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Alec


„Hey, Hodge, was gibt's?", gehe ich direkt zu meinem Boss. „Ah, Alec. Genau, ich wollte nämlich mit dir sprechen. Komm bitte mit.", geht er mit mir ein wenig abseits, was nicht unbedingt ungewöhnlich ist. Man muss sogar hier aufpassen, wer was erfahren darf und wem man was sagt. „Ich ... habe gemerkt, dass du den Jungen mehr magst, als normal. Weswegen ich dich bitten muss, dass du dich in seiner Nähe trotzdem konzentrierst und aufpasst, was du ihm sagst. Frisch verliebt hin oder her. Pass auf.", bittet mich Hodge. „Magnus? Warum? Er ist doch keine Gefahr.", sehe ich ihn verwirrt an. „Das ist es eben. Wir haben überlegt, ob er vielleicht ein Spion seines Vaters sein könnte. Es würde passen. Er will uns nicht helfen und er ist sein Sohn. Warum sollte er seinem Vater nicht helfen?", bringt Hodge überzeugende Argumente.

„A-aber ... das ist unmöglich. Er wollte uns helfen. Er konnte nur nicht über seine Vergangenheit sprechen. Das hat nichts mit dem anderen zu tun. Du kannst nicht wissen, was zwischen ihnen passiert ist.", widerspreche ich ihm aufgebracht. Er kann ihn doch nicht einfach beschuldigen, ohne eindeutige Beweise zu haben! „Alec, siehst du. Du lässt dich von ihm blenden. Du denkst nicht neutral, sondern bist auf seiner Seite. Das kannst du beim FBI nicht bringen. Konzentrier dich wieder!", zischt er mir zu und dreht sich dann zu meiner Familie um, welche nun ebenfalls eingetroffen ist. Neben ihnen sehe ich Magnus. Er kann kein Spion sein. Das würde er mir nicht antun. Obwohl ich es ihm auch angetan habe.

„Was macht er hier?", frage ich Izzy, als sie mit ihm zu mir kommt. „Wow, ich dachte, du würdest dich mehr über seinen Anblick freuen.", hebt sie abwehrend ihre Hände. „Wir müssen noch Raj befragen und wir dachten, dass Magnus da vielleicht ein wenig behilflich sein könnte.", erklärt sie, als ich nichts antworte und geht wieder zu den anderen. „Ist alles ok?", wendet sich Magnus an mich und tretet dich an mich heran. „Ja, ich ... muss nur arbeiten.", rede ich mich raus und gehe ebenfalls wieder zu Hodge, während ich Magnus verwirrt stehen lasse.

„Dann mal los.", seufzt unser Boss und geht zu dem Befragungsraum, wo Raj bereits sitzt und auf uns wartet. Hodge stellt sich vor ihn, während ich und Jace uns jeweils rechts und links neben ihn stellen. Magnus stellt sich dicht neben mich, was mich natürlich wieder ablenkt. „Kannst du ...", schiebe ich ihn ein paar Zentimeter weg von mir. „Danke.", murmele ich missmutig, während er mich noch immer verständnislos mustert. „Alec, was ist denn?", fragt er mich, was mich umdrehen lässt. „Alec, pass auf.", maßregelt mich Hodge, als ich gerade kurz nicht aufpasse. Ich werfe Magnus einen gereizten Blick zu und richte meine Aufmerksamkeit wieder auf Hodge und Raj.

„Geben Sie zu, dass Asmodeus Bane Sie geschickt hat, um Magnus Bane zu überreden wieder zurückzukommen?", beginnt mein Boss die Befragung. „Ja und er wird auch nicht aufgeben bis sein Sohn wieder bei ihm ist.", wendet sich Raj an Magnus und lächelt unheimlich, was mich leicht vor Magnus stellen lässt. Nicht wegen unserer Beziehung zueinander, sondern weil mein momentaner Auftrag noch immer ist, Magnus zu beschützen. Auch wenn wir nicht mehr an der Uni sind und Magnus von uns weiß.

„Wenn Sie sagen, dass er nicht aufgibt, bis sein Sohn wieder bei ihm ist. War er denn schon einmal bei seinem Vater und hat ihm geholfen?", fragt Hodge genauer nach. Ich spüre wie sich Magnus hinter mir leicht anspannt, was mich verunsichert. Vielleicht hat er wirklich etwas zu verbergen. Ich glaub's nicht. Wie konnte ich darauf reinfallen? Ich sollte doch, wenn ich beim FBI aufwachse, fähig sein, jemanden zu durchschauen. „Was würdet ihr mit ihm machen, wenn er etwas damit zu tun hätte?", fragt Raj schelmisch lächelnd. „Ich stelle hier die Fragen. Du beantwortest. Also?", macht Hodge klar, doch Raj ignoriert ihn und wendet sich an mich.

„Alec würde doch gar nicht zulassen, dass Magnus etwas passiert.", lacht er. „Ich werde das zulassen, was zu tun ist.", erwidere ich knapp und gleichgültig. „Magnus hat ihm, was ich weiß, leider nie geholfen.", seufzt Raj, als er merkt, dass er mich nicht aus der Fassung bringen kann. Erleichterung durchfährt meinen Körper, aber vielleicht will er Magnus auch einfach nicht auffliegen lassen. „Wie viele Leute arbeiten für Asmodeus?", fragt Hodge weiter. „Ich würde eher sterben, als euch etwas zu verraten.", grinst Raj. „Dann werden wir ihn wohl selbst finden müssen.", murmelt Hodge und geht wieder in den großen Raum zurück.

„Ok hört zu Leute. Wir werden heute die Adresse, welche Magnus uns gegeben hat absuchen. Passt auf euch auf und solltet ihr Verstärkung brauchen, wisst ihr was zu tun ist.", zieht unser Boss die Aufmerksamkeit auf sich. Ich will gerade losgehen, als Hodge mich zurückhält. „Was denkst du, wo du hingehst?", fragt er mich belustigt. „Ausrüsten und Vorbereiten?", sehe ich ihn skeptisch an, während sich Magnus neben mich stellt. „Du bist verwundet. Ganz sicher nicht, Alec. Alec's Freund, halt ihn davon ab.", richtet sich Hodge kurz an Magnus, bevor er sich ebenfalls ausrüsten geht.

„Ich muss mich nicht erholen. Ich kämpfe immer mit Wunden!", beschwere ich mich, doch er hört mir nicht mehr zu. „Ich denke, dass es besser ist, wenn du nicht mitgehst.", nimmt Magnus meine Hand, doch ich ziehe sie abrupt weg. „Gut, dass mich nicht interessiert, was du denkst.", fahre ich ihn an und laufe in die Trainingshalle, welche gleich anbei ist. Im Augenwinkel sehe ich noch, wie er sich seine Hand hält. Scheiße, ich wollte ihn nicht verletzen. Ich weiß nicht. Warum muss sich alles ändern? Kann nicht einfach alles bleiben, wie es ist? Nur meine Familie und ich. Die Missionen. Und sonst eben nichts.

Ich laufe in den leeren Trainingssaal und schlage heftig in den Box-Sack. Die Schusswunde an meiner Schulter schmerzt, doch es fühlt sich gut an. „Alec! Alec, hör auf!", reißt mich Jace zurück. „Was soll das? Du hast Magnus fast die Finger verrenkt!", schreit er mich fast an. Jegliche Farbe weicht aus meinem Gesicht. „Ist alles ok mit ihm?", frage ich ängstlich und sehe in die Richtung, aus der Jace kam. „Nein! Warum sollte es das, wenn sein Freund ihn ohne Grund anschreit und ihn fast verletzt?", sieht mein Bruder mich aufgebracht an.

„Scheiße, Jace. Ich habe alles vermasselt.", murmele ich erschöpft und lasse mich die Wand hinunterrutschen. „Was hast du dir dabei gedacht?", fragt Jace mich und setzt sich neben mich. „I-ich ... kann das alles nicht. Ich bin nicht bereit für jemanden an meiner Seite. Ich kann nicht auf ihn aufpassen. I-ich ..." „Alec, jetzt beruhig dich erstmal. Ich weiß, wie du dich fühlst. So ging es mir mit Clary anfangs auch, obwohl ich schon mehr Erfahrung hatte, als du jetzt.", beruhigt er mich. Ich sehe ihn überrascht an. Das habe ich überhaupt nicht gemerkt. „Das Ding ist, macht euch keinen Stress. Beginnt von vorne, ihr hattet, was ich das beurteilen kann, nicht den besten Start. Und wenn du nicht willst, fühl dich von deinen Gefühlen nicht gezwungen.", rät mir Jace.

„Wow, ich wusste gar nicht, dass du so gute Ratschläge geben kannst.", mustere ich ihn verblüfft. „Naja, ich will Izzy ja nicht die Show stehlen.", grinst er. Und da ist wieder der Jace, den ich kenne. „Danke, Jace.", flüstere ich, während er aufsteht. „Außerdem bin ich auch der Meinung, dass du mit der Wunde nicht kämpfen oder trainieren solltest.", wirft er ein und verschwindet wieder.

Undercover (german Malec ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt