Meine Hand riss einige Stapel Papier um, die auf dem Regal neben uns lagen. Ich legte sie an seinen Nacken und zog ihn weiter runter. Seine Hand spürte ich kurz darauf an meiner Hüfte, während er meinen Körper dichter an seinen brachte. Ich wusste nicht warum ich mich darauf einließ. Ich war zu überrascht und konnte mich nicht dagegen wehren. Ich wollte es doch leider zu sehr, dass ich meine Wut völlig vergaß. Der Moment war voller Hitze. Ich fuhr mit meinen Händen durch seine Haare und krallte mich in ihnen fest. Eigentlich hätte ich ihm diese Genugtuung nicht geben dürfen. Ich hätte ihn sofort wegstoßen sollen. Lukes Hände wanderten von meiner Hüfte meinen Rücken hinauf, bis er an meinen Schulterblättern anhielt und sie wieder nach Unten bewegte. Unsere Zungen lieferten sich einen Kampf, den er zu gewinnen schien, also ließ ich ihn die Oberhand gewinnen und gab mich völlig seiner selbst hin. Seine Hände wanderten immer tiefer. Als er sie an meinen Po legte, versteifte ich mich kurz, wurde aber sofort von einer Welle der Erregung ergriffen, die sein Mund an meinem Hals erzeugte. Er saugte an ihm und ich reckte meinen Hals in die Luft, während ich meine Augen schloss und es genoss. Seine Lippen bewegten sich weiter zu meinen Schlüsselbeinen, doch ich wollte ihn wieder auf meinen Lippen spüren. Also senkte ich meinen Kopf, fasste seinen und drückte meine Lippen auf seine. Lukes Mund öffnete sich, woraufhin ich den ersten Schritt tat und ihn führte. Er erfasste meine Oberschenkel und hob mich an. Unter Hingabe schlang ich meine Beine um seine Hüften und ließ mich zu einer Ablage tragen, auf die er mich absetzte, ohne unseren Kuss auch nur einmal zu unterbrechen. Ich fasste an seinen Rücken und streichelte ihn. So wie er, vor einigen Sekunden ließ ich von seinem Mund ab, bewegte ihn an seinen Hals und saugte daran. Ihm entfuhr ein leichtes Stöhnen und ich lächelte zufrieden an seinem Hals. Nur war er es jedoch, der meinen Kopf zwischen seine Hände nahm und meine Lippen küsste. In meinem Bauch explodierte ein Feuerwerk der Gefühle und der Erregung.
"Wer ist da? Macht sofort die Tür auf!", erklang plötzlich eine weibliche Stimme vom anderen Ende der Tür, während am Griff gerüttelt wurde.
Wie von der Tatantel gestochen, sprangen wir auseinander, schauten kurz zur Tür, dann zum jeweils anderen. Luke machte einen Schritt nach Vorne und drehte langsam den Schlüssel herum. Die Tür sprang auf und eine wütende, ältere Reinigungskraft stand im Rahmen und funkelte uns an. Sie beäugte erst Luke, schaute dann in die Ecke des kleinen Raumes, wo ich stand und wusste bereits, was wir getan hatten.
"Dies ist kein Ort dafür. Macht das gefälligst zu Hause!", fuhr sie uns an und ich spürte, wie mir die Röte ins Gesicht schoss. Nicht nur, weil uns jemand erwischt hatte, sondern auch, weil sich um sie herum einige Schüler versammelt hatten und erschrocken das Schauspiel beobachteten. Natürlich verstanden sie es alle sofort und mir wurde schlecht. Ich werde das Gesprächsthema der ganzen Schule sein. Aber das Schlimmste war, dass es auch Chloe und Nick erfahren werden und davor hatte ich Angst. Ich hatte den Beiden die ganze Sache zwischen uns verschwiegen. Alles, was sie wussten, war diese Lüge, dass wir miteinander geschlafen hatten, obwohl es nicht mal stimmte.
Die Reinigungskraft hob ihren Arm und zeigte auf den Schulflur. Ein sicheres Zeichen dafür, dass wir jetzt den Raum verlassen sollten. Luke ging voraus und ich, mit hochrotem, Kopf folgte ihm. Ich schaute auf den Boden, doch ich konnte laut das Gelächter der Schüler hören und das Gejohle der Jungs, die Luke gratulierend auf die Schulter klopften. Dieser setzte wieder sein typisches Gesicht auf und zeigte seinen Charakter, den ich verabscheute. Er ließ sich tatsächlich feiern und mir wurde bewusst, welch ein riesen Idiot ich doch war. Warum hatte ich ihn nicht weggestoßen? Jetzt hatte er bekommen, was er wollte und mal wieder musste ich dafür herhalten. Mir wurde schlagartig bewusst, wie sehr ich ihn hasste, und doch konnte ich ihm nicht wiederstehen. Es war ein böser Teufelskreis, dem ich nicht entkommen konnte. Ich wusste, was für ein Arschloch in ihm steckte und ich wusste auch, dass ich, verdammt nochmal , auf ihn abfuhr. Meine Gefühle konnte ich nicht unterdrücken und ich werde immer wieder einknicken. Immer wieder, wenn er mir näher als einen halben Meter kam. Also stand für mich fest, dass ich ihm nicht so nah kommen konnte. Nur war dies sehr schwer. Er war wie ein Magnet und ich war der andere Pol, der von ihm angezogen wurde. Völlige Gegensätze und sich doch so gleich.
Ich ging mit gesenktem Kopf den Flur entlang zu meinem Klassenzimmer, wo Chloe mich bereits erwartete. Sie sah mich an und drehte sich auf ihrem Stuhl zu mir.
"Was hat denn bei dir so lange gedauert?", fragte sie mich, als ich mich neben sie gesetzt hatte.
Mit leiser, heisernen Stimme gab ich ihr zurück : "Ich hab im Materialraum rumgeknutscht und wurde erwischt"
Ihre Augen weiteten sich als sie nachhakte: "Mit wem?"
Was brachte es, wenn es später sowieso die ganze Schule wissen würde. Besser sie erfuhr es von mir, als von irgendjemandem. Also sagte ich monoton:
"Mit Luke"
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One Wave
Fiksi RemajaKylie Evans' Leben ist toll. Oder es war toll. Nachdem sie eigentlich alles richtig gemacht hat, will das Schicksal es ihr trotzdem nicht gönnen, ein unbeschwertes Leben zu führen. Verluste und neue Bekanntschaften machen dem schüchternen Mädchen da...