10.1. Zianourry _ Liam - Perfekt

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p.o.v. Liam

Hey. My Name is Liam. Und eigentlich war mein Leben perfekt.

Doch was bedeutet perfekt überhaupt?

Aber lasst mich von vorne beginnen. Ich wuchs in einer wundervollen Familie auf, mit einer fantastischen Mom, einem verdammt coolen Dad und einer süßen kleinen Schwester, die es hasste von mir so genannt zu werden.

Ich war der super sexy Sunnyboy, auf den jedes Mädchen in der Schule stand. Ich war der Captain des Basketballteams und hatte hammer Freunde, die immer für mich da waren.

Als wenn man das nicht das perfekte Leben nennt, weiß ich auch nicht. Man konnte wirklich sagen, mein Leben war vom Glück geprägt.

Aber anscheinend war das zu viel Glück für eine Person.

Denn alles sollte sich an diesem einem beschissenem Mittwoch ändern.

An sich hatte der Tag gut gestartet, ich war vor meinem Wecker wach, hatte ein wundervolles Frühstück und im Anschluss das beste Coming Out das man sich hätte wünschen können. Meine Familie war die beste und dafür liebte ich sie. Durch mein positives Outing war mir eine riesige Last genommen und ich fühlte mich so frei  wie noch nie.

An diesem einem Tag schien einfach alles zu stimmen. Ich bekam für meine Hausaufgabe in Geschichte eine Eins, gewann mit meinem Team das wichtigste Basketballspiel der Saison und war mit meiner Familie am Abend im besten Lokal der ganzen Stadt.

Der Tag hätte besser nicht sein können. Doch dann...

Tränen, die ich versucht hatte zurück zu drängen, kämpften sich nun doch nach außen und gaben  meine Verletzliche Seite preis.

Meine Sozialtherapeutin schob mir mit einem aufmunternden Lächeln eine Packung Taschentücher entgegen.

Ich ergriff dieses und versuchte den Strom aus Salzwasser aufzuhalten. Nachdem ich mich beruhigt hatte, sprach ich mit brüchiger Stimme weiter.

" Es war nicht unsere Schuld, es war die Schuld des anderen Fahrers. Dieser war betrunken gewesen und war mit seinem Auto seitlich in unseres  gefahren. Ich hatte Glück, dass sich mein Gurt gelöst hatte und ich in den Fußraum geschleudert wurde. Als ich dann nach  2 M...Mo...Monaten aus meinem Koma erwachte, wünschte ich mir nichts mehr, als das sich dieser sch**ß Gurt nie gelöst hätte oder zumindest ich tot wäre, aber dafür meine Familie noch am Leben. Ich hätte mich selbst fast umgebracht, weil ich mir Vorwürfe machte, auch wenn diese nicht wirklich berechtigt waren."

Erneute Tränen zwangen mich dazu, mein Erzählung zu stoppen. Claudia, gibt mir kurz ein paar Minuten, bevor sie zum Sprechen ansetzt.

" Liam. Ich danke dir, dass du es mir erzählt hast und so ehrlich sein konntest. Ich verstehen, dass du verzweifelt wars und dir wünschtest etwas zu ändern, was man leider nicht mehr ändern kann. "

Mein Therapeutin machte eine kurze Pause, bevor sie weiter sprach.

" Ich bin außerdem sehr stolz auf dich, da du es geschafft hast, wenn auch mit Hilfe, aus dieser Verzweiflung zu kommen. Du hast schnelle Fortschritte gemacht, wie mir meine Kollegin bereits mitgeteilt hat. Und ich kann verstehen, dass der Umzug zu deiner Tante und einem Onkel sehr belastend waren, aber das ist nicht der einzige Grund, warum du wieder rückfällig geworden bis, habe ich recht."

Ich schwieg ein paar Sekunden, wie schaffte es diese Frau immer genau das zu sagen, was half. Ich atmete einmal tief durch und nahm meinen ganzen Mut zusammen um ihr zu sagen, was mir mittlerweile seit 3 Monaten auf der Seele lag.

" Also wissen sie, es ist momentan einfach nicht sehr leicht für mich. Auf der einen Seite, tut sich mein Onkel noch sehr schwer mit meiner Sexualität. Was mir wirklich sehr leid tut. Sie müssen wissen, er wurde sehr katholisch aufgezogen und hat zu dem Thema noch keinen wirklichen Draht. Trotzdem versucht er nett zu sein und gewöhnt sich auch langsam daran. Worüber ich sehr froh bin, doch eigentlich ist mein Onkel nicht das Problem, viel mehr meine neue Schule und besonders 4 gewisse Jungs aus meiner Klasse. Sie..."

1D-One Shots_ZianourryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt