Alltagstress

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„Pip, Pippip, Pip, Pippip“

Mit einem unwilligen grunzen schalte ich den Wecker ab und quäle mich aus dem Bett. Als Arrow nachts Verbrecher jagen und Tagsüber eine Firma leiten, sind definitiv zwei Dinge, die sich nicht besonders gut vertragen. Die Augen immer noch halb geschlossen torkele ich ins Bad und stelle mich unter die kalte Dusche um ansatzweise wach zu werden. Es klappt nicht. Ergo schlurfe ich, nachdem ich ein T-Shirt und eine Hose angezogen habe runter in die Küche um noch auf leeren Magen die erste Tasse von Raisas super starkem Espresso zu trinken. Anschließend esse ich ein paar Cornflakes und versuche noch einmal die Präsentation durch zu gehen, die ich während der letzten Woche gemeinsam mit Walter ausgearbeitet habe und heute halten soll, scheitere aber kläglich daran meine Augen weit genug auf zu bekommen.

Wenige Minuten später klingelt es an der Haustür. Dig ist wie immer eine halbe Stunde zu früh um sicher zu gehen, dass ich auch wirklich aufstehe und pünktlich zu meiner Sitzung erscheine. Nachdem er Raisa begrüßt hat, betritt er die Küche.

„Guten Morgen Oliver. Alles klar, keine Verletzungen von denen ich wissen müsste?“

Ich nicke erst und schüttele dann den Kopf. Schließlich zwinge ich mich zu einem genuschelten „Guten Morgen“ und wende mich wieder meinem Frühstück zu.

„Na da ist ja jemand extrem munter heute Morgen. Wie lange warst du denn bitte schön noch unterwegs. Ich dachte es hätte nur eine schnelle Nummer werden sollen? Du weißt, dass Miss Rochev dich vierteilen lässt wenn du wieder einschläfst.“

Während dieser Worte setzt Dig sich zu mir und schenkt sich einen Kaffee ein. Erst als er die Tasse schon zum Mund führt fällt mir auf, dass er meine Kanne erwischt hat.

„Vorsicht der ist…“

„Igitt! Was ist DAS denn?“

„… stark wollte ich sagen. Raisas Spezial Espresso um mich morgens so was ähnliches wie wach zu kriegen.“

„Bäh. Und so was trinkst du? Ist ja widerlich!“

„Du trinkst ja auch diesen ekelhaften Karamell-Cappuccino aus dem Automaten.“

„Ey! Nichts gegen den Karamell-Cappuccino. Der ist lecker. Aber jetzt mal ernsthaft, dieser Kaffee ätzt einem ja die Geschmacksknospen weg. Wieso verträgst du sowas auf annähernd nüchternen Magen? Mir würde davon schlecht werden.“

„Wird mir auch, aber irgendwie muss ich das Koffein ja intus kriegen um nachher nicht einzuschlafen. Apropos ich gehe mir mal eben arbeitstaugliche Klamotten anziehen. In der roten Kanne ist übrigens auch normaler Kaffee.“

Mit diesen Worten leere ich meine Tasse und stehe auf. Mittlerweile bin ich wach genug um beim Weg die Treppe hinauf nicht über meine eigenen Füße zu stolpern. Als ich einige Minuten später, jetzt in Anzug und Krawatte, wieder in Lobby komme hat Raisa bereits den Rest meines Kaffees in eine Thermoskanne umgefüllt und Dig seine Tasse leergetrunken. Wir verlassen das Haus, mit einem kurzen Umweg über die Garage, im Bentley. Während der Fahrt balanciere ich den Laptop auf den Knien um endlich die Präsentation durch zu gehen. Ich komme ungefähr bis zur Hälfte, bevor wir das Firmengebäude erreichen. Immer noch nichtganz wach steige ich aus und fahre gemeinsam mit meinem Leibwächter ins oberste Stockwerk um den Konferenzsaal zu erreichen. Um exakt 8:59 trete ich durch die Tür.

„Mr. Queen kaum zu glauben, dass sie es heute tatsächlich pünktlich geschafft haben. Dann können sie ja gleich mit der Vorstellung der Zahlen beginnen, bevor sie wieder einschlafen.“

„Ihnen ebenfalls einen schönen guten Morgen Miss Rochev. Ich dachte sie wollten noch einige einleitende Worte sagen um wirklich alle davon zu überzeugen, dass ich einfach nur unfähig bin und die Miserable Präsentation auf meine mangelnden Kenntnisse zurück zu führen und nicht auf unsere Firma zurückfällt.“

Ich hasse RegenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt