Ohne Titel Teil 1

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Derek war schon 16 Jahre alt als er begriff welche Gabe er erhalten hatte. Ausgelöst wurde sie durch ein sonderbares Ereignis. In einer kühlen verschneiten Winternacht stand er auf einem Feld und blickte in den klaren Himmel. Er versuchte die Unendlichkeit die ihm der blasse Sternenhimmel bot,  zu begreifen. Die Sterne übten eine Faszination auf ihn aus.  Er war gerade dabei sich wieder neue Sternenbilder auszudenken als plötzlich die Erde unter seinen Füßen bebte und eine unheimliche Gestalt hervorbrachte. Er erschrak innerlich, konnte dies allerdings nicht zum Ausdruck bringen und blieb wie angewurzelt stehen. Die Gestalt die ihn ansah, hatte tiefe Augen. Die Augäpfel waren schwarz, die Pupillen blutrot und hatten die Form von Totenköpfen. Schwarzes Haar schmückte das Haupt und eine einzelne silberne Strähne fiel dem Wesen ins Gesicht. Es schien männlich zu sein, ca. 2 Meter groß, hatte spitze Ohren und trug unter anderem einen langen, schwarzen, ledernen  Mantel. Die Eckzähne erinnerten Derek an ein Raubtiergebiss. Er versuchte es zuzuordnen:  Vampir, Werwolf, Satan. Doch nichts von dem schien wirklich zu passen.
Die Gestalt brachte den geringen Abstand zu Derek hinter sich, packte ihn mit seinen klauenartigen Händen, bohrte seine langen Krallen in dessen Fleisch. Derek schrie schmerzverzerrt auf. Der Schmerz brannte sich von seinem Arm  weiter nach oben, am Hals entlang, an seiner Brust hinunter und endete in seinem Herzen.  Es war ein eisiger Schmerz der sein Herz erstarren lies und in ihm Gefühle der Trauer, Sehnsucht, Verzweiflung und Furcht weckten. Ihm war zum Sterben zu mute. Doch plötzlich begann es schwarze und tiefblaue Schneeflocken  zu schneien. Kamen sie auf die Haut des dunklen Wesens, schmolzen sie. Auf Dereks Haut aber brannten sie sich hinein in seinen Körper. Dies brachte ihm zu seiner Erleichterung keine Schmerzen sondern ein Gefühl der Erlösung. Seelischer und physischer Schmerz war plötzlich weg, doch das Wesen krallte noch immer in seinen Arm. Derek war bewegungsunfähig. Dann drehte sich alles in seinem Kopf, ihm wurde weiß vor Augen, er konnte nichts mehr sehen. Plötzlich begann ein quälender Lärm aus kreischenden Stimmen, Tiergebrüll und anderen undefinierbaren Tönen in seine Ohren zu Dringen. In einem seiner Schulterblätter kam ein neuer Schmerz auf, er spürte warmes Blut das seinen Rücken hinunter floss. Ihm wuchs ein Flügel. Der war schwarz, hatte Ähnlichkeit mit dem eines Engels und Vampirs zugleich, doch war er grauenvoll zerfleddert, löchrig.
Nun Griff das Wesen das ihn immer noch packte, mit seiner anderen Hand an die Stirn, übermittelte Derek so seine Gedanken, welche ihm in Form von Bildern erschienen. In Dereks Gedanken eröffnete sich eine 2. Welt. Eine des tiefen Leids, körperlich sowie psychisch. Doch nicht nur das, auch wenn ihm vieles neu und unbekannt war, konnte er die Dinge verstehen, nachvollziehen, hatte für jedes Leid Verständnis und zugleich erfüllte ihn dies alles mit einem tiefem Hass. Der Hass war das einzige das er von all dem nicht verstehen konnte.
Dann verschwand die dunkle Gestalt so schnell wie sie kam. Zurück blieb ein Derek der sich für immer verändert hatte.

 …Fortsetzung folgt 

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jan 02, 2015 ⏰

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