Siebzehn♥

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"Gibt mir mal einer das Brot?", fragte Dad und sah wartend in die Runde. Das war unser alltägliches Abendbrot-Gespräch, gibst du mir bitte dies, gibst du mir bitte das.

Das war das einzig doofe an dieser Familie, niemand fing beim Essen ein richtiges Gespräch an und wenn ich es doch mal versuchte wurde ich abgebloggt. Eigentlich wusste niemand etwas über den Tagesablauf des anderen, weil niemand dannach fragte. In den meisten Familien war das so, sie redeten über den vergangenen Tag oder über Schulnoten, weil essen an sich ziemlich langweilig war und man daher versuchte über etwas zu reden wo eigentlich eh niemand zuhörte und nur aus höfflichkeit fragte oder man es, nach dem es gesagt wurde, sofort wieder vergaß. Bei mir war es so, niemand sprach am Tisch ein sinnvolles Wort, mit dem man ein Gespräch anfangen konnte. Ich stützte meinen Kopf auf meine Hand, schloss die Augen und hörte den anderen beim Kauen zu. Mom stieß mich an. "Dein Kopf fällt schon nicht runter." Ich seufzte. "Und was soll ich sonsy mit der Hand machen?" "Nimm das Messer in die eine und die Gabel in die andere Hnad." Damit war das 'Gespräch' für sie beendet. Ich tat was sie gesagt hatte. "Und jetzt? Ich hab keinen Hunger mehr." Sie rollte genervt mit den Augen. "Dann steh auf und räum deine Sachen ab." Ich lief in die Küche und stellte meinen Teller auf die Spüle, dann rannte ich nach oben nahm mir meine Jogginghose, ein T-Shirt und zog mich aus. Manchmal hatte ich das Gefühl jemand würde mich beobachten aber das war total absurd, wer sollte mich auch beobachten? Ich schätz mal ich litt unter Beobachtungswahn. Wenn ich es mir recht überlegte hatte ich ziemlich viele Maken und um somehr ich darüber nachdachte, umso schlechter fühlte ich mich, also stellte ich mich unter die Dusche und ließ das warme Wasser über meinen Körper laufen.

Wenn ich unter der Dusche stand konnte ich immer gut über alles nachdenken, heute war viel passiert und ich hatte ne Menge Stoff um nach zudenken und konnte zwei Stunden einfach nur unter der Baruse stehen, die Augen geschlossen haben und dem rauschen des Wassers zu hören, wie es an mir runter floss aber so viel Zeit hatte ich nicht, denn jemand klopfte an die Tür.

"Evie? Wollen wir noch was zusammen machen?" Ich wusste nicht wessen Stimme es war, denn ich konnte sie über das brausen des Wassers hinweg nicht hören aber ich wusste wer mich 'Evie' nennen durfte und das war nur einer. Ryan. "Ja, klar. Ich komme gleich." Ein Grinsen breitete sich aif meinem Gesicht aus, ich trocknete mich schnell ab, machte mir einen hohen Zopf und zog mich an.

Draußen stand Ryan und wartete geduldig auf mich. Als er mich sah steiß er sich von der Wand ab und sah mich von oben bis unten an. "Na, meine hübsche", grinste er und zog mich in seine Arme."Wie geht es dir?" Er gab mir einen Kuss auf den Scheitel. "Wenn du wüsstest." "Kino? Dann geht es dir bestimmt wieder besser." "Okay." Ich nickte und wir liefen Arm in Arm die Treppe runter, was nicht gerade leicht war, denn manchmal war es ziemlich eng. Ert als wir unten angekommsn waren fiel mir auf, dass ich immer noch in Jogginghose rumlief. "Ich zieh mir nochmal schnell was anderes an", rief ich und raste die Treppe im Affenzahn hoch. Was sollte ich anziehen? Ein Kleid? Nein, etwas bequemes am besten. Ich zog mir eine Jeans und eine weiche Flauschi-Jacke an.

Im Kino war ne Menge los, dafür, dass es schon einundzwanzig Uhr war. "Was gucken wir?" "Augen zu!" Er hielt mir ein Tuch vor die Augen und ich band es mir brav um. Er nahm mich auf die Arme (im Hochzeits-Style) und wir liefen quer durch eine Halle. Stufen. Eine schwere Eisentür. Er drückte mich an den Schultern runter auf einen weichen Sitz und nahm mir die schwarze Augenbinde ab. Ich sah mich um. Ein ganz normales Kino aber welcher Film war das jetzt? Die Werbung ging los.

Ich fand Werbung im Kino so doof! Ich fand man ging ins Kino, weil da nicht irgendeine Werbung, die man sich ewig lange vorher angucken muss, bevor der Film losging. Ich seufzte lautstark aber ich hätte mir vorher überlegen sollen, was ich machte. "Alles ok?", fragte Ryan. "Ja ja, alles super."

Ich lugte zur Seite, alles starrten uns an.

Der Film ging los, love Rosie.

Sie hieß wie meine Cousine, was mich ein bisschen aus dem Konzept brachte, da ich mir unter dem Namen Rosie immer ein schüchternes, blasses Mädchen mit roten Augen vorstellte.

Tada, mein neues Kapitel :)
Wie findet ihr es? O-o

Hel, euer Gummibärchen♡♥♡

Und alles ist andersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt