It is what it is (Larry Stylinson)

06. IT IS WHAT IT IS

06. IT IS WHAT IT IS

Louis Tomlinson
Schlendert lief ich durch den Garten des Colleges und versuchte etwas nachzudenken. Seit Harry da war, hatte sich vieles in meinem Leben verändert und das leider zum Negativem. Danielle und Liam redeten kaum mehr mit mir. Eleanor unterstützte mich nicht mehr so sehr, wie am Anfang. Niall und Jesy kümmerten sich schon lange nicht mehr um mich und Perrie hatte sich auch schon gegen mich gestellt, obwohl sie mich gerade erst kennengelernt hatte. Ich fragte mich, was ich alles falsch gemacht hatte, doch ich fand einfach keine Antworten auf all' die Fragen, die in meinem Kopf herum schwirrten.

Seufzend kickte ich einen Apfel weg, der vom Baum gefallen war und nahm tief Luft. Was war nur aus mir geworden? Wie konnte es dazu kommen, dass ich so einen Hass auf Harry entwickelt hatte? Er hatte mir überhaupt nichts getan und trotzdem versuchte ich ihn so oft wie möglich vor allen Anderen bloß zu stellen. Nur weil er etwas anders war, hieß das nicht, dass wir keine Freunde werden konnten. Doch was genau ist "anders" und wie kam ich darauf, dass er anders war? Sofort schüttelte ich all die Gedanken wieder ab und runzelte meine Stirn. Was war nur los mit mir? Ich hatte jeden Grund dazu, diesen Jungen zu hassen.

Zuerst nahm er mir mein Zimmer weg, dann behandelte er mich wie den letzten Dreck. Dann drohte er mir, die Freundin auszuspannen. Dann kam auch noch raus, dass er der Sohn des Rektors war (auch wenn er dafür nichts konnte). Dann stand er immer wieder nackt vor mir. Dann rieb er mir einen Kerl unter die Nase und stellte ihn mir als seinen Freund vor und ließ mich denken, dass er schwul sei und dann war dies doch nicht der Fall und am Ende war ich wieder der Vollidiot. Dieser Typ bedeutete nichts als Ärger und deshalb konnte ich meinen Hass auf ihn sofort wieder nachvollziehen.

Daher dachte ich nicht mehr länger nach, sondern stieg in meinen Wagen und fuhr erst einmal zu Eleanor ins Wohnheim, da ich wissen wollte, wie es ihr ging. Jedoch hatte ich überhaupt gar keine Lust darauf, Perrie zu begegnen und hoffte deshalb, dass sie gerade nicht da war. Doch genau als ich vor der Tür von Eleanors Zimmer stand, wurde sie von Perrie aufgerissen und sie starrte mich mit großen, wütenden Augen an. Ich sagte nichts, sondern erhob nur schützend meine Hände und gab ihr somit das Zeichen, dass ich nicht hier war, um sie doof anzumachen, sondern nur um nach Eleanor zu sehen. Plötzlich fiel mir wieder ein, dass sie mir gedroht hatte, Eleanor zu verraten, dass ich den Mittagsunterricht für sie schwänzen würde und sofort gab ich ihr einen flehenden Blick, mich nicht auffliegen zu lassen.

Perrie schnaufte mich wütend an, schüttelte ihren Kopf, rempelte mich an meiner Schulter an, als sie an mir vorbei lief und stampfte wie ein Nilpferd davon. Ich seufzte nur laut und betrat dann das Zimmer, bevor ich die Tür hinter mir wieder schloss. Sofort fiel mein Blick auf Eleanor, die auf ihrem Bett saß, umhüllt von zwei Decken und eine Teetasse in ihren Händen hielt. Sie war immer noch völlig blass und zitterte, als ob sie von einer Schneedecke umgeben wäre. Ich setzte mich zu ihr und kuschelte mich mit in die Decke, während ich ihr zur Begrüßung noch einen Kuss auf die Wange drückte, doch komischerweise drehte sie ihren Kopf von mir weg und sah mir nicht mal mehr in die Augen.

"Alles in Ordnung?", fragte ich sie mit verwirrter Stimme und rutschte wieder etwas weg von ihr, damit ich sie besser sehen konnte und nicht zu nah an ihr war.

"Weiß nicht, frag doch mal Harry, der gerade wahrscheinlich versucht die ganze Sauerei, die du angestellt hast, wieder sauber zu machen", motzte sie mich an und versuchte dabei nicht zu husten.

"Sie hat dir nicht ernsthaft davon erzählt, oder?", rief ich völlig entsetzt und wirbelte mit meinen Armen in der Luft herum. Eleanor nickte mir zur Bestätigung nur zu und ich brummte wütend auf. So sehr konnte man sich also auf Perrie verlassen. Na wenigstens machte sie es mir nicht so schwer, heraus zu finden, wie vertrauenswürdig sie war.