Kakashi's Sicht
Auf dem Umschlag hoben sich die goldfarbenen geschwungenen Buchstaben leuchtend von dem Papier ab und formten eindeutig den Namen Masashi Kishomoto. Nur ungläubig konnte ich den Brief in meiner Hand anstarren, den der Bote mir überreicht hatte.
Meine Hände wurden feucht und der Schweiß, der mir drohte, den Rücken hinunterzulaufen, gefror wie das Blut in meinen Adern.
Wie konnte das möglich sein? Doch bevor ich auch nur weiter darüber nachdenken konnte, öffnete sich die Haustüre, und der Rotschopf trat zu mir in dem Flur, in dem ich immer noch regungslos stand.
Was sollte ich jetzt tun? Einerseits verriet mir das leichte Hochgefühl, welches mich schweben ließ, dass es die Möglichkeit war zurückzukehren, anderseits verknotete sich mein Magen zu einer Brezel, wenn ich an diese grünen Augen dachte, die ich hier zurücklassen würde.
Im Grunde wollte ich nicht von hier fort, doch Konoha war mein zuhause, meine Heimat, und ich war ein getreuer Gefolgsmann dieses Dorfes, welches versteckt hinter den Blättern liegt. Ich war ein Shinobi, der geschworen hatte zu kämpfen und zu sterben für die Menschen, die dort lebten, auch wenn sie mir nichts bedeuteten.
Dort verbarg sich meine Vergangenheit, und laut dieser gezeichneten Bücher auch Mangas genannt, lag dort auch meine Zukunft. Ich hatte eine Aufgabe zu erfüllen, doch mein Innerstes und Äußeres sträubte sich dagegen.
Ein triviales Klingeln riss mich aus meinen Gedanken und Beobachtungen, wie sich Ellen ihren Mantel und die Schuhe entledigte.
Als sie nach dem Telefonhörer griff und mit ihrer fröhlichen, gut gelaunten Art den Gesprächspartner in der Leitung begrüßte, schienen meine Sorgen so unglaublich klein und weit entfernt, doch dann nahm ihr Gesicht eine Aschfalle Farbe an.
Etwas schien sie zu erschüttern und mir viel wieder der Umschlag in meinen Händen ein. Wusste sie etwa davon? Würde sie mir die Entscheidung abnehmen, die ich zutreffen hatte?
Doch dann zog sie schnell ihren Mantel und die Schuhe an und mein Herz blieb für einen Moment stehen. Würde sie mich verlassen? Konnte ich sie verlassen? War unsere gemeinsame Zeit jetzt etwa zu Ende?
Elli's Sicht:
Mihama, Chuo, Futtsu, Kisarazu, Kyonan, Urayasu selbst Koto und Ota und natürlich Chiba waren an den Außenbezirken, die zu dicht am Meer lagen, wurden vor wenigen Minuten von einem riesigen Tsunami erwischt, der enorme Schäden verursachte und verursacht hatte. Alle verfügbaren Ersthelfer, darunter auch die komplette Besatzung der Notrufzentrale, wurden zusammen gerufen. In einigen Teilen der verschiedenen Präfekturen war der Strom ausgefallen und es wurde mit einer erheblichen Menge von Schwerverletzten und Toten gerechnet, da der Tsunami einer der stärksten der letzten 40 Jahren war und sich recht überraschten durch einige kleine Beben und der momentanen tektonischen Gegebenheit schnell und unerwartet gebildet hatte.
Mir stockte bei dieser Neuigkeit der Atem und ich merkte, wie alle Farbe aus meinen Körper zu entweichen drohte. Eine Übelkeit, die ich zuletzt nach Chiakis Tod erlebt hatte, hüllte mich ein. Ich musste hier raus.
Ich musste helfen. Die gerade erst ausgezogenen Schuhe und den noch leicht klammen Mantel vom leichten Nieselregen, zog ich so schnell es ging, wieder an und rannte zur Tür, wo ich einen erschrocken dreinblickenden Kakashi anrempelte. Mit den kurzen Worten „Es gab einen Notfall, ich muss zurück zur Arbeit." Ließ ich ihn ohne Erklärung stehen, was sicherlich auch besser so war, denn er würde sicherlich nur den Drang haben, diesen läuten, die dort draußen gerade ertranken zu helfen.
Ich dagegen wollte mir nicht auch noch um ihn sorgen machen. Er egoistische Teil von mir wollte einfach nicht, dass er sich für wildfremde Menschen aufopferte, verletzte oder sogar starb, auch wenn genau, dass die perfekte Beschreibung für seinen Beruf war.
Er war ausgebildet worden, Menschen zu retten, doch hier und jetzt würde er in meiner Wohnung im Zentrum Chibas sicher sein, und ich konnte meine Aufmerksamkeit den Menschen da draußen widmen.
So schnell mich meine Beine trugen, lief ich zurück in die Zentrale, wo sämtliche Notrufe in den nächsten Stunden koordiniert beantwortet und Rettung weiter geleitet wurden.
Sicht Erzähler:
Die Welle hatte weder Heim noch Hof verschont, ob arm oder reich sie alle wurden überraschend erfasst und kämpften sich durch die Strömungen. Beamte aller Art versuchten Hand in Hand, mit der Polizei die Ordnung beizubehalten.
Gebäude wurden evakuiert, Feldlazarette wie im Krieg errichtet, Decken, Wasser und Essen verteilt. Leichen wurden geborgen und verletzte zu den Notfallteams oder Auffangstationen getragen. Horden von Menschen irrten ziellos durch die überfluteten Straßen, wateten durchs Wasser, kämpften ums Überleben.
Tränen, Abschiedsworte, Flüche die, die Angst mit sich brachte, wurden von der Notrufzentrale auf Band festgehalten und jeder weitere Anruf zerriss Ellens Herz mehr.
Unzählige Anrufe kam rein und einer war grausamer als der andere.
Ein kleines Kind, das den letzten Atemzügen seiner Mutter lauschte, die zwischen Trümmern eingekeilt war und langsam verblutete. Eine Mutter, die verzweifelt ihr Kind suchte, das von der Welle von ihr weggerissen wurde. Ein junger Mann, der nicht aus seinem Auto kam, während das Wasser immer höher stieg. Teenager, die über einzelne Leichen steigen mussten, um den Albtraum zu entrinnen.
Sie selbst konnte nicht viel für diese Menschen tun, als dem kleinen Mädchen zusagen, dass sie bei ihrer Mutter bleiben solle, bis das Bergungsteam eintraf, denn es war längst zu spät für eine Rettung. Sie konnte der hysterischen Mutter nur gut zureden, dass ihr Kind sicherlich in einem der Auffanglager gelandet war und sie dort zuerst suchen sollte, damit wenigstens sie verarztet werden konnte.
Dem jungen Mann konnte sie nur versprechen, seine Angehörigen seine letzten Worte zu übermitteln, da sämtliche Einsatzkräfte im Einsatz und nicht einmal ansatzweise in seiner Nähe waren.
Und den Teenies konnte sie nur den weg aus diesem Unglück über die Leichenberge weisen.
Sie war müde und erschöpft, doch hätte sie einen der wenigen Anrufe erhalten, in dem die Anrufer beschrieben, dass sie von einem Mann mit Maske der unteren Gesichtshefte gerettet wurden, der wie ein Übermensch von Dach zu Dach sprang, hätte sie sicherlich einen kompletten zusammen Bruch erlitten, den sie krampfhaft versuchte zu unterdrücken.
In dem sie ihre Gefühle außen vorließ und das Zittern ihrer Hände der Kälte im Raum zuschrieb. Zigaretten und schwarzer Kaffee hielten sie wach und bei Verstand
die Nacht ging rum und entblößte einen verbitterten, trostlosen Morgen, erst zum Mittag des angebrochenen neuen Tages konnte Japan wieder aufatmen. Die Gefahr war überstanden und der Tsunami, der schlussendlich aus 3 Wellen bestand, ließ nur eine Spur der Verwüstung mit einzelnen Pfützen und Wasserlachen zurück.
Ellen war erschöpft, traumatisiert und schleppte sich in die einzige Zuflucht, wo sie hoffte, abschalten zu können, doch als sie sich erst durch den Flur in ihr behagliches Zimmer schleifte, sich die Kleidung vom Leib riss und nur noch in einem Höschen und einem zu großen T-Shirt, was sie sich über den Kopf gezogen hatte, und das eigentlich
Kakashi gehörte, was er jedoch bei ihren letzten Stelldichein vergessen hatte, meldete sich ihre ausgedörrte Kehle.
Der ganzen Zigarrenraucher und die einzelnen Gespräche am Telefon hatten ihre Stimmbänder strapaziert und belegt. Die Flasche neben ihrem Bett jedoch war leer, sodass sie sich aufraffen musste, um in die Küche zu taumeln. Müdigkeit vernebelte ihre Sicht, doch auf der Küchentheke stach ihr etwas ganz anderes ins Auge als die bereitgestellte Wasserflasche.
Ein Brief, der an sie interessiert war, lag dort und der Absender war ihr nur zu gut bekannt. Die letzten Tage hatte sie regelrechte Zustände beim Reinholen der Post gehabt, und nun lag der Grund ihrer immer wiederkehrenden bedenken, die eine glückliche Zukunft mit Kakashi torpedierten, auf ihrem Tisch.
Menschen waren heute unter ihrer Aufsicht gestorben, hatten die Ordnung um sie herum zum Erliegen gebracht, und nun würde dieser eine Brief auch ihre interne kleine Welt erschüttern, die Ruhe, die eingekehrt wirkte auf zerstören, die Albträume und die Schuld mit Kakashis Weggang wieder herholen. Das Gefühl des Glücks auslöschen und die Liebe wieder in Schmerz verwandeln.
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Kakashi FF -Eine andere Welt- ✔
FanfictionEs war dunkel, ein Schmerz durchzog seine Brust und er konnte nicht mehr atmen. Die Luft schien seine Lungen zu verlassen und es fühlte sich beinahe so an, als würde er ertrinken. Es gab nicht außer der Schwärze um ihn herum, gegen das er hätte ankä...