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Jeongguk

Einen letzten Blick warf ich zurück auf das Gebäude, in welchem ich vor einigen Jahren noch gewohnt hatte. Innerlich nahm ich Abschied, erneut. Es war alles andere als einfach, nun wieder zu gehen, keinem etwas zu sagen und ich wusste, dass Jongjin unmöglich seinen Mund halten würde. Er arbeitete nicht mehr für mich, war nicht mehr für mich zuständig und es war nett genug von ihm, dass er mir überhaupt meine Sachen gegeben hatte. Der Rest würde es erfahren, aber sie würden mich nicht finden. Ich sah jetzt so viel älter aus, war wirklich erwachsener geworden und wenn ich mein Aussehen etwas verändern würde, erkannte mich auch niemand so schnell. Ich brauchte meine Ruhe und wollte keine Presse, die mir andauernd auf die Nerven gehen würde. Die fragen würde, was passiert war und warum.
Ich hatte selbst keine Antwort auf diese Frage.

Wahrscheinlich würde ich die nächsten Nächte in einem Hotel verbringen müssen, bis ich eine passende Wohnung gefunden hatte. Was danach passieren würde blieb offen, denn ich hatte keine Ahnung. Was sollte ich machen, wenn ich nicht mehr meiner Leidenschaft nachgehen konnte? Kein Entertainment würde mich annehmen und ich wollte auch in kein anderes. Es würde sich noch mehr anfühlen wie Verrat und ich gehörte nirgends anders hin. Ich konnte nur froh sein, dass ich mein Geld behalten konnte, mir vieles angelegt hatte und sicherlich Jahre über die Runden kommen würde, wenn es darauf ankam. Wenigstens dieses hatte ich fair verdient und keiner konnte es mir nehmen.

Nach einer halben Stunde Fußweg fand ich endlich ein passendes Hotel. Ich hatte das Glück, dass noch Zimmer frei waren und daher entschied ich mich für eines, welches ganz oben war. Den verwirrten Blick der Dame am Empfang ignorierte ich, als sie meinen Namen sah und nahm ihr den Schlüssel aus der Hand. Schnell lief ich zum Fahrstuhl und fuhr mit meiner Tasche bis ganz nach oben.
Sobald ich in meinem Zimmer war, ließ ich die Tasche fallen und lief zum Bett. Es tat zu gut, endlich wieder ein ordentliches zu haben und davon auch keine Rückenschmerzen zu bekommen. Für einen kurzen Moment schloss ich die Augen, schlief jedoch nicht ein und wollte einfach nur abschalten - was anscheinend nicht so gut funktionierte. Zudem brauchte ich eine Dusche, welche ich mir auch genehmigte.

heartbeat. | gguktaeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt