Kapitel 14

395 28 4
                                    

Wir lachten uns die Seele aus dem Leib, bis wir irgendwann verstummten und eine angenehme Stille zwischen uns entstand, diese blieb bis wir Schreie hörten.

Die Schrei und Hilferufe waren um die 20 Meter weit entfernt, doch hörte man klar und deutlich die Verzweiflung und die Angst aus der Stimme. Wir drehten unsere Gesichter zu einander und nickten, bevor wir auch schon zur Stimme eilten.

Wir liefen schnell suchten verzweifelt und fanden schlussendlich die Frau, die schrie. Je näher wir kamen desto lauter wurden die Schrei, verzweifelten Hilferufe und das Schluchzen, weshalb mir die Frage im Kopf schwirrte, warum niemand hilft und jeder, der vorbeigekommen ist es ignorierte.

Nach kurzer Suche fanden wir auch schon die Quelle von der, die Hilferufe herkamen, es war eine Frau. Sie sah aus als würde sie jeden Moment zusammen brechen, doch wurde sie gegen eine Wand gedrückt, sodass sie nicht auf den Boden stürzen könnte. Der Mann, wessen Gesicht ich nicht erkennen konnte, der die Frau gegen die kalte Wand drückte, saugte an ihrem Hals und hatte ein Bein zwischen ihren.

Ohne zu zögern lief Osamu los und schubste den Mann weg, dieser flog gegen die Mauer. Der Verbrächer verlor sein Bewusstsein, weil er hart gegen die Steinwand knallte, jedoch schien er nicht zu bluten.

Flott rannte ich zur Frau, die am Boden zusammengebrochen war und vor sich hin schluchzte. Ich kniete mich vor der Frau mittleres Alters hin und fragte mit besorgter Miene:,, Wie geht es ihnen? Sind sie verletzt?" erst jetzt blickte die Frau hoch und mir stockte der Atem.

Bei dem Anblick bildeten sich sofort Tränen in meinen Augen und fanden auch den Weg über meine Wangen, bis sie von meinen Wangen aus auf dem Asphalt tropften.

Ich nahm die mir nicht unbekannte Frau in meine Arme, spürte deutlich, dass sie zittert und ihren viel zu schnell schlagendes Herz und wartete einen Moment, bevor ich meine Frage wiederholte, aber diesmal mit noch besorgterer Miene:,, Bist du verletzt? Willst du die Polizei rufen oder willst du ins Krankenhaus..." sie unterbrach meine Redeschwall mit einem Schluchzen, schluckte einmal, bevor sie sagte:,, Beruhige dich bitte... mir ist nichts passiert, weil ihr mir rechtzeitig zur Hilfe geeilt seit."

Auch Osamu kam dazu schaute skeptisch zu uns herunter, kniete sich genauso, wie ich. Zuerst sah er kurz zur Frau mit schwarzen Haaren, die wirr aus ihrem Zopf raushängen, danach sah er zu mir und wiederholte diese Tat noch einige Male, bevor er sich wieder aufstellte und fragte:,, Brauchen sie einen Arzt?"

Die Frau mit dem schwarzen Haaren schüttelte zaghaft ihren Kopf. Versuchte sich aufzustellen, doch scheiterte und viel wieder zu Boden, an welchem eine kleine Pfütze, jene bestand aus den ergossenen Tränen.

Ich hielt ihr meine Hand hin, welche sie mit einem dankbaren, jedoch unnatürlichem Lächeln annahm. Mit zittrigen Beinen stand sie auf, fiel mir in die Arme und legte ihren Kopf auf meine Schulter ab, fing erneut an zu weinen und zu schluchzen.

Es tat weh sie so zu sehen, sie zum wiederholten Male innerhalb weniger Tage weinen zu sehen. Meine Hand streichelte durch das wirre Haar der Frau und das solange, bis das Wimmern verstummte. Sie versuchte sich aufzurichten und trotz der immer noch zittrigen Beine stellte sie sich nach paar Versuchen auf, jedoch musste sie sich an der Wand hinter ihr anlehnen.

Ich drehte mich um und lief auf Osamu zu, dieser schaute mich an mit einem -Erzähl- Blick an, weshalb ich sofort anfing, aber vorher einmal tief ein und aus atmete, bevor ich anfing zu sprechen:,, Die.. diese F..Frau i.. ist meine Mut... ter." sein Blick erstarrte und sein Gesicht wurde augenblicklich blasser.

Nun blickte er über meine Schulter hin weg zu meiner Mutter, deren Gesicht immer noch blass und deren Augen immer noch rot und geschwollen vom Weinen sind.

Ich schaute ihm starr ins Gesicht hoffte daraus Antworten lesen zu können, jedoch schien er genauso ratlos, wie ich zu sein. Nun drehte ich mich erneut zu meiner Mutter und fragte mit immer noch etwas zittriger Stimme:,, Mutter musst du ins Krankenhaus oder hast du keine bleibenden Schäden davon getragen? Soll ich die Polizei rufen?" vorerst schüttelte sie bloß ihren Kopf bevor sie begann zusprechen:,, Ich brauche keinen Arzt und nein die Polizei ist nötig, die werden sowieso nichts machen, weil der Mann nichts gemacht hat und ich somit keine Anklage stellen kann." ich nickte nur.

Gerade wollte ich zum Sprechen ansetzten, wurde aber durch Osamus Stimme unterbrochen:,, Ähm okay, aber was machen wir mit dem Mann und sollen Kaori und ich jetzt noch zur Schule? Wissen sie was zu tun ist Frau Sato-San?" kurz schien sie zu überlegen und fand auch schon die passende Lösung, schaute auf die Uhr und teilten uns dann erst mit worüber sie nachdachte:,, Den lassen wir hier und ich würde sagen ihr geht nicht mehr zur Schule, da schon die erste Stunde fast vorbei ist und ihr sonst gewaltig Ärger bekommen würdet." ,,Na dann ich gehe mal, danke für den Ratschlag und Kaori schreibst du mir oder rufst du mich an dann könnten wir reden." äußerste sich Osamu schaute mich an und fragte mit dem Blick 'ist es okay, dass ich jetzt gehe oder willst du das ich bleibe?', jedoch wollte ich ihn nicht damit belasten, habe ich die letzten Tage sowieso schon genug getan.

Ich schüttelte meinen Kopf und formte mit meinen Lippen das Wort 'danke', was er als Zeichen sah zu gehen, als er aus der Gasse raus war und somit aus meiner Sichtweite wandte ich mich wieder meiner Mutter zu.

Mittlerweile lehnte sie sich nicht mehr an der Wand an, sondern stand auf eigenen Beinen und schien sich vom Schock und der Angst erholt zu haben, zu mindestens ein wenig.

Meine Mutter schaute mich rehbraunen Augen, doch brach den Blickkontakt schnell wieder ab, sondern sah weg und fing an zu nuscheln:,, Gehen wir nach Hause ich erkläre dir alles." ich hatte weder zeit zum Antworten noch um irgendeine Antwort parat zu haben, so schnell ergriff sie meine Hand und zog mich mit aus der Gasse.

Kurz bevor wir die düstere Gasse verließen, sah ich zurück zum Mann, der wie zuvor an der kalten Wand sitz, bewusstlos. Der kurze Blick reichte aus um die Person zu erkennen, denn er war kein anderer, als...

|1039 Wörter|

~Tut mir leid, dass am Sontag kein Part kam, doch empfand ich es irgendwie total schwer dieses Kapitel zu schreiben und war auch nie wirklich zufrieden, obwohl ich es jetzt auch nicht bin, wegen der geringen Wörteranzahl.

~Oh man ich entschuldige mich glaube ich zu häufig :(

Essen verbindet MenschenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt