Kapitel 20

5.3K 166 44
                                    

Es fühlte sich an, als würde ich ganz langsam aus einem sehr tiefen Schlaf erwachen

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

Es fühlte sich an, als würde ich ganz langsam aus einem sehr tiefen Schlaf erwachen. In meinem Kopf war es total nebelig und alles in mir war vollkommen ruhig. Nach und nach verflüchtigte sich das wattige Gefühl aber wieder und an seine Stelle traten bohrende und pochende Schmerzen überall in meinem Körper, die immer stärker wurden.

Ich wollte meine Augen öffnen und mich bewegen, aber es war, als wäre mein Körper gelähmt und könne den Befehlen meines Gehirns einfach nicht folgen. Dafür fingen meine Gedanken immer schneller an zu rotieren, als nach und nach Erinnerungen an die vergangenen Stunden immer klarer Gestalt annahmen. Langsam aber sicher stieg die Panik in mir auf, jagte Adrenalin durch meinen Körper und schnürte mir gleichzeitig den Brustkorb ein.
Es schien als wäre dies der Anstoß gewesen, den mein Körper benötigt hätte, um allmählich wieder zu funktionieren.

Verunsichert und ängstlich wartete ich noch etwas länger ohne mich zu regen und horchte in meine Umgebung, ob ich irgendein verdächtiges Geräusch ausmachen konnte. Dabei drang ein leises Schnarchen an meine Ohren und ließ mich verwirrt die Stirn runzeln. Diese Art von Geräusch hatte ich jetzt nicht erwartet.

Vielleicht war das ja alles einfach nur ein böser Traum.. 

Waren Ash und ich gestern noch unterwegs?

Bitte bitte, lass mich einfach nur zu viel Alkohol getrunken haben.
Ich wache jetzt auf, Ash liegt neben mir und wir sind beide gestern auf irgendeiner Party so dermaßen eskaliert, dass ich einfach 'nen totalen Filmriss habe und mir den ganzen Mist nur eingebildet habe.

Ich schwöre auch, dass ich nie wieder Alkohol trinken werde..

Der Geruch nach Alkohol, der um mich herum waberte, schien auf jeden Fall zu dieser Version zu passen, die sich in meinem Kopf zusammen reimte. Und die Schmerzen ließen sich so vielleicht ebenfalls erklären. Mit zu viel Alkohol wurde ich immer vollkommen tollpatschig. Da konnten Missgeschicke durchaus schon mal vorkommen.

Ich redete mir noch eine Weile in Gedanken beruhigend zu und atmete tief ein und aus, bis mein Puls sich wieder normalisiert hatte und ich mir sicher war, dass ich mir diesen ganzen Quatsch nur eingebildet hatte. Erst dann traute ich mich meine Augen ganz langsam wieder zu öffnen.

Es war noch mitten in der Nacht. Das Zimmer um mich herum war dunkel und wurde nur durch das Licht des Vollmonds, das durch die großen Fenster hereinfiel ein wenig erhellt, sodass ich schemenhafte Umrisse erkennen konnte. Verwirrt und orientierungslos ließ ich meinen Blick durch den großen, mir komplett fremden Raum schweifen und runzelte die Stirn. Ich lag alleine in einem großen Bett unter einer dünnen Wolldecke. Niemand war in meiner Nähe zu sehen und nichts von dem was ich erkennen konnte, kam mir bekannt vor.

Ich spürte die dünne Decke direkt auf meiner Haut als ich mich bewegte und plötzlich stockte ich.

Da ist nichts zwischen der Decke und meiner Haut.. Habe ich nichts an?!

Ruckartig setzte ich mich auf, schlug die Decke zur Seite und sah prüfend an meinem Körper herunter. Entsetzen durchfuhr mich, als ich erkannte, dass meine Klamotten tatsächlich verschwunden waren und ich außer meiner Unterwäsche nichts mehr am Leib hatte. Dabei blieb mein Blick an dem straffen Verband hängen, der um meinen Unterschenkel gewickelt war. Ein eiskalter Schauer lief mir über den Rücken, als die Erinnerung an einen Schuss und den damit verbundenen Schmerz durch mein Gedächtnis zuckte und mein Magen verkrampfte sich unangenehm.

You won't break meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt