Überraschung für Frederik

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Charlottes Sicht:
Pünktlich um halb 9 rief mich Johanna aus der Klinik an. Ich war schon soweit fertig und ging noch ins Schlafzimmer zu Frederik , der noch immer seelenruhig schlief. „Schatz, ich muss in die Klinik, schlaf noch weiter.", er sah mich kurz an, gab mir eine Kuss und sagte: „Fahr vorsichtig!",
„Mache ich, ich liebe dich!"
„Ich dich auch." Danach hörte ich wieder ein Schnarchen. Ich kontrollierte ob der positive Schwangerschaftstest noch in meiner Tasche war, was auch der Fall war und fuhr zur Klinik. In dem Behandlungszimmer der Gynäkologie wartete Johanna schon auf mich. Den positiven Schwangerschaftstest gab ich ihr und machte mich ein wenig frei. Sie untersuchte mich und drehte auf einmal das Sonographie- Gerät zu mir. „Schau mal, das ist dein Baby. Du bist schon in der 8. Woche. Herzlichen Glückwunsch!"
„Danke... aber... nein... das heißt ja, ich bin direkt... oh...", sagte ich und lachte verlegen. Ich war wirklich glücklich und schaute mir ganz interessiert die Ultraschallbilder an. „Johanna, kannst du mir vielleicht auch etwas gegen die Übelkeit aufschreiben? Es machen sich alle Sorgen und das muss ja nicht sein, und die Übelkeit ist wirklich heftig.",
„Klar Liebelein, das mache ich gerne."
Während ich mich wieder anzog stellte mir Johanna ein Rezept und meinen Mutterpass aus. Auf dem Rückweg ging ich zur Apotheke und zum Bäcker. Zu Hause angekommen nahm ich erstmal das Medikament gegen die Übelkeit und versteckte dieses. Danach deckte ich den Tisch und wartete, bis die Schlafmütze Frederik aus ihrem Dornröschen- Schlaf erwacht. Nachdem wir gemeinsam frühstückten kuschelten wir noch eine Weile auf dem Sofa. Dann musste er sich auch schon für die Arbeit fertig machen. Als Frederik weg war kam Linda zu mir und wir gingen gemeinsam in die Stadt.

Lindas Sicht:
Gemeinsam schlenderten wir etwas durch die Läden. Hier und da zeigte ich Charlotte dann ein paar Umstandsklamotten. Darauf antwortete sie mit einem Lächeln im Gesicht: „Ich hoffe, dass meine eigenen Sachen noch eine Weile passen werden." Sie scheint sich wirklich auf ihr Baby zu freuen. Ich freue mich sehr für die beiden. Als wir im Einkaufszentrum aus dem Laden gingen und zum nächsten wollten, kam uns Charlottes Tante entgegen.

Tante Engels Sicht:
Das Kind scheint zugenommen zu haben, so um die Hüfte rum. Was macht die nur?
„Und Kind, wie is et?
„Gut, und bei dir?
„Ja ja, der olle Rücken, west de ja..."
„Tantchen hör ens up zu jammern, du willst dich ja net untersuchen lassen. Da kann dir dann kener bei helfen."
Wir unterhilten uns noch kurz und dann verabschiedete ich mich.
„Mach et jut Kind", sagte ich und ging weiter.

Charlottes Sicht:
Meine Güte, diese Frau ist echt anstrengend. Aber egal. Mit Linda ging ich noch durch den einen oder anderen Babyladen, aber wir haben nichts gekauft. Das möchte ich lieber mit Frederik zusammen machen. Nur wie erkläre ich ihm, dass ich schwanger bin? Da kam mir dann doch eine Idee. Wir gingen an einem Laden vorbei, der Ballons verkauft. Ich kaufte ganze viele Herzballons und einen Stift um diese zu beschriften. In diesem Laden holte ich noch eine Geschenkschachtel für den Schwangerschaftstest. Zum Glück war Linda dabei und half mir beim Tragen. Zu Hause angekommen verabschiedete sich Linda von mir. Ich begann einige Ballons zu beschriften. Auf einen schrieb ich: „Du wirst Papa", auf den nächsten „8. Woche" und auf einen anderen einfach nur „Ich liebe dich". Den Test legte ich auf den Tisch. Also wartete ich im Wohnzimmer mit den Ballons auf Freddy, welcher mittlerweile einen Schlüssel für die Wohnung hatte. Es dauerte nicht lange und ich hörte Schlüsselgeräusche.

Freddys Sicht:
Ich kam in Charlottes Wohnung und rief: „Hallo Schatz, alles gut?".
„Jaaa, komm bitte mal ins Wohnzimmer!" rief sie, Ich dachte mir nichts dabei. Auf einmal sah ich ganz viele Ballons. Als ich gelesen hatte, was drauf stand konnte ich mein Glück kaum fassen. Ich ging zu Charlotte und nahm sie in den Arm, dann küssten wir uns. Es war einfach alles perfekt und jetzt bekommen wir ein Baby- ein Baby mit der tollsten Frau der Welt. „Deswegen war dir also so übel", sagte ich.
„Ja, aber da hat Johanna mir was verschrieben."
„Nadann können wir ja jetzt zur Feier des Tages etwas essen gehen!". Wir setzten uns ins Auto und fuhren zu unserem Lieblingsitaliener. Nach dem Essen fuhren wir wieder nach Hause und machten uns bettfertig. „Du, du weißt aber, dass wie dann bald umziehen müssen, wir haben beide keinen Platz", sagte sie. Bald würde ich also mit Charlotte und unserem Baby in einem gemeinsamen zu Hause leben- es könnte besser nicht sein. Ich legte meine Arme um sie und so schliefen wir auch bald ein. Es war ein so unbeschreiblich schöner Abend.

Charlottes Sicht:
Ich bin so froh, dass Freddy sich freut. Dann sind wir eine Familie. In den letzten Monaten hat er mein Leben total auf den Kopf gestellt, aber zum positiven. Morgen haben wir beide Spätschicht. Daher habe ich für kurz vorher einen Termin mit Johanna für uns beide ausgemacht. Als wir morgens aufwachte gind ich dennoch ins Bad und musste mich übergeben. Ich putzte mir die Zähne und ging in die Küche. Frederik umarmte mich von hinten und fasste auf meinen Bauch. Wahnsinn, in ein paar Monaten wird das eine riesen Kugel sein. „Ist alles okay mein Schatz?", fragte er mich.
„Ja, ich musste nur kurz brechen. Aber das ist schon in Ordnung, dafür bekommen wir ein kleines Wunder." Danach nahm ich aber dennoch das Mittel gegen die Übelkeit, sonst stehe ich den Tag nicht durch. Mittags fuhren wir dann zusammen zur Klinik und dort wartete wieder Joahnna auf uns. Ich machte mich wieder frei und legte mich auf die Liege. Johanna machte ein Ultraschall und zeigte uns plötzlich den Herzschlag unseres Kindes, wovon ich so gerührt war, dass ich sofort anfing zu weinen. Frederik gab mir daraufhin einen Kuss.
„Ihr müsst aber die anderen bald in Kenntnis setzten. Du musst dich schonen Charlotte denk dran.", sagte Johanna.
„Ja, mache ich... und was die anderen betrifft, das sagen wir denen glaube ich erst, wenn das erste Trimester vorbei ist, das ist ja besonders kritisch.", antwortete ich und sah Frederik an, der immernoch total fixiert auf das Sono war. „Ja, so sehe ich das auch", fügte er noch hinzu.
Danach begannen wir zu arbeiten und es passierte nicht viel. Wir waren überglücklich.

Die Geschichte von Team EngelhauserWo Geschichten leben. Entdecke jetzt