Kapitel 82
16. Juni
Gegen acht Uhr wurde Emilia wach und sie war immernoch alleine im Bett. Die andere Bettwäsche war unangetastet, Chris war also heute Nacht gar nicht zurück ins Zimmer gekommen. Wo hatte er nur die Nacht verbracht? Die After-Show-Party musste doch irgendwann auch mal zuende gewesen sein. Oder war er zu jemand anderem mit aufs Zimmer gegangen? In Emilias Kopf sponnen sich die wildesten Überlegungen und Geschichten zusammen. War er mit zu Anna gegangen? War das ganze doch nicht nur Show, sondern hatten sie vielleicht eine Affäre? Oder war er mit zu einer Dame aus der Band aufs Zimmer gegangen? Oder gar zu Yvette? Emilia steigerte sich richtig rein und wurde sauer und traurig zu gleich. Sie wollte auf ihr Handy schauen, konnte dieses aber nicht finden. Sie beschloss erstmal unter die Dusche zu gehen und dann nochmal danach zu suchen. Unter der Dusche entspannte sie sich etwas, aber sauer auf Chris war sie immernoch. Um 9:30 Uhr wollten sich alle zum Frühstücken treffen, sie hoffte, dass Chris da auch auftauchen würde. Emilia zog sich an und föhnte sich die Haare. Ihr Gedankenkarussell fuhr weiter. Was, wenn Chris etwas passiert war? Vielleicht wurde er nachts von den Weibern abgefangen und diese hatten ihn entführt? Emilia war nun mit den Nerven völlig am Ende und ihr Handy hatte sie immernoch nicht gefunden. Vielleicht hatte Chris versucht sie anzurufen und um Hilfe zu bitten? Als sie fertig war ging sie auf den Flur und klopfte zwei Zimmer weiter bei ihren Eltern an. Ihre Mutter öffnete die Tür und war überrascht, dass Emilia tränenüberströmt davor stand. „Was ist passiert?“ fragte sie sorgenvoll. „Chris ist heute Nacht nicht aufs Zimmer gekommen. Ich weiß nicht, ob ihm vielleicht etwas passiert ist oder ob er zu einer anderen Frau mit aufs Zimmer gegangen ist“ weinte Emilia. „Komm erstmal rein“ sagte Inge und nahm Emilia in den Arm. „Beruhige dich, es gibt bestimmt eine ganz einfache Erklärung für sein Fernbleiben“ sprach Inge beruhigend auf ihre Tochter ein. Emilia weinte und Horst kam zu den beiden Frauen, er hatte bereits alles mitbekommen. „Hast du mal versucht ihn anzurufen oder ihm eine Nachricht geschickt?“ fragte er Emilia. „Ich konnte mein Handy grade nicht finden. Ich weiß es nicht“ sagte sie daraufhin. Horst hatte Chris‘ Nummer auch und versuchte nun ihn anzurufen. Es ging allerdings sofort die Mailbox ran, da der Akku leer war. „Das Handy ist aus“ sagte er dann zu Emilia und Inge. „Was machen wir denn jetzt?“ fragte Emilia aufgeregt. „In welchem Zimmer ist denn Andreas? Oder wir fragen Markus mal, der war doch auch noch länger auf der Party“ schlug Inge vor. „Wo das Zimmer von Andreas ist, weiß ich nicht genau. Aber ich gehe mal zu Markus rüber“ sagte Emilia und wischte sich die Tränen weg. Sie hatte im Moment wirklich Angst um Chris. Sie ging ein paar Türen weiter und klopfte am Zimmer ihres Bruders an. Nachdem sie zwei weitere Male geklopft hatte, ging endlich die Tür auf. „Guten Morgen Schwesterchen“ sagte er und bat sie ins Zimmer. „Markus, Chris ist weg. Er ist nicht aufs Zimmer gekommen und ist nicht erreichbar“ sagte sie nervös. Markus brauchte nicht antworten, denn in dem Moment ging die Tür des kleinen Badezimmers auf und Chris trat verschlafen ins Zimmer. „Chris! Was machst du denn hier?“ kam es von einer völlig überraschten Emilia. Sie ging auf ihn zu und fiel ihm in die Arme. „Ich hatte Angst, dass dir was passiert ist. Und zuerst war ich so sauer und dachte, dass du vielleicht mit einer anderen Frau aufs Zimmer gegangen bist. Zum Glück bist du hier“ sagte sie. „Hast du nicht auf dein Handy geschaut? Ich habe etliche Male versucht dich anzurufen und dir auch eine Nachricht geschickt, dass ich bei Markus Asyl bekommen habe. Du hattest unsere Zimmerkarte, ich hatte vergessen gestern noch eine zweite zu holen, und meine Anrufe und mein Klopfen hast du nicht gehört. Aber dein Bruder hat mich gehört und mir das freie Bett angeboten… Und Emilia, zum allerletzten Mal: Ich gehe nicht fremd. Diese Gedanken verbanne bitte ganz schnell aus deinem Kopf“ erklärte Chris die ganze Situation. „Ich weiß nicht wo mein Handy ist… Papa hat vorhin versucht dich anzurufen, aber dein Handy ist aus“ sagte Emilia daraufhin. „Kann gut sein, dass der Akku leer ist, habe noch nicht drauf geguckt. Bin noch nicht lange wach. Ich komme dann jetzt mal mit rüber, mache mich frisch und ziehe mich um. Und dann hätte ich nichts gegen ein Frühstück einzuwenden“ kam es von Chris. „Fresssack“ sagte Emilia und boxte ihn leicht in die Seite und lachte. „Na dann haben wir das Drama ja aufgeklärt“ sagte Markus zufrieden. „Wir sehen uns dann gleich zum Frühstück unten, okay?“ sprach Emilia ihren Bruder an. „Jap, bis gleich“ antwortete er und Emilia und Chris gingen auf ihr Zimmer. Emilia war erleichtert, dass Chris bei Markus Unterschlupf gefunden hatte. Sie hatte Chris‘ Klopfen wirklich nicht gehört, sie war aber auch davon ausgegangen, dass er eine Zugangskarte hatte. Chris ging ins Bad, ging schnell duschen und zog sich frische Klamotten an. Er hatte nicht geahnt, dass Emilia nicht wusste wo er ist, denn er hatte ihr extra noch eine Nachricht geschickt, damit sie sich heute Morgen keine Sorgen machen musste. Er nahm seine Kulturtasche von der Ablage, um sich sein Deo rauszunehmen. Kaum hatte er die Tasche dort runtergenommen, konnte er Emilias Handy erblicken. Wenige Minuten später kam er grinsend mit dem Handy aus der Hand aus dem Badezimmer. Er sah Emilia ihren Koffer durchsuchen, denn sie war immer noch auf der Suche nach ihrem Handy. „Nimm dies hier“ sagte Chris und grinste seine Verlobte an. „Wo hast du das denn her?“ fragte sie überrascht und nahm es ihm ab. „Na, was sagt man?“ sagte er frech und spitzte seine Lippen. Emilia küsste ihn und bedankte sich. „Es lag auf der Ablage hinter meiner Tasche. Warum auch immer du es dort hingelegt hast“ sagte er. „Oh man, das muss ich da gestern irgendwie unbewusst abgelegt haben“ sagte Emilia leicht beschämt. Waren das etwa die ersten Anzeichen von Schwangerschaftsdemenz? Na das konnte ja noch heiter werden, wenn sie jetzt schon so vergesslich wurde.Emilia sah Chris‘ Anrufe in Abwesenheit und auch seine Nachricht auf ihrem Handy. Hätte sie das Handy nicht verlegt gehabt, hätte ihr das einiges an Sorge und Kummer erspart. Zum Glück hatte sich nun alles aufgeklärt und keines von Emilias im Kopf zusammengesponnenen Szenarien hatte sich bewahrheitet.
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Liebe auf den ersten Klick - Teil 2 - Ehrlich Brothers Fanfiction
FanficDieses ist die Fortsetzung von "Liebe auf den ersten Klick Teil 1" Hier geht es weiter mit Emilia und Chris. Die Geschichte ist frei erfunden und es entsprich nichts der Realität. Ich habe mir die Ehrlich Brothers lediglich „ausgeliehen" um meinem H...