Gedanken

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Kirishima

Um mir meine anschleichenden Gedanken vernzuhalten, ergriff ich die Initiative des Gesprächs, :„Du sag mal Uraraka, du kennst dich doch etwas mehr mit der Liebe aus, oder? Wie fühlt sie sich an?"
Ich konnte ihr überraschtes Gesicht aus meinem Augenwinkel warnehmen. Nach ein paar Sekunden brach Uraraka die unangenehme Stille :„Naja also ich denke, dass man die Welt mit anderen Augen sieht. Man sieht sie... irgendwie.. naja, bunter!"
Bunter
Nachdenklich schloss ich meine Augenlieder und atmete tief aus, bevor ich mich aufraffte.
:„Bis morgen.", sprach ich in einem neutralen Ton. In einem fast schon zu neutralen Ton. In meinem Kopf setzten sich viele verschiedene Gedankengänge zusammen, die für mich einfach keinen Sinn ergaben. Alles war wie in einem Spinnennetz verstrickt und ich wusste nicht, welches Ende zu dem anderen gehörte.
'Wenn man verliebt ist, sieht man die Welt bunter' Dieser Satz wurde von unzähligen Menschen gehört und wiederholt, aber trotzdem konnte ich mir nicht vorstellen, was alle damit meinten. Und ich bin mir sicher, die wenigsten wussten das.

:„Ich bin zuhause!", kündigte ich mich an, als ich meine Eingangstür betrat.
Aber keine Antwort.
Nichts war zuhören, außer die Stille der unendlichen Leere. Das war nichts neues für mich. Ich war daran gewöhnt nachhause zu kommen und keine Antwort zu erhalten. Ich setzte langsam einen Fuß vor den anderen um ein lautes knacken unseres Bodens zu vermeiden. Ich ließ meine Hand an der Wand entlang gleiten, die eine Spur in dem Staub hinterließ. Mein Finger wanderte zu dem Lichtschalter.
'Klack'
Mit einem leichten Flackern erfüllte der gesamte Raum mit einem dumpfen Licht und ich erblickte meine Mutter, welche mit großen Augenringen sehr unruhig und verkrampft auf dem Sofa zu schlafen schien. Währenddessen Ich mich ihr näherte zog ich meine Jacke aus und deckte sie vorsichtig damit zu.
:„Was ist das?", ein ekelhaft, intensiver Geruch stieg in meine Nase und lenkte meine Augen auf den Wohnzimmertisch.
'Alkohol' seufzte ich innerlich und nahm enttäuscht die Flaschen von Tisch und schüttete den Rest Inhalt aus dem Fenster.
:„Du hast mir doch versprochen damit aufzuhören...", flüsterte ich traurig zu mir selbst.
'Warum mache ich mir überhaupt Hoffnungen?'
In einem Schneckentempo versuchte ich mich irgendwie in mein Zimmer zu schleppen. Alles an was ich jetzt noch dachte war 'schlafen'.
Totmüde ließ ich mich in mein Bett fallen und vergrub mein Gesicht in meinem Kissen. Meine letzten Gedanken drehten sich nur darum, was ich zu Bakugou's Mutter hätte sagen können. :„Hören Sie Ihrem Sohn doch wenigstens einmal zu."
Das hätte ich gerne gesagt, aber ich tat es nicht.
Müde klappten sich meine Augenlieder zusammen und ich spürte noch wie eine Träne meine Wange runterließ.

'Bakugou'

Alone »Kiribaku«Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt