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Alec


Am nächsten Tag werde ich durch eine Bewegung neben mir geweckt. Da ich einen leichten Schlaf habe, wache ich bei allem Möglichen auf. Was ja auch gut ist, falls ich irgendwie angegriffen werde oder ähnliches. Ich setze mich auf und lasse meine Hand zu der Pistole, die normalerweise unter meinem Kissen ist, wandern. Natürlich ist sie jetzt nicht hier, da ich sie gestern schnell in meinem Koffer versteckt habe. „'Tschuldigung, ich wollte dich nicht wecken. Ich war doch eh so leise.", beschwert er sich leise. „Alles gut. Aber warum wolltest du einfach gehen?", frage ich ihn verwirrt und stütze mich auf meinen Ellenbögen ab. „Entschuldigung, ich wollte dich einfach nicht wecken und ..." „Hör auf dich die ganze Zeit zu entschuldigen. Du hast nichts falsch gemacht.", schüttele ich den Kopf.

Ich sehe mich in dem Raum um und gähne einmal. „H-haben wir gestern ... irgendwas gemacht?", fragt Magnus unsicher, während er sich wieder auf die Bettkante setzt. „Du kannst dich nicht mehr daran erinnern? Es war unglaublich, so hätte ich dich gar nicht eingeschätzt.", zwinkere ich ihm zu, was ihn sofort rot werden lässt. Also muss es stimmen. „W-wir haben ... ich ... warum kann ich ... ?", überlegt Magnus, während ich mein Lachen nicht mehr zurückhalten kann. „Nein.", lache ich. „Das war ein Spaß. Es ist nichts passiert. Du bist während dem Film eingeschlafen und ich habe dir die Hose ausgezogen, weil ich dachte, dass es so vielleicht angenehmer ist.", erkläre ich.

„Oh ... Du bist echt gemein.", boxt er mich auf den Oberarm. Kurz mustert er mich mit einem wütenden Funkeln, bevor wir uns in einen tiefen Augenkontakt verlieren. Langsam nähert er sich meinem Gesicht, bis unsere Lippen einander berühren. Ich lasse mich zurück in die Polster fallen und ziehe Magnus mit mir, sodass er auf mir liegt. Er verschränkt unsere Hände miteinander und drückt sie jeweils rechts und links neben meinen Kopf in die Kissen. Ich spüre, wie er mit seiner Zunge an meine Lippe stößt und um Einlass bittet, was mich kurz wieder unsicher werden lässt. Ich weiß überhaupt nicht, was ich machen muss, doch gewähre ihm den Einlass. Unsere Zungen umspielen sich, während ich seinen Geschmack und Berührungen genieße.

Jedoch nicht lange, denn ein Klopfen an der Tür lässt unsere rosa Blase, in der wir uns befinden, zerplatzen. „Erwartest du jemanden?", fragt mich Magnus schwer atmend, doch ich schüttele den Kopf. „Nein, eigentlich nicht.", sehe ich verwirrt zur Tür. Magnus rutscht von mir runter und ich stehe auf. Eigentlich würde ich jetzt meine Pistole nehmen, aber was würde Magnus dann denken? „Magnus, bist du da?", erklingt plötzlich durch die Tür und nimmt mir die Entscheidung ab, ob ich meine Waffe brauche. Ich öffne die Tür und Raj kommt hereingestürmt. „Was machst du hier? Und warum hast du nichts an? Und vor allem, warum ..." „Du bist doch nicht meine Mutter. Das geht dich nichts an, Raj.", unterbricht Magnus ihn gereizt.

„Aber ich bin dein Freund und passe auf, dass du nicht in die Hände von falschen Menschen kommst. Und ich kann dir sagen, dass er hier nicht derjenige ist, als der er sich ausgibt.", zeigt Raj auf mich. Scheiße, was mach ich jetzt? Er weiß eindeutig, wer ich bin. Er kann Magnus ganz einfach erzählen, wer ich wirklich bin. Und noch dümmer ist, dass ich nicht weiß, wer er ist. Ich muss mit Izzy sprechen. „Wir waren nie Freunde. Du kennst Andrew doch gar nicht!", steht Magnus aus dem Bett auf. „Ach ja? Und was, wenn ich dir sage, dass er gar nicht ..." „Erstens, ist das mein Zimmer und zweitens, will Magnus eindeutig gerade nicht mit dir sprechen, Raj.", unterbreche ich ihn bestimmend und schiebe ihn aus dem Raum. „Wir sind noch nicht fertig.", zischt er mir noch zu. „Oh, davon kannst du ausgehen.", murmele ich und schließe die Tür.

„Tut mir leid, dass er dich belästigt.", entschuldigt sich Magnus, als ich mich auf die Bettkante setze. „Du musst dich doch für ihn nicht entschuldigen. Inwiefern habt ihr gemeinsam zu tun gehabt? Außer dass ihr Mitbewohner seid?", frage ich ihn wieder ruhig, während er sich neben mich in den Schneidersitz setzt. „Ahm ... es hat etwas mit meinem Vater zu tun. Er hat mich auch einmal auf ihn angesprochen und wollte oder will, dass ich wieder zurück zu ihm soll, doch ich werde nicht zurück gehen und ... ja, das ist alles etwas komplizierter, als man denkt. Aber darüber müssen wir nicht sprechen.", winkt Magnus ab.

Undercover (german Malec ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt