Ich hasse Regen! Okay, normalerweise finde ich ihn eigentlich eher lästig, aber heute geht er mir so richtig auf den Keks. Bei einer Verfolgung quer durch Starling City habe ich dummerweise nicht auf meine Tankanzeige geachtet und jetzt steht mein Motorrad mehr schlecht als recht in einer verlassenen Garage versteckt irgendwo in einem Vorort von Starling City. Dass es dort wohl eher niemand finden wird weiß ich, weil das Haus Freunden meiner Mutter gehört, die im Moment irgendwo im Skiurlaub sind. Auf jeden Fall bin ich jetzt der Dumme. Dig ist schon zu Hause und Felicity hat sich nach meiner Meldung, dass ich mit Mr. Kippling fertig und selber in Ordnung sei auch auf den Heimweg gemacht. Ergo muss ich alleine zusehen, wie ich wieder nach Hause komme, zumal ich morgen früh um 9 schon wieder ein Meeting mit Isabel habe. Ich habe zwar meine grüne Lederkluft gegen Jogginghose und Sportjacke vom Ehemann von Mum‘s Freundin getauscht und sie gemeinsam mit Bogen und Köcher in einem ebenfalls „geliehenen“ Rucksack verstaut, aber es wäre trotzdem etwas auffällig gewesen, wenn Oliver Queen mit Bus oder Taxi zu einer Gasse in den Glades gefahren wäre. Somit musste ich wohl oder übel in den sauren Apfel beißen und jogge seit nun fast einer Stunde immer mehr oder weniger im Schatten der Häuser wieder in Richtung Stadtzentrum zurück. Vor einer halben Stunde fing es an zu regnen und mittlerweile bin ich nass bis auf die Haut. Der einzige erkennbare Vorteil an dem ganzen Wasser ist, dass es mir die Schminke aus dem Gesicht wäscht. Durch das Wasser wiegt der Rucksack mittlerweile eine gefühlte Tonne, die Träger tun ihr Bestes um mir die Schultern wund zu reiben und trotz der Bewegung wird mir langsam kalt. Außerdem tropft mir permanent das Wasser von den Haaren in die Augen. Alles in einem: Ich HASSE Regen!
Endlich erreiche ich den Club und betrete den Keller durch die Hintertür. Nach einer raschen Dusche und der Suche nach einigermaßen trockenen Klamotten überlege ich, wie ich jetzt dafür sorgen soll, dass mein Motorrad wieder nach Hause kommt. Bevor ich mich endgültig für einen meiner sinnlosen Pläne, die leider alle mit einer Menge Lauferei im Regen zu tun haben entscheiden kann, kommt die Lösung für all meine Probleme die Treppe herunter und rutscht prompt in einer der nassen Pfützen, die ich hinterlassen habe, aus und begrüßt mich daraufhin mit einem empörten: „Olliver, was zum Geier treibst du hier? Wenn du einen Pool haben willst, dann bau dir einen, aber hör auf unseren Keller zu fluten.
Mit einem Lächeln trete ich auf Felicity zu und helfe ihr auf.
„Hallo Felicity. Entschuldige bitte, ich bin noch nicht zum Aufwischen gekommen. Alles in Ordnung?“
„Ja ja passt schon. Wo warst du vorhin eigentlich noch so lange? Du hast nur gesagt, es würde spät werden und ich solle schon mal fahren…“
Ich werde rot. Das wollte ich eigentlich nicht erzählen, aber der kleine rote Fiat meiner Assistentin könnte es mir vermutlich ersparen noch mal über eine Stunde durch den regen zu laufen.
„Ganz ehrlich? Mein Tank ist leer. Das Motorrad parkt in einem Vorort und ich bin von da aus hier her gelaufen.“
„Du spinnst! Also ich meine du spinnst bestimmt nicht, aber warum läufst du durch den Regen? Da wirst du doch ganz nass und du könntest doch auch ein Taxi nehmen oder einen Bus…“
„Feliciy!“
So langsam platzt mir der Kragen. Schön und gut, ich war ein Idiot als ich sie nach Hause geschickt habe und normalerweise finde ich ihr Geplapper auch eher niedlich, aber mittlerweile bin ich tot müde und will nur noch schlafen. Außerdem habe ich, selbst wenn ich Felicity dazu bringe mich hinzufahren, immer noch einen Heimweg von einer Dreiviertelstunde auf dem Motorrad vor mir, bei dem ich garantiert noch einmal bis auf die Haut durchweichen werde. Ergo wird es wohl Zeit die Sache in Angriff zu nehmen.
„Sag mal… Meinst du ich kann dich überreden mich da hin zu fahren, damit ich das Motorrad heute Abend noch abholen kann? Oder hast du noch was vor?“
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Ich hasse Regen
FanfictionOliver passiert etwas, was einem Rächer der Nacht eigentlich nicht passieren sollte: Sein Tank ist lehr. Kilometerweit von der nächsten Tankstelle entfernt steht er ohne funktionierenden fahrbaren Untersatz im Regen und verflucht sein Schicksal...