34. Genau wie in alten Zeiten

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Dieser Tag heute ist genauso beschissen, wie der gestern. Der einzige Unterschied besteht darin, dass ich diese Nacht aus anderen Gründen kein Auge zubekommen habe und mich heute eine andere Person beschäftigt. Diese steht mir nun in einem peinlichen blauen Sportanzug gegenüber und grinst mich keck an. Wie konnte das bitte passieren? Hätte ich sie nicht einfach in der Fußgängerzone ignorieren können? Wäre mir zwar schwer gefallen, aber....ach was bilde ich mir eigentlich ein? Das hätte ich nie im Leben hinbekommen und wenn ich sie nicht mitgenommen hätte, dann wäre ich jetzt sonst wo, aber niemals hier in der Turnhalle. Dennoch frage ich mich, wie Jayna es geschafft hat den Schulleiter zu bequatschen. Also entweder ist der generell eher der nachgiebige Typ oder er hat eine Schwäche für Problemfälle wie wir es eben beide sind. Beides ist in meinen Augen nicht gerade unwahrscheinlich und das nervt mich ziemlich. Immerhin hat jetzt noch jemand eine Sonderbehandlung abbekommen, die erneut für reichlich Unruhen sorgen wird, da bin ich mir sicher. Nicht zuletzt werden sich so Personen wie Endeavor maßlos aufregen. Der hat ja bei mir schon einen halben Anfall bekommen. Auch wenn in meinen Augen Jayna wesentlich fähiger im Umgang mit ihrer Spezialität ist, als ich und es deswegen etwas leichter haben könnte ihn und andere zu beeindrucken. Naja ist ja auch nicht sonderlich schwer, da sie ihre ja schon ewig und drei Tage hat im Gegensatz zu mir. Dass sie es aber so locker aufgenommen hat, als ich ihr von diesen Umständen heute Nacht berichtet habe, habe ich nicht gedacht. Eher habe ich damit gerechnet, dass die das halbe Wohnheim auseinandernimmt oder zumindest meine Klassenkameraden, da sie es ja zumindest zu einem Teil zu verschulden haben. Wenn man es genau nimmt sind es seit heute Morgen auch ihre. Fuck, wie konnte es nur so weit kommen?

„Na dann zeig mir mal, was du in meiner Abwesenheit gelernt hast!" ruft sie mir zu und augenblicklich sind die Gedanken an das Gespräch mit dem Mäuserich und an andere Dinge beiseitegeschoben. Ein Glück haben wir noch einen Moment für uns alleine, sodass wir noch Zeit haben uns zu zeigen, was sich in den Jahren an unseren Fertigkeiten verändert hat. In der Zwischenzeit wollte Aizawa Sensei die anderen darüber informieren, dass es erneut eine neue Schülerin in der Klasse gibt und ich bin mir fast sicher, dass er sogar aus Sicherheitsgründen noch eine Belehrung mit allen macht. Ich hoffe es zumindest, da Jayna was blöde Kommentare angeht meistens noch extremer reagiert als ich.

Einen Moment zögere ich noch, aber dann setze ich mich in Bewegung. Das schwarzhaarige Mädchen wartet vorerst ab, aber ich weiß genau, dass sie mich gleich ausbremsen wird und mich schamlos attackieren wird. Wir sind beide nicht die Sorte Mensch, die die Samthandschuhe auspackt und somit nur mit einem Teil der Kraft kämpft. Entweder alles oder nichts, auch wenn das bedeutet, dass es dann hässlich wird. Ich täusche einen Frontalangriff vor, weiche aber, als ich die Schatten unter mir zucken sehe, zur Seite aus, nur um mit einer Drehung auszuholen. Sie reagiert aber schon in dem Moment und meine Faust wird von ihrer Hand abgefangen. Das Erhitzen bringt bei ihr überhaupt nichts, weswegen ich es nicht einmal versuche. Stattdessen ziehe ich meinen Arm wieder zu mir ran und ziehe Jayna so etwas mit, da sie mich nicht einfach loslässt. Mit meiner Linken umfasse ich ihr Handgelenk und mit aller Kraft schleudere ich sie von mir weg. Das bringt nur genauso viel, wie mein versuchter Angriff eben. Nämlich gar nichts. Ich muss bei ihr auf jeden Fall mit Bewegungen punkten. Worin ich allerdings klar unterlegen bin, da sie im Gegensatz zu mir die letzten Jahre scheinbar wesentlich effektiver trainiert hat und sich nicht wie ich auf irgendeine Dopingdroge verlassen hat. Schon irgendwie peinlich, dass sie mittlerweile so viel stärker ist als ich, obwohl sie ein Jahr jünger und dann auch noch einen halben Kopf kleiner ist als ich. Eigentlich sollte ich stolz sein, da ich damit sicher sein kann, dass ihr in den Jahren nichts passiert sein sollte, aber dennoch bin ich angespannt. Ich will nicht wissen, wie oft sie dem Tod nur knapp entkommen ist, da sie schließlich ebenso selbstüberschätzend handelt wie ich es noch vor einiger Zeit getan habe.

Die Angst in mir... (BNHA - Fanfiktion)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt