blättern auf. Kreischend und piepsend erhoben sie sich in die Luft. „Okay du bist besser als ich." gab ich zu. Wir legten uns nebeneinander, dann fing mein Magen an zu Knurren. Ich schnappte mir einen der herum taumelnden Vögel aus der Luft und rupfte seine Federn ab. Die Hälfte des Vogels gab ich Dad ab. Zusammen aßen wir den Vogel schweigend. „Danke Izz, das war gut. Hast du noch Hunger?"Nee, geht schon. Das hat mich echt gesättigt"

Am nächsten Tag entschieden wir uns Richtung Japan zu gehen. Immer nach Norden. Doch wir brachen bald ab, es war sehr weit entfernt. Wir joggten wieder zurück, als ein fauchen ertönte. „Dad warst du das?" fragte ich erschrocken und schaute mich um, doch er schüttelte seinen Kopf. Da sprang ein wilder Nebelparder auf uns zu. Wir wichen zurück. Der Parder fauchte uns an. Irgendwie verstand ich was er sagte. „Was macht ihr in meinem Revier? Geht weg!" Dad miaute eine Entschuldigung. „Entschuldigung wir sind nur auf der Durchreise. Wir sind gleich wieder weg." Mit langen Sprüngen sprangen wir wieder weg. „Was war das denn?" fragte ich „Ein wilder parder. Aber wir müssen uns wirklich beeilen sonst schaffen wir es nicht noch zum Rückflug, übermorgen." meinte Dad und rannte voraus. Ich blieb dicht an seiner Seite. Wir erreichten unser Versteck mit den Rucksäcken früher als erwartet. Ich zerrte mit den Zähnen meine Kleidung aus dem Versteck und versuchte sie nicht komplett zu zerlöchern. Ich verwandelte mich zurück und streifte mir meine Kleidung über. Dad musste lachen „Du siehst vielleicht komisch aus! Schau mal in den Spiegel." Er warf mir mit den Zähnen den Spiegel zu, den wir vorsorglich mit genommen haben und ich prustete los. Meine Haare waren total wirr und meine Haut war von Schlamm überzogen. Ich sprang mit Kleidung in einen See der hier in der Nähe verlief und wusch mich gründlich. Danach kämmte ich meine Haare mit der Haarbürste die ich mitgenommen hatte. Zufrieden schaute ich in den Spiegel. Ich sah wieder okay aus. „Du siehst aber nicht viel besser aus." bemerkte ich und schubste ihn in den See. Als wie fertig waren war noch eine Stunde vergangen. Wir sprangen in den Bus der uns in die Stadt fuhr. Unser Flug ging nach fünf Stunden los, in der Zeit schauten wir uns die Stadt an und machten Bekanntschaft mit einem Panda Wandler. Er war ganz nett und gab uns das Essen im Restaurant, das ihm gehört, aus. „Vielen Dank!" strahlten wir. Wir schlürften unsere Suppe und unterhielten uns über die wunderschöne Natur, und er staunte darüber was für Tiere wir waren. „Irgendwann müsst ihr herkommen, sodass ich euch fotografieren kann" sagte er zu Abschied, denn wir mussten uns jetzt beeilen wenn wir unseren Flug noch erwischen wollten. Wir winkten und versprachen es, dann rannten wir zum Flughafen um uns einzuchecken. Es ging schnell, und wir saßen nach nur einer halben Stunde im Flugzeug. Der Rückflug ging genauso schnell, und wir waren bald darauf wieder am Flughafen von Hamburg. Der Rest der Ferien verging viel zu schnell für meinen Geschmack. Aber ich freute mich schon auf meine neue Schule.

Izz's Verwandlung//Woodwalker FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt