48. "Was würdest du ändern?"

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Am nächsten Tag bekamen Jennys Eltern die Kurzversion ihrer Geschichte erzählt, woraufhin Jennys Mutter ihre Tochter erstmal fest drückte.

"Dass du mal einem Typen hinterherrennen würdest, hätte ich auch nicht gedacht.", bemerkte ihr Vater trocken, wofür er von seiner Frau einen Schlag gegen die Schulter abbekam.

Aber Jenny lachte nur und nickte. "Ich auch nicht. Aber er gibt mir das Gefühl, irgendwo hinzugehören."

"Na, danach hast du doch eigentlich immer gesucht, oder? Einen Ort, an den du gehörst."

Jenny verbiss sich die Tränen, als sie nickte. Ihre Mutter hatte Recht. Sie hatte so sehr Recht. Jenny hatte nur nie gemerkt, wonach sie gesucht hatte. Und sie hatte nicht gemerkt, dass sie es eigentlich schon gefunden hatte. Sie musste es erst verlieren, um zu merken, was sie da eigentlich gehabt hatte.

"Ich bin stolz auf dich, mein Kind." Jennys Vater umarmte sie ebenfalls und Jenny klammerte sich an ihn.

"Danke, Dad", flüsterte sie leise.

Mit neun Leuten in einem Haus wurde es dann langsam gemütlich, Elijah und sein Opa waren wie immer ein Herz und eine Seele, die beiden lagen nach dem Essen übereinander auf dem Sofa und schliefen. Will schüttelte seinen Kopf. "Liegt wohl in der Familie", bemerkte Olivia lachend.

Jenny erzählte ihrer Mutter von ihren Reisen und von Liam. Sie wollte alles über den Mann wissen, der Jenny so sehr beeindruckte.

Nachmittags machte Jenny sich dann auf den Weg. Sie umarmte alle zum Abschied.

"Schreib uns, ja?", bat ihre Mutter sie und Jenny versprach es.

"Pass auf dich auf, mein Kind."

"Mache ich, Dad."

"Bringst du uns etwas aus London mit?", bettelte Emma und Jenny lachte auf. "Natürlich. Ich kann doch nicht nach London fahren, ohne an euch zu denken."

Jenny stieg mit gefülltem Rucksack in ihr vorbereitetes Auto ein. Sie hatte genug Verpflegung und warme Klamotten für einen Winter in Europa. Wer wusste schon, wann sie zurück nach Amerika kommen würde? Jenny winkte noch einmal, dann fuhr sie los.

Sie fuhr zum Hafen, wo ihr Schiff ablegen sollte. Zum Glück war die Beschilderung gut, sodass sie den Weg schnell fand. Sie schluckte, bevor sie auf der Straße auf das schwimmende Gefährt zufuhr. Fünf Tage auf dem Ding. Am liebsten würde sie wieder umdrehen. Aber Liam.

Jenny biss die Zähne zusammen und fuhr weiter. Sie zeigte ihr Ticket vor, der gelangweilte Typ nahm es entgegen und tippte auf seinem Computer herum.

"Jenny Wright? Ihr Auto ist aber nicht angemeldet."

"Was?" Jenny keuchte auf. Verdammt, sie hatte das doch gebucht. "Das kann nicht sein. Ich hatte einen Parkplatz auf dem Schiff gebucht."

Der Typ tippte etwas ein und zuckte dann mit den Schultern. "Tut mir leid, Miss Wright. Ich kann hier kein Auto eingetragen sehen."

"Suchen Sie noch einmal, bitte.", bat sie den Mann. Was sollte sie tun? Ohne ihr Auto fahren? Wie sollte sie dann vom Fleck kommen? Das konnte sie nicht machen. Aber Liam. Sie konnte nicht warten.

Verdammt, sie würde das schon schaffen. Sie konnte ja Zug fahren, oder Taxi, wenn es sein musste. Vor allem musste sie zu Liam, der Rest war nachrangig. Auch wenn es ihr wehtun würde, ihr geliebtes Baby hier zu lassen.

"Moment, haben Sie noch kurzfristig gebucht?" Hektisch bejahte Jenny die Frage.

"Ah, dann kann es sein, dass..."

Whirlwind [One Direction]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt