Kapitel [76] ⚠︎

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⚠︎Trigger Warnung: Gewalt/ Blut⚠︎

Broken

Nun ist er hier.

Mit einem leisen Knurren schlurfte er am Schrank vorbei, machte mir Hoffnungen, mich nicht zu entdecken, doch da hatte ich mich geirrt. Ich hörte, wie er wieder umkehrte, direkt vor meinem Versteck zum Stehen kam und ein abgehaktes Lachen aus seinem Mund presste. 

Mit einem Ruck riss er den Schrank auf, stützte sich mit der rechten Hand an der Schranktür ab, während er in der Anderen einen funkelnden Gegenstand neben seinen Körper hielt. Seine dunkle Silhouette baute sich Angst einflößend vor mir auf, sodass ich mich nur noch mehr in den Schrank kauerte und hoffte, er würde mich trotzdem nicht sehen.

"Na wen haben wir denn da?", raunte er mit abfälliger Stimme, sodass ich zögernd meinen Blick zu seinem Gesicht anhob, das ein breites Lächeln zierte und zu mir nach unten schaute.

Vielleicht war er doch nicht so wütend auf mich? Vielleicht- ach was rede ich da. Ich weiß, dass es nicht seine gute Seite ist.

Schnaufend beugte er sich zu mir runter und kniete in der Hocke vor mir, streckte seine Hand aus und strich mit seinen langen, tätowierten Fingern die Konturen meines Gesichts nach, was mich erschaudern ließ.

Jede einzelne Stelle, die von seinen dreckigen Fingern berührt wurde, überzog eine eklige Gänsehaut, die sich schließlich über meinen Hals ausbreitete und diesen zuschnürte, bis ich merkte, dass nicht das Gefühl mich halb erstickte, sondern seine Finger, die um meinem Hals lagen.

"Warum hast du dich denn vor mir versteckt?", fragte er und festigte den Griff um meinen Hals etwas, sodass ich würg artige Geräusch von mir gab und ich meine Fingernägel in seine Hände krallte, um diese abzuschütteln, was mir aber nicht gelang.

Mit Gewalt packte er in meine blonden Haare, zog mich an diesen aus meinem Versteck heraus und schmiss mich gegen die harte Wand, sodass mir ein schmerzerfülltes Wimmern entkam und ich wieder zum Weinen begann.

"Jetzt heulst du. Aber Baby, du brauchst doch keine Angst vor mir haben, solange du schön das machst, was ich dir sage, hm?"

Seine rechte Augenbraue ging in die Höhe, er lecke sich über seine Lippen, die leicht aufgeplatzt waren und an denen getrocknetes Blut klebte und riss seine Augen urplötzlich auf, sodass das Weiße deutlich sichtbar war.

Abschätzig glitten diese an mir herunter, blieben schließlich bei einem Gegenstand hängen, den ich immer noch fest umklammerte und einen hellen, blaulichen Schein in die Dunkelheit warf. Mein Handy, an das ich mich gekrallt hatte, um wenigstens irgendwo Halt zu finden.

"Na na, was ist das denn?"

"N-nichts...", stotterte ich nur, biss mir nervös auf die Unterlippe und sah wieder in die fast schwarzen Augen meines Freundes, die er eng zusammenkniff.

"Das nennst du NICHTS?!!", brüllte er mich an, während er mein Handgelenk ergriff und dieses mit Wucht gegen die Steinwand, an die ich mit dem Rücken gelehnt war, schmetterte und mir schließlich das kleine Gerät wegriss, weswegen ich merklich zum Zittern begann. 

Meine Hände suchten nach etwas zum festhalten, tasteten die gesamte Fläche neben mir ab, doch sie ergriffen nur Leere.

Kijikushs Gesicht verfärbte sich rot, seine Ader trat aus dem Hals heraus, die ich damals so attraktiv fand und seine Zähne hatte er bedrohlich, wie ein Rottweiler gefletscht. Gerade in diesem Moment würde ich alles dafür geben, um ihn zu entkommen.

𝐃𝐄𝐒𝐈𝐑𝐄 | kookmin ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt