Die Angst in mir... (BNHA - Fanfiktion)

30. Teile der Vergangenheit

Seit ein paar Tagen sind wir wieder zurück von der Klassenfahrt. Allein die Fahrt als solches war ein halbes Desaster, doch die verbleibenden Tage hier, bevor die Schule wieder richtig los geht sind noch viel schlimmer. Nach dem Vorfall mit der Schurkenliga wurde ich von mehreren Polizisten und Profihelden mehrere Male verhört. Scheinbar haben die so langsam doch gerafft, dass Doc weder ein Hirngespinst noch eine Halluzination von mir ist. Zwar ist er dieses Mal nicht mal ansatzweise in der Nähe gewesen, aber allein die Tatsache, dass sich die Schurkenliga für ihn zu interessieren scheint ist mehr als nur auffällig und besorgniserregend zu sein. Mir wurden die unterschiedlichsten Fragen zu verschiedenen Vorfällen gestellt, die laut der Behörden auf einmal doch in einer Art Zusammenhang mit Doc stehen könnten. Ich habe alles weitestgehend unkommentiert gelassen und bis auf ein paar Beleidigungen haben die überhaupt nichts von mir bekommen. Jahrelang wollte mir niemand zuhören und ich wurde auch mehrfach unberechtigter Weise eingesperrt. Jetzt können die mich mal! Sollen die alle doch selber schauen, was sie herausfinden können. Davon mal ganz abgesehen komme ich in letzter Zeit sowieso kaum noch dazu meine Gedanken wirklich zu ordnen und das liegt nicht nur an diesen blöden Verhören.

Um auch meiner Klasse weitestgehend aus dem Weg zu gehen, habe ich mich nicht nur während der Rückfahrt so gut es ging zurückgezogen, sondern mache das auch im Wohnheim so gut es mir möglich ist. Wenn ich in die Gegenwart der anderen muss, dann stecke ich mir immer Kopfhörer ein und stelle die Musik laut. Das schmerzt zwar auf Dauer doch etwas, vor allem, weil ich müde wie sonst was bin, ist aber auf alle Fälle besser, als denen auch noch Rede und Antwort stehen zu müssen. Weiterhin versuche ich tagsüber in meinem Zimmer zu bleiben und nur nachts nach unten zu gehen, um etwas zu essen oder zu duschen. Zwar finde ich da hin und wieder ein paar Zettel mit Nachrichten an mich, doch diese sind noch einfacher zu ignorieren, als meine Mitschüler. Klar ist es alles andere als nett von mir, dass ich mich so augenscheinlich grundlos abkapsle, doch erstmal habe ich in letzter Zeit mehr als genug Zeit mit den anderen verbracht und dann muss ich auch über die Begegnung mit der Schurkenliga, insbesondere über Himiko, nachdenken.

Um meine eigenen Nachforschungen zu der Schurkenliga und gewissen anderen Dingen anzustellen habe ich mir noch auf der Rückfahrt per Handy einen Laptop bestellt, den ich jetzt fast im Dauerbetrieb laufend mit mir führe, egal wohin ich gehe. Seit dem erneuten Überfall ist es mit meinen Alpträumen nämlich erneut schlimmer geworden, weswegen Schlaf momentan wieder mal Mangelware für mich ist. Der Unterschied liegt lediglich an dem Inhalt, der sich ausnahmslos um die Begegnung mit Jayna und die kurze Zeit mit ihr und Himiko dreht und mir jedes Mal bewusst macht, was für Mist damals passiert ist. Ich bekomme einfach kein Auge mehr zu, da ich jedes Mal, wenn ich es tue Jayna vor mit sehe und wie in einer Dauerwerbesendung den gleichen Scheiß immer und immer wieder durchlebe. Das nervt und sorgt dafür, dass ich jeden Tag mieser gelaunt bin. Wenn seit einiger Zeit überhaupt noch eine Steigerung möglich ist...

Nach wenigen Tagen geht aber die Schule auch schon wieder los und ich muss wohl oder übel zumindest körperlich am Unterricht teilnehmen, damit mich wenigstens die Lehrer weiterhin in Ruhe lassen. Zumindest denen habe ich in groben Zügen meinen Hintergrund mit Himiko erklärt und habe darum gebeten, mir diesbezüglich etwas Zeit für mich zu geben. Überhaupt um etwas zu bitten ist mir zwar alles andere als angenehm, aber in Anbetracht der Umstände die einzige Lösung gewesen, wenigstens ein bisschen Ruhe haben zu können. Einige der Lehrer empfanden mein Handeln zwar als höchst fragwürdig und inkorrekt, aber erstaunlicher Weise haben mir All Might, Aizawa Sensei, Midnight und der Schulleiter dabei den Rücken freigehalten. Bei den beiden Lehrkräften, die bei der Aktion anwesend waren konnte ich das ja noch halbwegs verstehen, aber bei den anderen beiden war ich einfach nur sprachlos.

Viel zu verschlafen und auch alles andere als ordentlich zurecht gemacht stecke ich mir schon beim Verlassen des Wohnheims die Kopfhörer in die Ohren, packe meinen neuen elektronischen Freund ein und bewege mich zum Hauptgebäude. Die ganzen anderen Gestalten um mich herum kann ich aufgrund der lauten Musik verdammt gut ausblenden, aber als ich über die Schwelle der Klassentür komme ist auch die Lautstärke der Musik nicht mehr in der Lage meine Sinne zu benebeln. Ausnahmslos alle starren mich an und als wäre das nicht schon genug schlägt mir mein Herz jetzt auch noch bis zum Hals. Dieser schnürt sich auch noch zusätzlich zu, was das Ganze noch um einiges schlimmer werden lässt. Ich merke, wie ich vor Nervosität anfange wie verrückt zu schwitzen, aber ich versuche trotzdem so gut es geht gelassen zu wirken. Diese Reaktionen von meinem Körper sind einfach nur zum kotzen, vor allem, weil ich das an sich überhaupt nicht so ausarten lassen will. Scheinbar hat mein Körper aber gerade megamäßig viel Spaß mich so bloßzustellen und zu foltern. Was anderes würde mir nämlich nicht einfallen, da ich selber niemals auf die Idee kommen würde auch nur ansatzweise so zu reagieren, wie ich es jetzt im Augenblick tue. Auch wenn ich es ihnen allen wirklich schuldig bin, ich kann es nicht einfach so erklären. Das ist nämlich doch etwas komplizierter in meinen Augen und für die wahrscheinlich auch viel zu abgedreht. Wenn sie es überhaupt irgendwie verstehen würden.