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ᎷᏆΝᏀᏆ

Ich konnte es nicht fassen!

Da war ich ein einziges Mal mit meinen Freunden im Park und dachte, dass mir dieser wundervolle Tag von Nichts und Niemandem versaut werden konnte - und dann tauchte Herr Kim dort auf!

Ich hatte ihn den ganzen Tag über nicht gesehen und wusste nur von Wooyoung, dass er im Gebäude war, weshalb ich die Hoffnung hatte, dass mir seine ach-so-hübsche Visage auch bis Montag erspart bleiben würde.

Doch anscheinend will das Schicksal nicht so, wie ich es will, dachte ich mir bitter.

Es war doch nur mein Ziel, ihn mit allen mir möglichen Mitteln aus dem Kopf zu bekommen!
Musste er es mir also noch extra erschweren?
Konnte er mir nicht wenigstens in meiner Freizeit einfach fernbleiben, damit ich zumindest die paar Stunden eine Möglichkeit auf Ruhe bekam?!

Wütend zischte ich auf und raufte mir die Haare, was sich an meinen schmerzenden Haarwurzeln bemerkbar machte.

Ich war auf Hundertachtzig und mein Puls raste.
Das vorhin war definitiv zu viel für mich und es brachte das bereits volle Fass zum Überlaufen.

Nicht nur, dass er mich in einer ruhigen Minute an seine Existenz erinnert hatte - er ließ meine Hände schwitzig werden, noch in der Sekunde, als ich ihn erblickte.
Er sorgte dafür, dass mein Herz für einen Moment zum Schlagen aussetzte, bevor es zu rasen begann.
Meine Gefühle spielten verrückt, sobald ich ihn sah.

Dies verleitete mich dazu, Dinge zu tun, an welche ich normalerweise nicht einmal im Traum gedacht hätte.
Doch die Erinnerungen an meine Empfindungen ließen einen Schwall an Angst über mich einbrechen, die sich in Wut auf mich selbst wandelten, was ich folglich an Herrn Kim ausließ.

Diese bescheuerten Gefühle!

Vielleicht wäre es besser gewesen, ihm nicht näherzukommen, denn seinen Geruch einzuatmen, welcher mir so gefiel, verschlimmerte es im Nachhinein nur.
Sein Geruch setzte sich in mir fest, sodass ich noch Stunden später das Gefühl hatte, er wäre in meiner Nähe.

Um mich zu beruhigen, legte ich meinen Kopf in den Nacken.
Es leuchteten bereits Sterne am Himmel und es waren schon einige Stunden vergangen, als vor meinen Freunden abgehauen war.

Diese waren der Meinung, dass es endlich reichte und dass ich zu weit ginge.
Vor allem, dass Herr Choi es mitbekommen hatte, setzte Wooyoung anscheinend zu.

Doch sie konnten nicht nachvollziehen, was ich durchmachte.
Sie würden es auch nie verstehen, immerhin wussten sie zu hundert Prozent, dass ihre Eltern nichts gegen gleichgeschlechtliche Liebe hatten.

Seonghwa, der pansexuelle Freund von Yeosang, und Wooyoung, der schwule Typ, der einen Crush auf unseren Lehrer pflegte!
Sie wurden immer akzeptiert, ich jedoch wusste nicht, wie meine Eltern reagieren würden, wenn ich tatsächlich schwul oder etwas dergleichen wäre!

Doch was dachte ich da?
Ich konnte nicht auf meinen Lehrer, einen Mann stehen und selbst, wenn mein Körper dachte, sich mir zu widersetzen, würde ich ihm das Gegenteil beweisen!
Ich würde nicht zulassen, dass es mein Leben zerstörte!
Und somit durfte keiner davon erfahren.
Nicht meine Eltern und auch nicht meine Freunde!
Denn gerade meine Freunde würden dafür sorgen, mich umzustimmen, es zu lassen und mich meinen Eltern anzuvertrauen, wenn sie es wüssten, und das konnte ich nicht zulassen.
Es war die letzte Möglichkeit, die mir blieb!

Kurz dachte ich daran, wie das Gefühl wohl sein würde, wenn ich ihn endlich und endgültig aus meinem Kopf bekommen hätte - nach Monaten des Horrors!

Es wäre befreiend, ihn nicht pausenlos in meinen Gedanken wie eine Klette hängen zu haben.
Es wäre erlösend, wenn ich nicht stündlich sein Bild vor meinem inneren Auge sehen und ich ihn mir nicht in allen möglichen Positionen und Situationen vorstellen würde.
Es wäre erlösend, es nicht ständig und unaufhörlich bekämpfen zu müssen.

ᏴᎡᎬᎪᏦᎪᏴᏞᎬ ͲᎬᎪᏟᎻᎬᎡ •ᎷᏆΝᎫϴϴΝᏀ//ᏔϴϴՏᎪΝ• || ⏳Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt