Ausflug mit Kollegen

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2 Wochen später...

Freddys Sicht:
Heute machten wir einen Ausflug mit einigen Kollegen. Es konnten leider nicht alle mitkommen, denn es muss ja auch jemand in der Klinik für die Patienten da sein. Das war aber nicht schlimm, denn Charlotte war mit dabei. Wir einigten uns darauf, dass wir heute in einem ruhigen Moment unsere Beziehung öffentlich machen. Geplant war heute eine Schifffahrt auf dem Rhein. Es war strahlender Sonnenschein. Der Tag war einfach perfekt. Wir saßen also auf dem Deck des Schiffes an verschiedenen Tischen verteilt. Wir warteten nur noch auf den perfekten Moment. Dieser wird wahrscheinlich erst sein, wenn Charlotte mal nicht auf der Toilette ist. So langsam frage ich mich was sie hat. Aber sie sagt immer, dass alles okay ist. Ich meine, sie ist Ärztin für Innere Medizin, sie wird es schon wissen, dennoch mache ich mir Sorgen.

Charlottes Sicht:
Meine Übelkeit wird einfach nicht besser. Das geht jetzt schon seit zwei Wochen so und langsam stehen die Kollegen Schlange, weil sie mich alle untersuchen wollen. Allmählich hatte ich so das Gefühl, dass ich doch schwanger sein könnte. Ich schaute in meine App, inder ich sowohl meine Periode als auch alles andere vermerkte, und wenn ich alles sage, dann meine ich auch alles. Es kann wirklich sein, ich bin überfällig. Aber was mache ich, wenn es so ist? Wie würde Frederik reagieren? Was würden die Kollegen sagen? Wie wären Freddy und ich als Eltern? Bin ich überhaupt schon bereit Mutter zu sein? All diese Fragen schwirrten in meinem Kopf herum. Es klopfte an der Tür der Toilette. „Charlotte, ist alles in Ordnung?“, fragte mich Frederik.
„Ja, ich komme gleich.“
„Okay, gerade würde der Moment passen es zu sagen, weißt du...“
„Ich beeile mich, ich brauche aber noch 5 Minuten“, sagte ich und hoffte, dass er zu den anderen gehen würde. Das tat er auch und ich holte mein Handy raus.
„Klinik am Südring, Krämer, Gynakologie, Guten Tag!“
„Hallo Johanna, ich bin es, Charlotte. Bist du alleine?“
„Ja, gerade schon. Was ist los?“
„Kannst du mal bitte auf den Schichtplan von Dr. Seehauser gucken und mir sagen, wann er definitiv nicht arbeiten muss? Und es wäre toll, wenn du zu dieser Zeit arbeiten würdest.“, sagte ich.
„Ui, naja, morgen habe ich Frühschicht und er Spät.“
„Hast du da zufällig noch einen Termin für mich?“
„Ja sicher, um 9 Uhr. Jetzt sag doch mal was los ist! Und was hat der Dr. Seehauser damit zutun?“, fragte Johanna verwundert.
„Okay, versprich mir, dass du es noch keinem sagst, wir wollen es den ersten gleich hier auf dem Schiff sagen.“
„Was sagen? Jetzt red’ doch nicht so um den heißen Brei herum!“
„Also der Dr. Seehauser und ich sind ein Paar und jetzt bin ich überfällig. Ich möchte ihm aber nichts sagen, bevor meine Vermutung nicht bestätigt ist. Außerdem ist mir schon seit zwei Wochen ständig übel.“
„Okay, dann gucken wir morgen mal.“
„Können wir das vielleicht so machen, dass du mich dann so gegen halb 9 anrufst, dass ich unbedingt wegen einem Notfall in die Klinik muss, damit er nichts merkt. Er wollte heute Nacht bei mir schlafen.“
„Machen wir. Ich wünsche dir noch viel Spaß. Bis morgen!“
„Danke Johanna, bis morgen!“
Das wäre dann schonmal geklärt. Ich ging nach oben, wo Frederik schon sehnsüchtig wartete.

Lindas Sicht:
Charlotte kam wieder hoch. Sie war nun schon eine ganze Weile unten auf der Toilette. Aber was passiert da? Dr. Seehauser und Charlotte gehen zusammen nach vorne. „Darf ich um eure Aufmerksamkeit bitten?“, sagte er. Jetzt wurde ich neugierig.
„Also ihr Lieben“, sagte Charlotte. „Einige von euch haben es vielleicht ein wenig gemerkt. Wir, also Frederik und ich... wir wollten euch sagen...“
„Wir sind ein Paar!“, sagte er dann.
Endlich!!! Ich ging sofort zu ihnen und gratulierte den beiden. Und dabei bot Dr. Seehauser, also Frederik uns allen das Du an. Aber eine Sache ging mir dennoch nicht aus dem Kopf, weshalb ich mir Charlotte beiseite nahm. „Was macht deine Übelkeit?“, fragte ich sie.
„Komm mal mit...“, sagte sie und wir gingen in die untere Etage, damit niemand unser Gespräch mitbekommt. „Ich glaube, ich bin doch schwanger... die Übelkeit geht nicht weg und überfällig bin ich auch.“
„Und jetzt?“
„Ich habe vorhin mit Johanna telefoniert und wir haben uns was ausgedacht. Sie schaut morgen mal nach.“ sagte sie.
Ich bin ja mal gespannt. „Willst du nicht vorher noch einen Test machen?, Wir könnnen gleich wenn wir angekommen sind kurz in eine Apotheke gehen. Die liegt auf dem Weg zur Karaokebar. Dann gehen wir einfach mal zur Toilette und du machst den Test.“
„Ist das nicht zu auffällig, wenn ich zur Apotheke gehe? Nacher suchen die uns.“, sagte sie.
„Pass auf, ich mache das, und dann rufe ich dich an. Wir treffen uns dann auf der Damentoilette.“
„Ja, gut“.
Wir kamen nun an und ich ging ganz schnell in die Apotheke. Die Apothekerin schaute mich ganz verdutzt an, als ich einen Schwangerschaftstest holen wollte. Was hat die für ein Problem? Naja, egal. Wir trafen uns also auf der Damentoilette. Es dauerte eine Weile bis Charlotte rauskam, da sie sich nachdem sie gepinkelt hatte nochmal übergeben musste. „Ich hoffe mal, dass du schwanger bist, ansonsten musst du dich auf jeden Fall untersuchen lassen... und du weißt selbst, dass das echt schlimm sein kann.“, sagte ich.
Sie kam aus der Kabine und sagte nichts. Sie gab mir nur den Test. POSITIV. Ich umarmte sie und sie fing an zu weinen. „Hey, wir schaffen das.“, sagte ich. Sie nickte.

Charlottes Sicht:
Der Test ist einfach positiv. Mal sehen, was Johanna morgen dazu sagt. Also ich meine, dass es so ist, davon bin ich ja mittlerweile dank meiner ausbleibenden Periode und der Übelkeit überzeugt. Aber ich hatte jetzt auch keine Ahnung, wie ich damit umgehen sollte. Dann stellte ich mir Frederik und mich mit einem kleinen Kind vor. Auf dem Spielplatz. Eine schöne Vorstellung. Ich glaube, wir wären eine tolle Familie. Aber es geht doch ein bisschen schnell. Und wie sage ich es ihm? Ich beschloss, mir heute einfach keine Gedanken mehr darüber zu machen. Als ich mit Linda rein kam wartete Freddy schon mit dem Mikrofon auf mich. Ich schaute auf den Bildschrim und sah, welches Lied er sich ausgesucht hatte. ‘I want that way’ von den Backstreet Boys. Das war klar. Aber ich freute mich.

Freddys Sicht:
Charlotte war heute irgendwie ein wenig abwesend. Ich hoffe, dass nichts ist. Als wir dann auf dem Weg zu ihr nach Hause waren fragte ich sie ob alles in Ordnung ist. Dies bejahte sie. Als wir hoch in ihre Wohnung gingen ging erst sie, und dann ich duschen. Sie wartete dann schon im Bett. Ich legte meine Arme um sie und sie drehte sich zu mir um. „Weißt du eigentlich wie sehr ich dich liebe?“, fragte sie.
„Ich denke schon.“, sagte ich und wir begannen uns zu küssen. Das ist die Frau, mit der ich alt werden will. Wir waren beide sehr müde und schliefen schnell ein.

Die Geschichte von Team EngelhauserWo Geschichten leben. Entdecke jetzt